Friedensbildung für Erwachsenenbildende

19.09.2025, Text: Marion Kirbis, Redaktion/CONEDU
Am 21. September ist UN-Weltfriedenstag. Rund um den Gedenktag und darüber hinaus gibt es in Österreich zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen und Weiterbildungen zur Friedensbildung für Erwachsenenbildende.
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Der 21. September steht als jährlicher Weltfriedenstag der Vereinten Nationen im Zeichen der Gewaltlosigkeit. Auch die Erwachsenenbildung kann mit Friedensbildung einen Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben leisten und für das Thema sensibilisieren.

In Österreich gibt es verschiedene aktuelle Angebote und Veranstaltungen, um mehr über die Friedensbildung zu erfahren:

Frieden lernen bei Veranstaltungen zur Friedenspädagogik

Am 25. September 2025 stellt die Konferenz der Erwachsenenbildung (KEBÖ) bei ihrer Jahrestagung in Wien das Thema „Frieden lernen: Herausforderungen und Chancen für die Erwachsenenbildung“ in den Mittelpunkt.

Im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2025 beschäftigt sich die Vortragsreihe zur politischen Erwachsenenbildung der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB) bei vier Veranstaltungen in Wien mit unterschiedlichen Aspekten von Menschenrechten – darunter das Recht auf Frieden – und politischer Erwachsenenbildung.

Am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung wird es von 20. bis 22. Mai 2026 um Demokratie- und Friedensbildung nach der Betzavta-Methode gehen. Das Weiterbildungsangebot umfasst 25 Unterrichtseinheiten und kann bis 6. Mai 2026 gebucht werden.

Eine kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden ermöglicht jedes Jahr das Kunstprogramm der Bertha von Suttner Friedens-Akademie. Dazu gehören u.a. Workshops, Lesungen, Performances, wissenschaftliche Vortragsreihen und Podiumsdiskussionen in Niederösterreich, Wien und Tschechien.

Auch das Austrian Centre for Peace (APC) auf der Friedensburg Schlaining im Burgenland bietet regelmäßig friedenspädagogische Trainingsprogramme und Weiterbildungen an.

Akademische Ausbildungen in Innsbruck, Graz und Klagenfurt

Mit dem Masterstudium Peace and Conflict Studies gibt es an der Universität Innsbruck einen englischsprachigen Studiengang zur internationalen Friedensarbeit und Konflikttransformation. Die Regelstudienzeit beträgt bei Vollzeitstudium vier Semester (120 ECTS).

Das Mastermodul International Peacebuilding and Conflict Transition an der Universität Graz dauert zwei Semester (24 ECTS) und ist im Studienplan verschiedener Masterstudien, u.a. Sozialpädagogik, verankert. Im Rahmen von freien Wahlfächern können aber alle Studierenden von Master- und Diplomstudien das englischsprachige Modul besuchen.

Am Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Universität Klagenfurt sind gleich mehrere Optionen vorhanden. Studierende an der Universität bzw. Absolvent*innen dieser und anderer Universitäten können ihr Bachelor-, Master- oder Diplomstudium durch das Erweiterungsstudium Transdisziplinäre Friedensstudien ergänzen. Das Curriculum sieht eine Dauer von zwei Semestern vor, in denen Lehrveranstaltungen im Rahmen von 32 ECTS absolviert werden müssen. Wer gewisse Lehrveranstaltungen im Ausmaß von mindestens acht Wochenstunden und 16 ECTS aus dem Programm absolviert, kann das Zertifikat Friedensstudien beantragen.

Der Universitätslehrgang Global Citizenship Education ist ein „Train the Trainer“-Programm, das berufsbegleitend in sechs Semestern als Master of Arts (CE) (120 ECTS) oder als akademische*r Expert*in (90 ECTS) abgeschlossen werden kann. Es verbindet Politische Bildung, Globales Lernen, Friedenspädagogik und mehr. Voraussetzungen für die Teilnahme sind ein abgeschlossenes Studium sowie mehrjährige einschlägige Berufserfahrung.

Friedensbildung im Museum

Das Bildungsangebot rund um das Thema Frieden wird durch Veranstaltungen wie den Vortrag „Demagogie und Desinformation“ am 11. November 2025 ergänzt, der im Rahmen des Programms rund um die Ausstellung „Demokratie, heast!“ im Graz Museum stattfindet. Dabei wird es um die Gefährdung liberaler Demokratien durch rechtsradikale Parteien – u.a. durch die Ablehnung garantierter Verfassungs- und Menschenrechte – gehen. Die Ausstellung selbst läuft bis August 2026. Im selben Museum thematisiert die Schau „Ins Ungewisse. Graz 1945-1965“ bis 12. April 2026 die Nachkriegszeit und den Wiederaufbau in Zeiten des neugewonnenen Friedens. Auch die Ausstellung „Hoffnung Frieden“ im Diözesanmuseum Graz kann bis 11. Jänner 2026 besucht werden.

Weitere Information und Ressourcen: Magazine, Podcasts und mehr

Interessierte finden in den Schwerpunktausgaben von Publikationen wie dem Magazin erwachsenenbildung.at zu „Frieden und Krieg“ und dem englischsprachigen European Lifelong Learning Magazine über „Peace Education“ neue Denkanstöße zum Thema Friedensbildung. 

Verwandte Themen wie Politische Bildung, Gewaltfreie Kommunikation und Utopiekompetenz sind ebenfalls gute Ansatzpunkte für Erwachsenenbildende, die weiter recherchieren wollen.

Weitere Informationen:
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