ESREA feiert 30-jähriges Jubiläum

10.05.2021, Text: Jennifer Friedl, Redaktion/CONEDU
Eine eigene Fachzeitschrift und die Etablierung von derzeit zwölf Themen-Netzwerken: Dies zählt zu den bisherigen Meilensteinen der Europäischen Vereinigung von ErwachsenenbildungsforscherInnen (ESREA).
Die Gründung von ESREA erfolgte im Dezember 1991.
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Im Dezember 1991 erfolgte, basierend auf den Bemühungen einiger ProfessorInnen der Erwachsenenbildung, die Gründung der European Society for Research on the Education of Adults (ESREA). Mittlerweile zählt die Vereinigung 182 Mitglieder aus 37 verschiedenen Ländern. Ihre Hauptanliegen sind seit jeher, eine internationale Vernetzung von ErwachsenenbildungsforscherInnen zu ermöglichen, NachwuchswissenschaftlerInnen zu fördern und ein interdisziplinäres Forum zur Entwicklung von Forschungsansätzen zu kreieren, die für die Erwachsenenbildung relevant sind.

Förderungen für Forschung sind aktuellste Herausforderung

Im europäischen Kontext seien Professuren in der Erwachsenenbildungsforschung sehr unterschiedlich verteilt. Zu diesem Schluss kommt Andreas Fejes (Universität Linköping und ESREA Präsidium) im Zusammenhang mit der Frage nach aktuellen Herausforderungen für europäische ForscherInnen in der Erwachsenenbuldung in einem Interview. Das von Annette Sprung (Universität Graz) durchgeführte Interview ist nachzulesen in der kürzlich erschienen 42. Ausgabe des Magazin erwachsenenbildung.at.

 

Als Grund für die wenigen Professuren nennt Fejes, dass Institute diese häufig absagen oder in einen anderen Bereich verlegen. Europäische Finanzierung sei, so Fejes, politisch orientiert und richte sich mehr auf bewährte Forschungsvorhaben als auf Grundlagenforschung. ErwachsenenbildungsforscherInnen seien aufgrund der fehlenden Grundfinanzierung an Universitäten häufig auf ein Einkommen von außerhalb angewiesen. Die forschende Arbeit außerhalb der Universität sei allerdings wettbewerbsorientiert und unüberschaubar. ESREA möchte dem entgegensteuern und alle ForscherInnen zusammenbringen, z.B. durch Konferenzen.

Zeitschrift "RELA", Themen-Netzwerke und dreijährliche Konferenz gehören zu Erfolgen

2008 beschloss der Lenkungsausschuss, das Profil der ESREA-Forschung auf internationaler Ebene mit einer Zeitschrift für Erwachsenenbildungsforschung verbessern zu wollen. Die erste Ausgabe des "European Journal for Research on the Education of Adults (RELA)" erschien daraufhin im Jahr 2010 und behandelte Visionen zur Zukunft der Erwachsenenbildungsforschung. Der Schwerpunkt der Zeitschrift liegt auf Forschungsaspekten, Trends und Entwicklungen, die für die Erwachsenenbildung in Europa eine Rolle spielen. RELA erscheint drei Mal jährlich in englischer Sprache, um eine internationale Debatte zu fördern.

 

Ein weiterer Meilenstein der Vereinigung ist die alle drei Jahre stattfindende ESREA-Konferenz. Die erste Konferenz fand 1995 in Strobl, Österreich unter dem Thema "Adult learning and social participation" statt. 2022 wird die nächste Konferenz stattfinden. Die Veranstaltung soll ein Treffen aller ESREA Netzwerke ermöglichen.

 

Aktuell bestehen 12 Netzwerke, z.B. zu Gender und Erwachsenenlernen, Migration, Transnationalismus und Rassismen, Bildung und Lernen älterer Erwachsener oder zu Lebensgeschichte und Biographiearbeit. Unter den Netzwerken schließen sich ForscherInnen zusammen, die zu einem bestimmten Thema arbeiten. Auch die Netzwerke veranstalten eigene Konferenzen, wie z.B. das Netzwerk "Politische Studien in der Erwachsenenbildung" im kommenden Juni.

Unterstützung von NachwuchswissenschaftlerInnen als Zukunftsthema

Im Interview mit Annette Sprung berichtete Andreas Fejes, dass sich ESREA in Zukunft vor allem darauf konzentrieren möchte, junge NachwuchswissenschaftlerInnen zu unterstützen und diese sowohl für Konferenzen als auch für Zeitschriftenbeiträge zu gewinnen. Des Weiteren sollen die Kommunikationsstrategien für die Zusammenarbeit zwischen dem ESREA-Lenkungsausschuss und den Netzwerken ausgebaut werden.

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