Axel-Corti-Preis geht an Dokumentarfilmerin und Autorin Ruth Beckermann
Der Axel-Corti-Preis, den die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) im Rahmen des 56. Fernsehpreises der Erwachsenenbildung vergibt, geht heuer an die Dokumentarfilmerin und Autorin Ruth Beckermann.
Vom Protest in der Wiener Kulturszene bis zu den Schattenseiten des Schulsystems
Das Jahr 1976: Student*innen und Künstler*innen besetzen einen Teil des ehemaligen Schlachthofs St. Marx in Wien. Er soll abgerissen werden, um Platz für ein Textilzentrum zu schaffen. Die Besetzer*innen fordern aber etwas anderes: Sie wollen ein eigenes Kulturzentrum. Ein Jahr später erscheint Ruth Beckermanns erster Film. In „Arena besetzt" dokumentiert sie die damaligen Ereignisse. Es folgen weitere Filme und Bücher Beckermanns, die sich häufig mit Macht- und Herrschaftsverhältnissen, Antisemitismus in Österreich, Fragen von Identität und Ideologie, Geschlechterverhältnissen und Sexualität beschäftigen. In ihrem jüngsten Film „Favoriten“ dokumentiert Beckermann den Schulalltag an einer Wiener Volksschule im Bezirk Favoriten, einer so genannten Brennpunktschule mit vielen Kindern, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Die Dokumentation begleitet 25 Kinder und ihre Lehrerin und zeigt ihre Freuden, Ängste und Fähigkeiten. Der Film war der Eröffnungsfilm des Filmfestivals Diagonale 2024.
Für ihre Werke erhält Beckermann nun den Axel-Corti-Preis: „Ruth Beckermann zeichnet sich immer wieder durch ihre tiefgehenden gesellschaftskritischen Analysen aus – ob im Film, als Autorin oder durch ihre klaren politischen Positionierungen“, so John Evers, Sprecher der Jury in einer Presseaussendung.
Preisverleihung im Juni
Die Verleihung des Axel-Corti-Preises findet am 25. Juni im RadioKulturhaus in Wien gemeinsam mit der Überreichung des Fernsehpreises für Erwachsenenbildung statt.
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