Earth for All: Wie wir die Welt noch retten können

22.09.2022, Text: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Vor 50 Jahren alarmierte der Club of Rome mit dem Bericht "Die Grenzen des Wachstums" die Welt. Nun gibt es einen neuen Bericht, in dem Bildung ein Schlüssel für die Zukunft ist.
der Erdball
Eine gute Zukunft für uns und den Planeten gibt es nur durch grundlegends Umdenken, so der Club of Rome.
Foto: Unsplash Lizenz, NASA, https://unsplash.com/@nasa

Vor 50 Jahren hat der Thinktank Club of Rome mit seinem Bericht "Die Grenzen des Wachstums" vor den Folgen für die Welt gewarnt, wenn es so weiter ginge wie bisher. Im neuen Bericht "Earth for All" geht es um die Schritte, die notwendig sind, damit eine lebenswerte Zukunft noch möglich ist.

Die Autor*innen beschreiben darin fünf Kehrtwenden, die die Menschheit in den kommenden Jahrzehnten umsetzen muss:

  • Armut beenden
  • Ungleichheit bekämpfen
  • Geschlechtergerechtigkeit herstellen
  • ein gesundes Ernährungssystem für Planet und Menschen schaffen
  • auf saubere Energie umstellen

 

Bildung sehen die Autor*innen dabei als wesentlichen Schlüssel:

Kritische Medienkompetenz und Systemdenken sind zentral

Die Autor*innen sehen für die Zukunft zwei grundlegende Kompetenzen als zentral an. Sie nennen diese "Kritisches Denken" und "komplexes Systemdenken".

 

Dabei beziehen sie sich v.a. auf den Umgang mit Verschwörungsmythen, Falschmeldungen und Desinformationen. Es sei für eine gute Zukunft besonders wichtig, Fakten und Fiktion unterscheiden zu können. Kann das die Gesellschaft nicht, befeuere dies die Polarisierung der Gesellschaft. Das wiederum trage dazu bei, dass sich die Menschen angesichts kollektiver Herausforderungen nicht über Grundtatsachen verständigen und damit nicht zusammenarbeiten können. Die Autor*innen äußern sich dabei sehr klar: "Die Bildungssysteme haben die Aufgabe, kritisches Denken zu fördern."

 

Ein weiterer Fokus von Bildung müsse auf der Vermittlung von komplexem Systemdenken liegen. Denn unsere Systeme – egal ob z.B. die Weltmeere, das Klima oder die Verstädterung – sind komplex und dynamisch, so der Club of Rome. Es gehe darum, dies zu verstehen. Menschen müssen demnach die Fähigkeit erlangen, unter sich rasch ändernden Bedingungen fundierte und entschlossene Maßnahmen ergreifen zu können.

Es braucht für Frauen besseren Zugang zu Bildung

Wenn Frauen weltweit besseren Zugang zu Bildung, wirtschaftlichen Möglichkeiten und menschenwürdigen Arbeitsplätzen hätten, wären Gesellschaften stärker und resilienter, so die Autor*innen.

Sie plädieren für einen besseren Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, lebenslangem Lernen sowie für mehr finanzielle Unabhängigkeit und Führungspositionen für Frauen.

 

Dass Bildung für alle zugänglich ist und lebenslanges Lernen im Vordergrund steht, müsse das zentrale Ziel sein, so die Autor*innen.

Über den Club of Rome

Der Club of Rome setzt sich aus Expert*innen verschiedener Disziplinen aus mehr als 30 Ländern zusammen. Der Thinktank wurde 1968 gegründet und veröffentlichte 1972 den Bericht "Die Grenzen des Wachstums" und erlangte so weltweit Bedeutung. Die Ziele des Club of Rome sind die Herausforderungen der Zukunft zu identifizieren, alternative Zukunftsszenarien und Risikoanalysen zu evaluieren und Handlungsoptionen zu entwickeln. Dies soll die Diskussion in der Gesellschaft für eine bessere Zukunft vorantreiben.

 

Serie zu Klima- und Umweltschutzbildung auf erwachsenenbildung.at

Hochwasser, Waldbrände, Hungersnot – Expert*innen der Klimaforschung warnen vor den Folgen extremer Wettereignisse durch den Klimawandel. Verschiedene politische Strategien wie etwa der UN-Aktionsplan Agenda 2030 versuchen, dieser Herausforderung zu begegnen. Dabei sehen sie auch Bildungsinstitutionen gefordert, Aufklärungsarbeit zu leisten, Diskurse zu ermöglichen und "grüne" Kompetenzen zu fördern. Wo setzt hier die Erwachsenenbildung an? In der Serie "Klima- und Umweltschutzbildung" versammeln wir Beiträge, die sich dieser Frage widmen und Antworten geben.

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