ÖIF hat Werte- und Orientierungskurse für Geflüchtete ausgebaut

28.01.2022, Text: Jennifer Friedl, Redaktion/CONEDU
Ehrenamt, Frauenrechte und die deutsche Sprache sind Themen in den erweiterten Kursen des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF).
In den Kursen haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich gemeinsam mit z.B. der Bedeutung von Demokratie auseinanderzusetzen.
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Seit heuer hat der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) seine Werte- und Orientierungskurse für geflüchtete Menschen um weitere Themenfelder erweitert. Außerdem dauern die Kurse nun drei statt einem Tag. Hintergrund der Maßnahme ist die Umsetzung der im Programm der Bundesregierung enthaltenen Punkte im Bereich der Integration.

Inhalte behandeln u.a. Frauenrechte, Verfassungswerte und Sprache

Der Ausbau der Inhalte betrifft vor allem die Vermittlung von Informationen, die der Integration der Teilnehmenden dient. Dazu gehört, dass sie sich mit z. B. Sprache, Kultur, Arbeitsmarkt sowie rechtlichen Aspekten, die für das Leben in Österreich relevant sind, auseinandersetzen. Ein besonderer Schwerpunkt bildet das Thema Gleichberechtigung von Frauen. Die Kursteilnehmenden beschäftigen sich dabei z.B. mit Gewaltfreiheit oder wirtschaftlicher Unabhängigkeit von Frauen.

Eigenes Modul zu Ehrenamt gehört zu Erneuerungen

In Kooperation mit dem Roten Kreuz wurde ein eigenes Modul entwickelt, das die Rolle von ehrenamtlichem Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt verdeutlichen soll. Die TeilnehmerInnen lernen nicht nur verschiedene Bereiche kennen, in denen sich eine ehrenamtliche Tätigkeit ausführen lässt, sondern erfahren auch, in welchen Organisationen sie bei Interesse im Anschluss einen Praxistag absolvieren können.

Laut Evaluation wünschten sich Teilnehmende Ausbau des Angebots

Laut dem Soziologen und Politikberater Kenan Güngör, der vom ÖIF für eine Evaluation (2017) der Kurse beauftragt wurde, äußerten die Teilnehmenden ihre Zufriedenheit und auch das Bedürfnis nach einer Erweiterung des Angebots. Die behandelten Inhalte werden, so Güngör, von den Geflüchteten als hilfreiche Stütze beim Ankommen in der österreichischen Gesellschaft wahrgenommen. Seit dem Inkrafttreten des Integrationsgesetztes im Jahr 2017 sind die Kurse für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte verpflichtend.

 

Seit 2015 nahmen über 75.000 Personen an den Werte- und Orientierungskursen teil. Diese finden in ganz Österreich kostenlos und in deutscher Sprache, bei Bedarf aber auch mit gedolmetschter Unterstützung, statt. Üblicherweise werden die Angebote in Kleingruppen von 15 Personen abgehalten. Die Entwicklung der Kurse erfolgte von einem unabhängigen Expertenrat für Integration.

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