Evaluation von Level Up - Erwachsenenbildung: Ergebnisse und Empfehlungen

31.01.2025, Text: Abt. Erwachsenenbildung/BMBWF, Redaktion: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Die Evaluation zeigt hohe Abschlussquoten, positive Bildungseffekte und einen steigenden Bedarf an Angeboten. Das Förderprogramm soll weiter ausgebaut werden.
Personen mit Stift in der Hand schauen auf ein Notizbuch
Level Up - Erwachsenenbildung (vormals Initiative Erwachsenenbildung) steht für die Länder-Bund-Initiative zur Förderung grundlegender Bildungsabschlüsse für Erwachsene.
Foto: , Freepik, https://freepik.com

Seit 2012 ist die Initiative Erwachsenenbildung, ab 2024 unter dem neuen Namen „Level Up - Erwachsenenbildung“ bekannt, ein zentraler Bestandteil der österreichischen Erwachsenenbildungslandschaft. Das Förderprogramm von Bund und Ländern umfasst die Bereiche Basisbildung und Kurse zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses. Für die Programmperiode 2018-2023 führte das Institut für Höhere Studien (IHS) eine umfassende Evaluation im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und der Länder durch. Die Studie analysierte schwerpunktmäßig die Zielgruppenerreichung, die Zufriedenheit der Teilnehmenden, die Nachhaltigkeit der Bildungsmaßnahmen sowie die Erfolgsfaktoren für effektives Lernen.

44.800 Kursteilnahmen und eine Abschlussquote von 80%

Ein zentrales Ergebnis ist, dass Level Up - Erwachsenenbildung als wichtiges und ambitioniertes Förderprogramm anzusehen ist, insbesondere in Hinblick auf die Zielgruppenerreichung. Für die Programmperiode 2018-2023 engagierten sich insgesamt 57 Bildungsträger, die rund 23.800 Personen erreichten, was zu über 44.800 Kursteilnahmen führte. Bemerkenswert sind die hohen Abschlussquoten von 80%, die auf die Lernbereitschaft der Teilnehmenden und das hohe Engagement der Bildungsträger schließen lassen.

Die Evaluation zeigt zudem eine diverse Teilnehmendenstruktur mit einem hohen Frauenanteil von 64% im Bereich Basisbildung, weitgehend jungen Teilnehmenden zwischen 15 und 24 Jahren in Kursen zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses und überwiegendem Migrationshintergrund in beiden Bildungsangeboten. Eine unterrepräsentierte Gruppe sind autochthone Österreicherinnen und Österreicher. Hier würden Barrieren wie mangelnde Kenntnisse über Bildungsangebote, Stigmatisierungen und negative Schulerfahrungen noch spezieller abgestimmte Maßnahmen erfordern.

Die Teilnahme an diesen Kursen fördert laut IHS sowohl fachliche und soziale Kompetenzen als auch die soziale Integration der Teilnehmenden. Besonders positiv bewertet werden die Kursinhalte und die Unterstützung durch Trainerinnen und Trainer. Zukunftsbezogene Aspekte wie bessere Chancen am Arbeitsmarkt, mehr Selbstständigkeit oder die Bereitschaft zum Weiterlernen stehen im Fokus der Teilnehmenden. Verbesserungspotenzial sehen die Befragten bei der Sicherstellung adäquater Übergänge und Schnittstellen zu weiteren Bildungsangeboten und dem Arbeitsmarkt.

Ergebnisse bestätigen: Ausbau des Förderprogramms ist notwendig

Die Ergebnisse der Evaluation und der wachsende Bedarf an niederschwelligen Bildungsangeboten (siehe dazu PIAAC 2022/23 - PDF) betonen somit die Notwendigkeit, das Förderprogramm von Bund und Ländern weiter auszubauen und zu festigen, um den Bildungsbedürfnissen der Erwachsenen in Österreich umfassender gerecht zu werden.

Weitere Informationen:

Dieser Text ist nicht lizenziert, die Rechte liegen beim Urheber / bei der Urheberin. Er darf ohne Erlaubnis zur Verwertung nicht verwendet werden.

Verwandte Artikel