Fast gleich viele MigrantInnen mit Hochschul- wie mit Pflichtschulabschluss

12.08.2021, Text: Jennifer Friedl, Redaktion/CONEDU
Das zeigen aktuelle statistische Daten. MigrantInnen sind in Österreich zudem häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen.
Besonders Personen mit Migrationshintergrund aus anderen EU-Staaten, EFTA-Staaten und Großbritannien haben einen höheren Bildungsabschluss.
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Aktuelle statistische Daten der Statistik Austria zeigen, wie sich die Corona-Krise auf den Erwerbsstatus ausländischer Staatsangehöriger ausgewirkt hat und welche Bildungsabschlüsse Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich haben. Die Daten stammen u.a. aus dem Statistischen Jahrbuch für Migration & Integration sowie einer Stichprobenerhebung.

Menschen mit Migrationshintergrund: 23% der MigrantInnen haben akademischen Abschluss

Laut der Statistik hatten im Jahr 2020 lediglich 9% der Personen ohne Migrationshintergrund im Alter von 25 bis 64 Jahren in Österreich nur die Pflichtschule abgeschlossen. Bei Menschen mit Migrationshintergrund lag dieser Anteil bei 25%. Besonders betroffen davon sind Menschen, die aus Drittstaaten zugewandert sind, wie z.B. aus der Türkei (55%).

 

Die Zahlen zeigen allerdings auch, dass MigrantInnen auch unter den Personen mit höheren Bildungsabschlüssen gut vertreten sind. 23% der Personen mit Migrationshintergrund im Alter von 25 bis 64 Jahren haben einen akademischen Abschluss. In derselben Altersgruppe sind das bei Menschen ohne Migrationshintergrund 20%. Während nur wenige MigrantInnen aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien akademische Abschlüsse haben (5% und 11%), so weisen Personen aus EU-Staaten, EFTA-Staaten und Großbritannien einen hohen AkademikerInnen-Anteil auf (47%). Auch unter den Personen aus Amerika, Afrika, Asien und Australien sowie sonstigen Drittstaaten haben ca. 31% einen höheren Bildungsabschluss.

Corona: Ausländische Staatsangehörige stärker von Arbeitslosigkeit betroffen

Die Arbeitslosenquote unter Staatsangehörigen aus dem Ausland erhöhte sich im Jahr 2020 von 10,8% auf 15,3%. Der Anteil an Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaften steigerte sich von 6,4% auf 8,4%. Die Erwerbstätigenquote ging insgesamt um 1,2 % auf 72,4% zurück, besonders Personen aus Afghanistan, Syrien oder dem Irak, aber auch türkische Staatsangehörige und Angehörige sonstiger Drittstaaten waren betroffen.

Ein Vierteil der Bevölkerung hat Migrationshintergrund

Laut Statistik wächst die österreichische Bevölkerung im Moment allein durch Zuwanderung. Der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund mittlerweile auf 24,4% gestiegen: damit hat fast ein Viertel der Bevölkerung Migrationshintergrund. 40% davon kommen aus anderen EU-Staaten, 60% aus Drittstaaten.

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