Klimaschutz in der Basisbildung

10.04.2025, Text: Andrea Widmann, Redaktion/CONEDU
Das Team der Urania Steiermark integriert Klimaschutzthemen in Lernunterlagen für den Deutschunterricht in der Grundbildung.
Mensch auf Fahrrad
Klimafreundliche Inhalte bei Bildern im Deutschunterricht der Basisbildung
Grafik: Pixabay Lizenz, amjad ali ali, https://pixabay.com/illustrations/bike-riding-bicycle-riding-man-boy-5557589/

Wie Klimaschutz in der Basisbildung aussehen kann, zeigen Lernmaterialien der Urania Steiermark. Ina Holzer-Kontschnik (Urania Steiermark) entwickelte Arbeitsblätter zur Prüfungsvorbereitung für alle Niveaustufen der deutschen Sprache. Alle Teilnehmenden finden so unabhängig vom Sprachlevel einen Zugang zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit. 

Österreichisches Sprachendiplom A1, A2, B1

Dem Basisbildungsteam war es wichtig, Klimaschutzthemen auf den Sprachniveaus von A1, A2 bis B2 zu integrieren. Ina Holzer-Kontschnik entwickelte Arbeitsblätter für die Kompetenzbereiche im Sprachniveau A1 „über etwas sprechen“ und „miteinander sprechen“. Teilnehmende finden auf den Arbeitsblättern neun Illustrationen. Diese Bilder zeigen klimafreundliche Mobilität und Möglichkeiten nachhaltigen Konsums: Menschen auf dem Fahrrad, Gruppen auf Bahnhöfen, Einkaufen am Wochenmarkt oder Flohmarkt. Außerdem regen die Aufgaben dazu an, über Kochen oder Kleidertauschbörsen zu sprechen. So lernen die Teilnehmenden, Situationen mit Auswirkungen auf das Klima zu beschreiben und klimarelevante Alltagssituationen im Rollenspiel nachzustellen.

Einen klimafreundlichen Urlaub planen

Auf Sprachniveau A2 lernen die Teilnehmenden, Aufgaben gemeinsam zu lösen. Dazu stehen ihnen wiederum Bilder zur Verfügung, die nachhaltiges und klimafreundliches Handeln thematisieren. Anhand der Arbeitsblätter sollen sie zum Beispiel einen Ausflug mit öffentlichen Verkehrsmitteln planen. Auf den Bildern finden die Teilnehmenden Anregungen dazu: verschiedene Naturlandschaften als mögliches Ausflugsziel, Wasser und Obst als potenzielle Verpflegung, Zug oder Fahrräder als etwaige Transportmittel.

Beschreiben-Bewerten-Argumentieren

Teilnehmende auf Sprachlevel B1 lernen komplexe Aufgaben zu bearbeiten und zu lösen: Sie bewerten Themen und lernen, Argumente für eine Entscheidung zu formulieren. Dazu erarbeitete Ina Holzer-Kontschnik Diskussionsaufgaben wie: Was sind Vor- und Nachteile beim Einkauf im Supermarkt, im Internet oder auf dem Wochenmarkt? Oder: Warum nützen manche Menschen das Auto und andere lieber öffentliche Verkehrsmittel? Die Diskussionen sollen eine aktive Auseinandersetzung mit klimafreundlichem und klimaschädlichem Verhalten fördern. Teilnehmende können Argumente in das Gespräch einbringen und sich im Dialog eine erweiterte Meinung bilden. 

Urania-Mitarbeiter*innen nutzen die "Ich tu´s" Klimaschutz-Qualifizierung 

Die Unterlagen für den Sprachunterricht entstanden im Rahmen eines kostenfreien Programms des Landes Steiermark. Das seit 2021 angebotene sechsmonatige Qualifizierungsprogramm unterstützt Erwachsenenbildner*innen dabei, ihre vorhandenen Bildungsangebote um Nachhaltigkeits- oder Klimaschutzaspekte zu erweitern oder neue Formate zur Klimaschutzbildung zu entwickeln. Neben Fachinputs und einem Klima-Check profitieren die Teilnehmenden vor allem vom Austausch im Netzwerk der „Ich tu’s Bildungspartner*innen“. Dieses Netzwerk mit mittlerweile über 60 Mitgliedern aus der steirischen Erwachsenenbildung stärkt das Bewusstsein für Klimaschutz und motiviert, als Multiplikator*in für eine nachhaltige Zukunft dranzubleiben, so das Resümee von Ina Holzer-Kontschnik und Wilhelm Baier vom Team der Urania Steiermark.

Serie und Dossier zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Hochwasser, Waldbrände, Hungersnot – Expert*innen der Klimaforschung warnen vor den Folgen extremer Wettereignisse durch den Klimawandel. Bildung ist gefordert Aufklärungsarbeit zu leisten, Diskurse zu ermöglichen und „grüne“ Kompetenzen zu fördern. Wo setzt die Erwachsenenbildung an? In der Serie „Klima- und Umweltschutzbildung“ und dem Dossier „Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Erwachsenenbildung“ widmen wir uns dieser Frage.

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