Lernergebnisse beschreiben: Neue Auflage des Handbuchs von CEDEFOP

29.08.2022, Text: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Im aktualisierten E-Book gibt es neue Beispiele und Informationen darüber, wie Bildungsakteur*innen Lernergebnisse beschreiben können.
Laptop, darauf das Titelbild des Handbuchs
Das Handbuch "Defining, writing and applying learning outcomes"
Foto: CC BY, CONEDU/Paar, auf erwachsenenbildung.at
Ein Lernergebnis bezeichnet die Gesamtheit der Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die eine Person nach einem Lernprozesses erwerben kann bzw. erworben hat. Lernergebnisse statt Lerninhalte zu beschreiben, ist eine Entwicklung, die Erwachsenenbildner*innen schon seit der Lissabon-Strategie diskutieren und die spätestens seit der Einführung Nationaler Qualifikationsrahmen in verschiedenen europäischen Ländern immer stärker in Umsetzung ist. Bereits 2017 hat das Europäische Zentrum für die Förderung der Berufsbildung (CEDEFOP) ein Handbuch herausgegeben, das sich damit beschäftigt, wie Bildungsakteur*innen Lernergebnisse definieren und beschreiben können. Nun ist die zweite Auflage des Handbuchs erschienen. Neben einer grundsätzlichen Aktualisierung sind auch neue Inhalte zu finden. So gibt CEDEFOP im Handbuch nun auch
  • konkrete Beispiele von Lernergebnis-Beschreibungen in nationalen Curricula,
  • Informationen zur Lernergebnis-Beschreibung bei überfachlichen Kompetenzen und
  • Informationen über unterschiedliche Nutzer*innen von Lernergebnis-Beschreibungen.

 

Hier finden Sie einen Überblick über die neuen Inhalte im Handbuch:

Jetzt mit konkreten Beispielen

Schon die erste Ausgabe des Handbuchs beschäftigte sich damit, welche Möglichkeiten, aber auch Dilemmata es gibt, die mit der Beschreibung von Lernergebnissen für nationale Curricula einhergehen. Neu ist in der aktualisierten Version, dass konkrete Beispiele beschrieben sind, die diese Aspekte veranschaulichen.

 

Anhand von Beispielen aus der beruflichen Bildung in Deutschland, Griechenland und Norwegen zeigt das Handbuch Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Orientierung an Lernergebnissen auf. Die Erkenntnisse aus diesem Vergleich fließen in "Faustregeln" ein, die beschreiben, worauf bei der Beschreibung von Lernergebnissen zu achten ist.

Kapitel zu überfachlichen Kompetenzen

In einem eigenen Kapitel widmet sich das Handbuch den überfachlichen Kompetenzen. Oft bezeichnet als "Soft Skills" oder "sozio-emotionale Fähigkeiten", sind überfachliche Kompetenzen laut CEDEFOP jene Fähigkeiten, die allgemein als notwendig oder wertvoll für effektives Handeln bei der Arbeit, beim Lernen oder anderen Lebensaktivitäten sind.

 

Was diese überfachlichen Kompetenzen ausmacht und was dies für die Beschreibung von Lernergebnissen bedeuten kann, thematisiert das Handbuch.

Handbuch beschreibt verschiedene Nutzer*innen von Lernergebnis-Beschreibungen

Das Handbuch widmet sich in der aktuellen Ausgabe noch genauer den Nutzer*innen von Lernergebnissen und deren je eigenen Bedürfnissen. Denn je nach Nutzen, erfordern Lernergebnis-Beschreibungen unterschiedliche Detailgenauigkeit und Darstellungsformen, so CEDEFOP. Für Lernende können die Beschreibungen z.B. dazu dienen, eine Entscheidung für eine Weiterbildung zu treffen. Anbieter nutzen sie, um ihre eigenen Programme aufeinander abzustimmen und als Grundlage für gesellschaftlichen Dialog über Qualifikationsbedarfe. Diese unterschiedlichen Bedürfnisse von Lernenden, Lehrenden, Prüfer*innen, Bildungsanbietern sowie von Arbeitsmarkt bzw. Gesellschaft beschreibt das Handbuch in der aktuellen Auflage. 

Weitere Informationen:
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