Uni Klagenfurt lädt Doktorand*innen erstmals zum Research Retreat

12.01.2022, Text: Monika Kastner und Irene Cennamo, Universität Klagenfurt, Redaktion: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Wer in der Erwachsenenbildung und beruflichen Bildung zum Thema Transformation forscht, kann sich bis zum 31. Jänner für die Teilnahme an der Doctoral School vom 16. bis 20. Mai bewerben.
Der Campus der Universität Klagenfurt.
Foto: Alle Rechte vorbehalten, Gert Steinthaler, https://www.aau.at
Vom 16. bis um 20. Mai 2022 findet an der Universität Klagenfurt die Doctoral School des Arbeitsbereiches Erwachsenenbildung und berufliche Bildung am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung in Zusammenarbeit mit der europäischen Fachgesellschaft ESREA statt. Das Klagenfurt Research Retreat (KRR), so nennt sich die Doctoral School, entsteht in enger Zusammenarbeit mit der FernUniversität Hagen (D) und der Maynooth University (IRE). Die Kickoff-Ausgabe der Doctoral School im Mai 2022 an der Universität Klagenfurt befasst sich mit aktuellen Forschungsarbeiten zum Thema "Research on Adult Education and Transformation: Mapping Possibilities and Embracing Complexity". Einreichungen sind noch bis einschließlich 31. Jänner 2022 möglich.

Wandel als Herausforderung für und bestimmendes Thema der Erwachsenenbildungsforschung

Erwachsenenbildung hat sich immer responsiv auf komplexe und oft höchst disruptive gesellschaftliche Modernisierungsprozesse konstituiert. Veränderungen im Lebensverlauf, Verschiebungen in der Arbeitswelt, Veränderungen in intimen Beziehungen oder auch politische Kämpfe um Chancengerechtigkeit waren u.a. entscheidend für die Entstehung eines komplexen und vielfältigen Feldes der Erwachsenenbildung. Infolgedessen ist der Wandel auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Maßstäben seit langem ein bestimmendes Thema sowohl für Forscher*innen als auch für Praktiker*innen. Und auch die Erwachsenenbildungswissenschaft und -praxis selbst unterliegen Transformationsprozessen und zielen darauf ab, individuelle und kollektive Veränderungsprozesse zu initiieren oder zu unterstützen.

 

Das Klagenfurter Research Retreat greift diese Problemstellung unter dem Titel "Research on Adult Education and Transformation: Mapping Possibilities and Embracing Complexity" auf. Ziel ist es zu erforschen, wie Erwachsenenbildung aktiv und kollektiv die Zukunft in Richtung einer nachhaltigeren und gerechteren Gesellschaft gestalten kann. Auf diese Weise wird das Retreat dazu beitragen, einen Reflexionsraum zu schaffen, der auch methodisch-didaktisch stark in der Erwachsenenbildungsforschung und -praxis verwurzelt ist, und die beteiligten Doktorand*innen und ihre Promotionsvorhaben in den Mittelpunkt stellt.

Rückzugsort für Forschende zum Nachdenken und Netzwerken

Neben Momenten des intensiven wissenschaftlichen Austauschs, der Diskussion und Reflexion über die eigene Forschung gehören ebenso Rückzugsorte zum Schreiben und Nachdenken, aber auch Gelegenheiten zum Netzwerken und Gespräch zum Konzept des KRR. Daher soll auch der Veranstaltungsort diese Herangehensweise ermöglichen. Die Universität Klagenfurt ist ein naturnaher, nachhaltiger Campus in grüner Umgebung, in unmittelbarer Nähe zum Wörthersee, zu Parks und Promenaden. Auch stellt das Grenzgebiet zu Slowenien und Italien, der Alpen-Adria-Raum, eine Besonderheit dieser Doctoral School dar, um Perspektiven zu verschränken, um Brücken zu vielfältigen Traditionen, Debatten und Methoden zu schlagen.

Von der Schreibwerkstatt bis zum Galerie-Spaziergang: Was Teilnehmende erwartet

Im Einklang mit dem Konzept eines Forschungs-Retreats, das andragogischen Prinzipien folgt und ein hohes Maß an Beteiligung der Doktorand*innen fördert, basiert das KRR auf folgenden Formaten:

 

Dialogische Foren: Dieses Plenarformat fördert den kollektiven Diskurs, den Austausch und die gemeinsame Schaffung von Wissen. Die Foren sollen helfen, die Vielfalt der Transformationsvorstellungen und die damit verbundenen Theorien sowie den aktuellen Forschungsstand sichtbar zu machen. Verschiedene Referentinnen und Referenten tragen zu den Dialogforen bei, indem sie auf Fragen eingehen und durch eigene Fragestellungen, mittels Problemaufriss und durch gemeinschaftlich angelegte, kritische Analyse und Reflexion einen tiefgehenden Dialog anstoßen.

 

Plenarsitzungen: Dieses Format dient dazu, jeweils den vorangegangenen Tag zusammenzufassen und die teilnehmenden Doktorand*innen zu Wort kommen zu lassen.


Parallele Workshops: In diesem Format arbeiten kleine Gruppen zu verschiedenen Themen und Forschungsmethoden zusammen. In den Workshops werden die Forschungsansätze und -designs der Doktorarbeiten der Teilnehmer*innen behandelt und von erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beraten/betreut.

 

Parallele Peer-Mentoring-Sitzungen: In diesem Format finden Peer-Mentoring-Aktivitäten zur Datenerhebung (z. B. Interviewfragen oder Fragebogen, Beobachtungsprotokolle) oder zur Datenanalyse statt. Teilnehmende bearbeiten Fragen zur Datenerhebung oder interpretieren bzw. analysieren Daten gemeinsam. Teams aus Pre-Doc- und Post-Doc-Forscher*innen moderieren.

Galerie-Spaziergang: In diesem Format blicken die Teilnehmer*innen auf die Veranstaltung zurück und visualisieren ihre Ergebnisse.

Schreibwerkstatt: Die Werkstatt ist ein optionales Angebot, bei dem ausgebildete Schreibtutor*innen am Campus Schreibberatung anbieten.

Abschlussveranstaltung (Plenardebatte): In diesem Format findet eine Plenardiskussion statt, die auf den Prozessen und Ergebnissen der einzelnen Sitzungen aufbaut, um relevante Themen oder Lücken für die kommenden Jahre und ein nächstes KRR zu identifizieren.

Bis 31. Jänner bewerben

Bis Ende Jänner können sich Doktorand*innen für das Research Retreat von 16. bis 20. Mai in Klagenfurt bewerben. Die Forschungsarbeiten sollen sich dabei mit dem Thema "Research on Adult Education and Transformation: Mapping Possibilities and Embracing Complexity" beschäftigen. Sollte es aufgrund der Pandemie zu Einschränkungen kommen, die eine Präsenz-Veranstaltung verhindern, gibt es Notfallpläne, damit die Veranstaltung in angemessener Form stattfinden kann.

 

Über die Autorinnen: Monika Kastner und Irene Cennamo sind im Arbeitsbereich Erwachsenenbildung und berufliche Bildung am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Universität Klagenfurt tätig. Monika Kastner ist Assoziierte Professorin und Irene Cennamo Assistenzprofessorin.

Weitere Informationen:
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