BFI für langjährige Verdienste um Digitalisierung ausgezeichnet

27.05.2022, Text: Michaela Schneider, BFI Österreich
Kürzlich würdigte die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) das BFI für 25 Jahre Förderung der digitalen Bildung.
Drei lächelnde Männer bei einer Preisverleihung, in der Mitte der Preisträger
v. l. n. r.: OCG-Generalsekretär Ronald Bieber, Michael Sturm vom BFI Österreich und OCG-Präsident Wilfried Seyruck
Foto: Alle Rechte vorbehalten, Hermann Wakolbinger/OCG, Auszeichnung des BFI Österreich anlässlich 25 Jahre ECDL in Österreich und am BFI, auf erwachsenenbildung.at

25 Jahre ECDL in Österreich und am BFI

Am 28. April 2022 feierte die OCG im Lentos Kunstmuseum Linz 25 Jahre Europäischen Computer Führerschein (ECDL) in Österreich. OCG-Präsident Wilfried Seyruck begrüßte zahlreiche Gäste des Bildungsministeriums und VertreterInnen besonders engagierter ECDL-Testzentren und -Schulen, darunter auch das Berufsförderungsinstitut Österreich. Für seinen „wesentlichen Beitrag zur digitalen Bildung seit 1997“ verlieh ihm die OCG einen Preis und eine Anerkennungsurkunde. „Mit der Ehrung wird die Rolle des BFI, die es für den Aufbau digitaler Kompetenzen in der Erwachsenenbildung seit Jahrzehnten innehat, honoriert“, freut sich Michael Sturm, Geschäftsführer des BFI Österreich.

ECDL/ICDL: Einheitlicher Standard zum Nachweis digitaler Kompetenzen

Als Bescheinigung digitaler Kompetenzen ist der ECDL oder International Certification of Digital Literacy (ICDL), wie er v.a. außerhalb Europas heißt, mit mehr als 16 Millionen Zertifizierten in über 100 Ländern weltweit führend. An 20.000 Prüfungszentren fanden bisher 50 Millionen Tests statt. Damien O’Sullivan, CEO der ICDL Foundation, hob auf der Festveranstaltung das ausgezeichnete Abschneiden Österreichs bei der Beteiligung hervor und stellte in seinem Impulsvortrag die globalen Perspektiven des ICDL dar. International einheitliche Inhalte und Zertifizierungsprüfungen ermöglichen Vergleichbarkeit und tragen zur beruflichen Mobilität bei. Um den internationalen Charakter des Zertifikats stärker zu betonen, wird der ECDL am 1. September 2022 auch in Österreich zum ICDL.

Test Center 001: Das BFI und der ECDL

Das Berufsförderungsinstitut war 1997, als die OCG den ECDL in Österreich etablierte, das allererste heimische Prüfungszentrum. Mittlerweile betreibt das BFI in den Bundesländern 60 autorisierte ECDL Test Center. Allen gemeinsam sind einheitliche Qualitätsstandards bei Lehrsälen, Qualifikation der Prüfenden, technischer Ausstattung und Prüfungsmodalitäten. „Mit der Entscheidung des BFI, als Partner der OCG den ECDL in Österreich umzusetzen, haben wir Mut und Weitblick zugleich bewiesen“, resümiert Sturm und ist stolz darauf, an der Erfolgsgeschichte von Anfang an beteiligt gewesen zu sein. „Angesichts der weit mehr als 100.000 Personen, die bisher am BFI den ECDL absolviert haben, ist das nicht nur eine enorme Leistung, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Arbeitsmarktqualifizierung.“

Kontinuierliche Bildungsarbeit für Digitalisierung und Arbeitsplätze

Auch abseits des ECDL hat das BFI traditionell ein umfassendes Aus- und Weiterbildungsangebot im Fachbereich EDV/IT. Ein wesentlicher Beweggrund für die Angebotsgestaltung ist häufig der Kampf gegen den Fachkräftemangel und die Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit der Menschen:

  • 2017 richtete das BFI Steiermark am Bildungszentrum Deutschlandsberg ein Robotik-College für innovative Aus- und Weiterbildungen der Industrie 4.0 ein.
  • 2019 gründete das BFI Oberösterreich in Linz eine Codierschule; dort bildet es SoftwareentwicklerInnen aus und führt verschiedene Programmierkurse durch.
  • Das BFI Wien realisierte 2021 eine E-Learning-Plattform für das St. Anna Kinderspital und stellt neben der Infrastruktur auch integrierte E-Learning-Inhalte zur Personalentwicklung bereit.

Digitalisierungsturbo Corona

Einen massiven Digitalisierungsschub brachte das Pandemiejahr 2020: Binnen kürzester Zeit konnten die BFIs mehr als die Hälfte ihrer Kurse während des ersten Lockdowns online weiterführen. Dabei bewährte sich, dass E-Learning und Blended Learning an den BFIs schon zuvor konsequent forciert worden waren. Künftig will man diese Formate weiter ausbauen. Dem mit der Umstellung auf Distance Learning verbundenen internen Schulungsbedarf bei TrainerInnen und anderen MitarbeiterInnen begegneten die BFIs mit gezielten und sehr gut angenommenen Weiterbildungen.

Mitarbeit in nationalen Digitalisierungsoffensiven

Auf Bundesebene ist das BFI ebenfalls im Dienste der digitalen Bildung aktiv. So beteiligten sich die Berufsförderungsinstitute 2017 mit 160 verschiedenen EDV- und IKT-Qualifizierungsangeboten an der Initiative KMU DIGITAL der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und des damaligen Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). Auch in der vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) 2019 eingerichteten Taskforce „Digitale Kompetenzen“ ist die Expertise des BFI gefragt. Als Mitglied wirkt Michael Sturm vom BFI Österreich in diesem interdisziplinären Gremium mit, das u.a. als Beratungsorgan für die Ausgestaltung des „Digitalen Kompetenzmodells für Österreich DigComp 2.2 AT“ fungiert.

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