Gemeinsam Bildung gestalten, gemeinsam feiern

Feierlicher Auftakt: Vielfalt und politisches Wirken
Ring-Generalsekretär Georg Primas begrüßte in seiner Eröffnungsrede die Ehrengäste, darunter Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner und Ring-Präsidentin Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Besonders hob Primas das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen in den Mitgliedsorganisationen hervor und betonte zugleich deren enorme Vielfalt hinsichtlich Schwerpunktsetzung, Größe und Struktur.
Als aktuelles Kernthema griff er das politische Wirken in der Bildungsarbeit auf, das im Rahmen der Ring-Tagung diskutiert wurde. Der Generalsekretär unterstrich die Bedeutung von Konfliktkultur und Kompromissfähigkeit als wesentliches Handwerkszeug zur Stärkung und Verteidigung der Demokratie, einer Aufgabe, deren Dringlichkeit die täglichen Nachrichten eindrücklich vor Augen führen.
Bildung als gesellschaftlicher Schlüssel
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner würdigte in ihrer Festansprache die Arbeit des Rings und der österreichischen Erwachsenenbildung im Allgemeinen. „Erwachsenenbildung ist ein entscheidender Schlüssel für Demokratie und gesellschaftliches Zusammenleben. Sie ist nicht nur ein Angebot, sondern das Recht jedes Einzelnen. Sie steht für Haltung, Chancen und neue Perspektiven. Sie sorgt dafür, im Alltag und im Beruf weiterzukommen und selbstsicherer zu werden. Erwachsenenbildung ist kein Nachgedanke, sondern eine Zukunftsinvestition", so Präsidentin Mikl-Leitner.
Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner, deren Ministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung nun auch für die Erwachsenenbildung zuständig ist, hob in ihren Grußworten die Bedeutung der Erwachsenenbildung hervor. Sie bekräftigte ihr Interesse, die Erwachsenenbildungslandschaft näher kennenzulernen und kündigte eine enge Zusammenarbeit an, um die Erwachsenenbildung in Österreich zu stärken und weiterzuentwickeln.
Bildungsehrenamt als individuelles Lernfeld
Michael Aichholzer, Vorstandsvorsitzender des Rings, bot den Festgästen einen differenzierten Blick auf die Geschichte des Rings und wagte einen Ausblick in die Zukunft. Er betonte die Kontinuität in der Arbeit des Rings bei gleichzeitiger Anpassungsfähigkeit an neue gesellschaftliche Herausforderungen. Insbesondere legte Aichholzer den Fokus auf die Entwicklung des Bildungsehrenamtes als individuelles Lernfeld.
Ein besonderer Programmpunkt war die Gratulation zum Goldenen Ehrenzeichen der Republik an Angela Bergauer, die viele Jahre als Generalsekretärin des Rings tätig war. Günther Signitzer und Georg Primas würdigten ihre Arbeit, die geprägt war von zahlreichen Herausforderungen auf verschiedensten Ebenen.
Zukunftsperspektiven: das Ehrenamt im Wandel
Dr. Kriemhild Büchel-Kapeller vom Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung des Landes Vorarlberg hielt die Keynote unter dem Titel „Vom Ich zum Wir – Zukunft Ehrenamt". Sie beleuchtete aktuelle Trends und Herausforderungen im Bereich der ehrenamtlichen Arbeit und gab Impulse für eine zukunftsfähige Gestaltung des Ehrenamts in der Bildungsarbeit.
Die Moderatorin und Geschäftsführerin des BHW NÖ - Therese Reinel - befragte in kurzen Interviews Ehrenamtliche und Hauptamtliche aus dem Ring zu ihren Erfahrungen, Motivationen und inhaltlichen Schwerpunkten. Dabei wurde die Vielfalt der im Ring vertretenen Bildungseinrichtungen und der von ihnen bearbeiteten Themenfelder eindrücklich sichtbar. Die Gespräche verdeutlichten das breite Spektrum der gemeinwesenorientierten Erwachsenenbildung, wie sie vom Ring und seinen Mitgliedsorganisationen geleistet wird.
Erwachsenenbildung und Engagement
Genoveva Brandstetter, pädagogische und wissenschaftliche Leitung im Ring, präsentierte die zum Jubiläum erstellte Festschrift. Unter dem Titel „Erwachsenenbildung und Engagement - Lernen und Handeln in der Zivilgesellschaft“ lädt die Publikation ein, die vielfältigen Facetten des Rings kennenzulernen. Brandstetter betonte, dass die Darstellung der Arbeit der Mitgliedseinrichtungen und einiger grundsätzlicher Betrachtungen in Buchform es wirklich möglich machten, die „Vielfalt“ der Arbeit im Ring nachvollziehen zu können. Ein besonderes Merkmal dieser Festschrift seien die Statements von Weggefährt*innen und Kooperationspartner*innen, die vielfältige Sichtweisen auf den Ring integrieren. Ring-Präsidentin Mikl-Leitner und Bundesministerin Holzleitner bekamen die ersten Exemplare überreicht.
In seinen Abschlussworten sprach Generalsekretär Primas von der "inspirierenden Energie", die über die gemeinsame Vorbereitung und Durchführung der Jubiläumsaktivitäten entstanden sei. Er dankte allen Beteiligten für ihr Engagement und schloss mit dem Herzenswunsch, dass der „Ring-Spirit", jene Begeisterung, sich gemeinsam im unmittelbaren Lebensumfeld für die Erwachsenenbildung zu engagieren, dem Ring, seinen Mitgliedseinrichtungen und allen dort wirkenden Menschen auch für die nächsten Jahre und Jahrzehnte erhalten bleiben möge.
Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete ein gemeinsames Essen in der Orangerie des Europahauses mit musikalischer Begleitung durch die „Blum's Brothers", bei dem die Festgäste Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung hatten.
70 Jahre gemeinwesenorientierte Bildung: Wer wir sind
Der Ring Österreichischer Bildungswerke verbindet als bundesweiter Dachverband seit 70 Jahren Bildungseinrichtungen, die sich der gemeinwesenorientierten Erwachsenenbildung verschrieben haben. Die Mitgliedsorganisationen sind im Gemeinwesen verankert und arbeiten mit der Überzeugung, dass Bildung weit mehr ist als reine Wissensvermittlung. Ob in ländlichen Regionen oder urbanen Räumen, ob im Bereich der sozialen Gemeindeentwicklung, der Digitalisierung, der Elternbildung, der Nachhaltigkeit, der Diversität, der politischen Bildung und vielen anderen inhaltlichen Schwerpunkten: Haupt- und Ehrenamtliche engagieren sich mit Herzblut und Vision für eine offene, solidarische Gesellschaft.
Ziel aller Aktivitäten ist es, durch Bildung Räume für Teilhabe zu schaffen und Menschen zu ermutigen, sich einzubringen und mitzugestalten. Der Ring Österreichischer Bildungswerke übernimmt damit eine klare gesellschaftliche Verantwortung für den sozialen Zusammenhalt, für demokratische Teilhabe und für eine Bildung, die Menschen verbindet.

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