Welche Schwerpunkte Cedefop bis 2024 verfolgt
Erkenntnisse über Microcredentials, NQR und Lernergebnis-Orientierung gewinnen
Ein Schwerpunkt im Programm-Dokument heißt "Berufliche Weiterbildung schärfen". Dabei geht es v.a. darum, bereits begonnene bzw. etablierte Entwicklungen der beruflichen Weiterbildung auf europäischer Ebene weiterzuverfolgen. So möchte Cedefop neue Erkenntnisse über die Rolle von sogenannten Microcredentials gewinnen. Das sind Zertifikate, die Ergebnisse kurzer Lernerfahrungen (wie z.B. in Kurzlehrgängen) bescheinigen. Mehr wissen will Cedefop auch darüber, welchen Beitrag Nationale Qualifikationshrahmen zu Politik und Praxis in der beruflichen Weiterbildung leisten.
Was es braucht, damit Lernergebnisse gut zu nutzen sind, ist eine weitere Frage, die Cedefop in der Programm-Periode zu beantworten versucht.
Außerdem beabsichtigt Cedefop zu untersuchen, wie die EU-Staaten damit vorankommen, die Pläne aus folgenden EU-Papieren umzusetzen:
- Empfehlung des Rates zur beruflichen Aus- und Weiterbildung für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und Resilienz sowie
- Osnabrücker Erklärung.
Bildungsberatung untersuchen und mehr über NEETs wissen
Berufliche Weiterbildung im Kontext eines lebenslangen Lernens zu stärken, ist ein weiteres übergeordnetes Ziel von Cedefop. Dabei liegt ein Fokus auf der Bildungsberatung. Z.B. will das Zentrum neue Erkenntnisse zu Ansätzen für Monitoring und Evaluierung von Beratungssystemen gewinnen, um gemeinsame Standards entwickeln zu können. Außerdem hat Cedefop vor, die Qualität von Bildungs- und Berufsberatung zu untersuchen.
Eine Zielgruppe, die im Fokus stehen soll, ist die im europäischen Kontext oft als "NEETs" bezeichnete Gruppe. NEET steht dabei für "Not in Education, Employment or Training". Gemeint sind also (v.a. junge) Menschen, die keiner Aus- oder Weiterbildung nachgehen und keinen Job haben. Hier gilt es für Cedefop mehr darüber herauszufinden, wie man die Beschäftigungsfähigkeit und die Teilnahme dieser Menschen am lebenslangen Lernen erhöhen kann.
Darüber hinaus widmet sich Cedefop auch der breiten Bevölkerung. Z.B. will das Zentrum erheben, wie europäische Bürger*innen über Erwachsenenbildung und berufliche Weiterbildung denken.
Über Qualifikationstrends und -bedarfe in der Berufsbildung informieren
Wie in der vorangegangenen Programmperiode, plant Cedefop auch künftig Erkenntnisse zu Qualifikationstrends in der Berufsbildung zu gewinnen und bereitzustellen. Z.B. hat sich Cedefop zum Ziel gesetzt zu untersuchen, wie Megatrends (z.B. der digitale und der demografische Wandel) und politische Entscheidungen den Arbeitsmarkt beeinflussen und den Qualifikationsbedarf verändern.
- Programm-Dokument von Cedefop 2022-2024 (EN)
- Europäische Kompetenzagenda für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und Resilienz
- Empfehlung des Rates zur beruflichen Aus- und Weiterbildung für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und Resilienz
- Bildungsminister*innen unterzeichnen EU-Erklärung zur Berufsbildung
Nachricht vom 18. Jänner 2021 - Erwachsenenbildung in der EU
- Cedefop
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