World Café: Großgruppeninteraktion mit Tiefgang
Eine Idee zum Mitnehmen bitte!
Im Raum befinden sich Tische, die mit beschreibbaren "Tischtüchern", etwa Flipchartpapier und Stiften ausgerüstet sind. Vor der Durchführung der Methode müssen sg. GastgeberInnen für die Moderation von Kleingruppendiskussionen gefunden werden. Es bedarf eines/r Gastgebers/in pro Tisch.
Die TeilnehmerInnen werden nun in Kleingruppen aufgeteilt. Diese versammeln sich um die einzelnen Tische und diskutieren dort Fragen, erarbeiten Thesen und Ideen. Die Ergebnisse oder wichtige Punkte der Diskussion werden am Tisch notiert. Nach einer bestimmten, zuvor festgelegten Zeit wechseln alle TeilnehmerInnen die Kleingruppe sowie den Tisch. Nur der/die sogenannte "GastgeberIn" bleibt am Platz der ursprünglichen Gruppe und stellt die zuvor erarbeiteten Ideen der neuen Kleingruppe vor.
Die neue Gruppe ist jetzt aufgefordert, ihre Überlegungen aus den vorherigen Gesprächen mit den am neuen Tisch vorgefundenen Ideen zu verknüpfen. Abermals werden die Ergebnisse notiert. Die TeilnehmerInnen wechseln so oft die Gruppe, bis sie an ihrem ursprünglichen Tisch wieder ankommen.
Wenn die TeilnehmerInnenzahl insgesamt sehr groß ist und es daher sehr viele Tische gibt, wird die Diskussion nach einigen Durchläufen beendet. Die GastgeberInnen stellen nun die erarbeiteten Erkenntnisse dem Plenum vor. Dabei werden die Tischtücher mit den zuvor gesammelten Ideen bzw. Thesen aufgehängt, um die Ergebnisse zu visualisieren.
Kollektives Wissen sichtbar machen
Das "World Café" eignet sich für Gruppengrößen ab 12 TeilnehmerInnen und kommt auch bei Veranstaltungen wie Kongressen mit mehreren hundert Personen zum Einsatz. Die TeilnehmerInnen können durch diese Methode Meinungen und Standpunkte erarbeiten, unterschiedliche (ggf. fachübergreifende) Perspektiven austauschen und eigene Ideen, Ansichten und Sichtweisen beitragen. Durch das Aufschreiben geht nichts verloren, auch wenn ein Aspekt oder eine Idee gerade nicht weiter diskutiert werden kann. Somit wird kollektives Wissen rasch sicht- und greifbar gemacht. Die Methode ist empfehlenswert für die Erarbeitung komplexer Probleme und eignet sich auch mit TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen Fachrichtungen.
Serie "Methoden der Erwachsenenbildung"
Die Serie "Methoden der Erwachsenenbildung" ist ein Service von und für Studierende und EinsteigerInnen in das Berufsfeld der Erwachsenenbildung. Im Rahmen der Serie stellen wir einzelne Lehr-Lernmethoden sowie ihre Varianten und Einsatzmöglichkeiten vor. Wir unterscheiden dabei, welche Funktion die jeweilige Methode im Lehr-Lernprozess hat (zum Beispiel Informieren, Motivieren usw.). Alle Beiträge zur Serie finden Sie hier.
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