Mit einem klaren Ja in die Pflege!

16.07.2025, Text: Christa Sieder, Projektleiterin und Beraterin der BhW Bildungs- und Berufsberatung, Redaktion: Barbara Gruber-Rotheneder, BhW Niederösterreich/Ring ÖBW
Wegen des Fachkräftemangels in der Pflege gibt es derzeit einige Förderungen für Umschulungen. Die Bildungs- und Berufsberatung Niederösterreich hilft dabei, herauszufinden, ob der Weg in die Pflege der richtige ist.
Ältere Frau im Gespräch mit einem jungen Pfleger auf einem Sofa, er lächelt sie an.
Care.Komp hilft bei wichtigen Entscheidungen rund um eine Pflegeausbildung.
Foto: Alle Rechte vorbehalten, © Monkey Business - AdobeStock.com, Care.Komp - mit einem klaren Ja in die Pflege, https://www.bhw-n.eu

Unsicherheit bei der Entscheidung: Bildungsberatung kann helfen

Unsere Lebenserwartung steigt jährlich an. Dank technologischer Innovationen und einer medizinischen Versorgung, die sich stets weiter entwickelt, haben wir nach schweren Krankheiten und Unfällen bessere Überlebenschancen. Dies bedeutet aber auch, dass viele Menschen heutzutage pflegerische Maßnahmen benötigen. Mit gutem Recht möchten sie diese Unterstützung von Menschen erhalten, die diesen fordernden Beruf professionell und gerne ausüben. Doch woher wissen Berater*innen, ob sie einer Person zu einem Einstieg in einen Pflegeberuf raten sollen? Und wie erlangen Ratsuchende mehr Gewissheit darüber, ob sie für diesen anspruchsvollen Beruf geeignet sind? Die Beraterinnen und Berater der Bildungs- und Berufsberatung Niederösterreich sind schon lange mit diesen Fragen konfrontiert.

CARE.KOMP: Zweistufiges Verfahren

Seit 2022 wird in der Bildungs- und Berufsberatung daher ein Verfahren erprobt, das sich CARE.KOMP nennt und aus zwei Teilen besteht. Das Basis-Assessment beantwortet ganz grundlegende Fragen: Welche Erfahrungen in der Pflege von Menschen bringt jemand bereits mit? Ist das Interesse an pflegerischen Tätigkeiten vorhanden? Was wird von mir in einem Beruf aus diesem Bereich alles verlangt? Und: Ist das etwas, das ich mir vorstellen kann?

Im zweiten Teil der Beratung wird die sogenannte Entscheidungshilfe angeboten: Wenn eine Person nach dem Basis-Assessment klar Ja zur Pflege gesagt hat, wird hier überlegt, welcher Beruf es genau werden kann:  Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz, ein Studium der Gesundheits- und Krankenpflege, Heimhilfe oder Fachsozialbetreuung für ältere oder behinderte Menschen? Diese Möglichkeiten werden besprochen und eine Auswahl für einen der Berufe getroffen.

Unterstützung durch kompetente Beratung

In jedem Teil des CARE.KOMP-Verfahrens unterstützt eine Beraterin bzw. ein Berater aus dem Netzwerk der Bildungs- und Berufsberatung Niederösterreich. In jeder der fünf großen Regionen (NÖ Mitte, Industrie-, Most-, Wald- und Weinviertel) gibt es eine eigene Ansprechperson. Diese ist ausgebildete Bildungs- und Berufsberaterin und hat eine Zusatzausbildung für CARE.KOMP absolviert. Die Beratungen sind, dank der Förderung durch das Land Niederösterreich, die Arbeiterkammer Niederösterreich, das Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung sowie dem Europäischen Sozialfonds, für alle Ratsuchenden völlig kostenlos.

Sinnvoll für Bildungseinrichtungen und Menschen

Die sorgfältige Überlegung pro oder kontra Pflegeberuf, die durch CARE.KOMP und generell das Angebot der Bildungs- und Berufsberatung geboten wird, ist auf mehreren Ebenen sinnvoll: Ratsuchende können sich tiefergehend damit auseinandersetzen, was es wirklich bedeutet, beruflich Menschen zu pflegen, und diese wichtige Entscheidung informiert und gezielt treffen. Bildungseinrichtungen profitieren ebenfalls, denn wer genau weiß, dass eine Ausbildung die richtige Entscheidung ist, wird seltener die Bildungsmaßnahme abbrechen. Somit können die wertvollen Plätze in Fach- und Pflegeschulen, Erwachsenenbildungseinrichtungen sowie Fachhochschulen jenen zur Verfügung gestellt werden, die sicher wissen, dass sie in der Pflege arbeiten möchten. Und nicht zuletzt erhalten Pflegebedürftige die Hilfe, die sie brauchen – von Menschen, die sich bewusst dafür entschieden haben, diese Verantwortung zu übernehmen.

CARE.KOMP wird gefördert aus Mitteln des Landes Niederösterreich, der Arbeiterkammer Niederösterreich, des Bundesministeriums für Frauen, Wissenschaft und Forschung sowie des Europäischen Sozialfonds.

Weiterführende Informationen:
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