Call zu "Erwachsenenbildung in der Weltgesellschaft" veröffentlicht
Lorenz Lassnigg vom Institut für Höhere Studien und Kurt Schmid vom Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft sind Herausgeber der 42. Ausgabe des "Magazin erwachsenenbildung.at". Sie rufen zur Einreichung von Beiträgen auf, die sich damit beschäftigen, welche Chancen und Herausforderungen die Phänomene Globalisierung und Internationalisierung in der Erwachsenenbildung bringen. Der Redaktionsschluss ist am 1. September 2020.
Die globale Perspektive in der Erwachsenenbildung
Denkt man Gesellschaft als nationale Einheit, werden globale Einflüsse, wie zum Beispiel Migrationsbewegungen oder Wirtschaftsbeziehungen, unzureichend berücksichtigt. So ist die Bildungspolitik im EU-Raum zwar in nationaler Verantwortlichkeit, aber sie ist maßgeblich von globalen Einflüssen geprägt: Nicht nur Vorstellungen über die Rolle, Inhalte und Ziele von Bildung, sondern auch der bildungspolitische Diskurs (z.B. über „Lifelong Learning"), Förderstrukturen und der gesamte Weiterbildungsmarkt sind durch internationale Machtverhältnisse und Institutionen beeinflusst.
Blickt man also von der globalen Perspektive auf die Erwachsenenbildung, ergeben sich viele Fragen: Was bedeutet sie für die Erwachsenenbildung als System? Was kann Erwachsenenbildung in der Globalisierung bewirken? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich für EB-Einrichtungen, aber auch für die im Feld Tätigen? Wie steht die österreichische Erwachsenenbildung im internationalen Vergleich da?
Praxisfelder und Bildungsinhalte ändern sich
Die Globalisierung ist eng mit der Digitalisierung verbunden, was im Bildungsbereich zunehmend relevant wird. Es lohnt sich also zu beleuchten, welchen Einfluss internationale, digitale Bildungsangebote und -anbieter auf die konkrete EB-Praxis (Methoden, Formate, Bildungsinhalte, usw.) haben. Außerdem stellt sich die Frage, welche gesellschaftlichen Herausforderungen durch Globalisierung in der Erwachsenenbildung bearbeitet werden (sollen) und wie dies bereits umgesetzt wird. Welches Wissen oder welche Kompetenzen brauchen ErwachsenenbildnerInnen, um mit all dem umzugehen?
Förderung, Steuerung und Governance werden international
Auch auf der institutionellen und strukturellen Ebene der Erwachsenenbildung wird der internationale Einfluss auf das Feld zunehmend stärker. Beispiele hierfür sind verschiedene EU-Förderungen für Bildungsprogramme sowie die inhaltliche Steuerung der Erwachsenenbildung durch europäische bildungspolitische Diskurse. Wie wirken sich diese Förderstrukturen auf Einrichtungen der Erwachsenenbildung und das Bildungsmanagement, aber auch auf konkrete Bildungsinhalte aus? Welche Governance-Strukturen sind in Österreich wahrnehmbar, die auf globale Entwicklungen und Zusammenhänge reagieren?
Weiterbildungslandschaft weitet sich über Ländergrenzen hinweg aus
Vor allem angekurbelt durch die Digitalisierung drängen vermehrt transnationale Bildungsanbieter auf den Weiterbildungsmarkt. Welche Bedeutung hat diese Entwicklung auf die Vermarktung von Bildungsangeboten und was trägt sie zur Kommerzialisierung von Bildung im internationalen Wettkampf bei? Welche Erfahrungen und Möglichkeiten der internationalen Vermarktung von Bildungsangeboten haben österreichische Institutionen und AnbieterInnen? Welche Rolle spielen dabei internationale Kooperationen auf institutioneller Ebene?
Einreichung und redaktioneller Ablauf
Beiträge können bis 1. September 2020 in den Rubriken Thema, Praxis, Kurz vorgestellt, Porträt und Rezension der Redaktion übermittelt werden. Diese empfiehlt vor einer Einreichung Kontakt mit der Redaktion oder den Herausgebern aufzunehmen, um sich über die geplante Einreichung abzustimmen. Alle Einreichungen werden einem Review unterzogen und bei Aufnahme in die Ausgabe lektoriert. Die Veröffentlichung erfolgt im Februar 2021.
Verwandte Artikel
Call for Papers: Theorie und Praxis in der Erwachsenenbildung
Ausgabe 54 des Magazin erwachsenenbildung.at widmet sich dem Verhältnis von Theorie und Praxis. Einreichfrist ist der 11. September.Magazin-Autor*innen können jetzt Tantiemen für ihre Artikel erhalten
Das Magazin erwachsenenbildung.at hat mit Ausgabe 50 die Print-on-Demand Version eingestellt. Damit können Autor*innen für ihre Online-Beiträge Tantiemen bei der Verwertungsgesellschaft Literar-Mechana abrechnen.Neu im Magazin: Analyse, Bedarf und Good Practice beruflicher Weiterbildung
Die österreichische Bevölkerung zahlt viel für berufliche Weiterbildung. Außerdem nimmt der Bedarf an Anerkennung von Kompetenzen zu. Mehr dazu im Magazin erwachsenenbildung.at!Call for Papers für die Berufsbildungsforschungskonferenz im Juli 2024
Bis 15. Februar 2024 können Interessierte Beiträge zur Konferenz einreichen.wEBtalk am 15. Jänner: Teilnehmendenorientierung in der Erwachsenenbildung
Erfahren Sie, wo Chancen und Grenzen des Prinzips Teilnehmendenorientierung liegen und wie es in der Lehre eingesetzt werden kann. Ab sofort zum wEBtalk anmelden!Magazin erwachsenenbildung.at über Teilnehmendenorientierung erschienen
Was Erwachsenenbildung so besonders macht, wie sie Lernenden im Alltag helfen kann, und ein Jubiläum: Die 50. Ausgabe des Magazin erwachsenenbildung.at ist online!