Welche Schwerpunkte Cedefop bis 2024 verfolgt

08.09.2022, Text: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Welche Rolle spielen EU-Entwicklungen in der beruflichen Bildung einzelner Länder? Und welche Qualifikationstrends gibt es? Das will das Europäische Zentrum für Berufsbildung (Cedefop) untersuchen.
Frau schaut durch Fernglas
Im Programm-Dokument legt Cedefop fest, was es für die nächsten Jahre plant.
Foto: Unsplash Lizenz, Chase Clark, https://unsplash.com
Das europäische Zentrum für die Förderung der Berufsbildung (Cedefop) legt im aktuellen Programmdokument seine Strategien und geplante Aktivitäten für den Zeitraum 2022 bis 2024 fest. In den drei Jahren will Cedefop u.a. Qualifikationstrends und -bedarfe und die Rolle europäischer Entwicklungen in den EU-Ländern untersuchen. Auch die Bildungsberatung sowie Menschen, die keiner Arbeit nachgehen und nicht in Aus- oder Weiterbildung sind, sollen im Fokus stehen.

Erkenntnisse über Microcredentials, NQR und Lernergebnis-Orientierung gewinnen

Ein Schwerpunkt im Programm-Dokument heißt "Berufliche Weiterbildung schärfen". Dabei geht es v.a. darum, bereits begonnene bzw. etablierte Entwicklungen der beruflichen Weiterbildung auf europäischer Ebene weiterzuverfolgen. So möchte Cedefop neue Erkenntnisse über die Rolle von sogenannten Microcredentials gewinnen. Das sind Zertifikate, die Ergebnisse kurzer Lernerfahrungen (wie z.B. in Kurzlehrgängen) bescheinigen. Mehr wissen will Cedefop auch darüber, welchen Beitrag Nationale Qualifikationshrahmen zu Politik und Praxis in der beruflichen Weiterbildung leisten.

 

Was es braucht, damit Lernergebnisse gut zu nutzen sind, ist eine weitere Frage, die Cedefop in der Programm-Periode zu beantworten versucht.

 

Außerdem beabsichtigt Cedefop zu untersuchen, wie die EU-Staaten damit vorankommen, die Pläne aus folgenden EU-Papieren umzusetzen:

Bildungsberatung untersuchen und mehr über NEETs wissen

Berufliche Weiterbildung im Kontext eines lebenslangen Lernens zu stärken, ist ein weiteres übergeordnetes Ziel von Cedefop. Dabei liegt ein Fokus auf der Bildungsberatung. Z.B. will das Zentrum neue Erkenntnisse zu Ansätzen für Monitoring und Evaluierung von Beratungssystemen gewinnen, um gemeinsame Standards entwickeln zu können. Außerdem hat Cedefop vor, die Qualität von Bildungs- und Berufsberatung zu untersuchen.

 

Eine Zielgruppe, die im Fokus stehen soll, ist die im europäischen Kontext oft als "NEETs" bezeichnete Gruppe. NEET steht dabei für "Not in Education, Employment or Training". Gemeint sind also (v.a. junge) Menschen, die keiner Aus- oder Weiterbildung nachgehen und keinen Job haben. Hier gilt es für Cedefop mehr darüber herauszufinden, wie man die Beschäftigungsfähigkeit und die Teilnahme dieser Menschen am lebenslangen Lernen erhöhen kann.

 

Darüber hinaus widmet sich Cedefop auch der breiten Bevölkerung. Z.B. will das Zentrum erheben, wie europäische Bürger*innen über Erwachsenenbildung und berufliche Weiterbildung denken.

Über Qualifikationstrends und -bedarfe in der Berufsbildung informieren

Wie in der vorangegangenen Programmperiode, plant Cedefop auch künftig Erkenntnisse zu Qualifikationstrends in der Berufsbildung zu gewinnen und bereitzustellen. Z.B. hat sich Cedefop zum Ziel gesetzt zu untersuchen, wie Megatrends (z.B. der digitale und der demografische Wandel) und politische Entscheidungen den Arbeitsmarkt beeinflussen und den Qualifikationsbedarf verändern.

Weitere Informationen:
Creative Commons License Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

Verwandte Artikel