Call zu "Erwachsenenbildung in der Weltgesellschaft" veröffentlicht

28.04.2020, Text: Simone Müller, Redaktion/CONEDU
Mit der Ausgabe 42 fragt das Magazin erwachsenenbildung.at wie Globalisierung und Erwachsenenbildung zusammenhängen. Bis 1. September können Artikel eingereicht werden.
Weltgesellschaft und Erwachsenenbildung ist das Thema der Ausgabe 42 des Magazin erwachsenenbildung.at
Foto: Pixabay Lizenz, ExplorerBob, http://pixabay.com
Aktuell ist Corona ein Beleg für weltweite Verflechtungen auf verschiedenen Ebenen. Die Pandemie macht das Spannungsfeld zwischen kapitalistischem Profitmotiv und sozialer Sicherheit bzw. Solidarität deutlich. Sie wirft außerdem die Frage nach globaler Verantwortlichkeit/Verantwortung und nach dem Umgang mit einer globalisierten gesellschaftlichen Realität auf. Was kann Erwachsenenbildung als Ort von Forschung, Diskurs und Praxis zu diesen Themen beitragen und wie wird die Erwachsenenbildung und ihre Erforschung von globalen Zusammenhängen beeinflusst?

 

Lorenz Lassnigg vom Institut für Höhere Studien und Kurt Schmid vom Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft sind Herausgeber der 42. Ausgabe des "Magazin erwachsenenbildung.at". Sie rufen zur Einreichung von Beiträgen auf, die sich damit beschäftigen, welche Chancen und Herausforderungen die Phänomene Globalisierung und Internationalisierung in der Erwachsenenbildung bringen. Der Redaktionsschluss ist am 1. September 2020.

Die globale Perspektive in der Erwachsenenbildung

Denkt man Gesellschaft als nationale Einheit, werden globale Einflüsse, wie zum Beispiel Migrationsbewegungen oder Wirtschaftsbeziehungen, unzureichend berücksichtigt. So ist die Bildungspolitik im EU-Raum zwar in nationaler Verantwortlichkeit, aber sie ist maßgeblich von globalen Einflüssen geprägt: Nicht nur Vorstellungen über die Rolle, Inhalte und Ziele von Bildung, sondern auch der bildungspolitische Diskurs (z.B. über „Lifelong Learning"), Förderstrukturen und der gesamte Weiterbildungsmarkt sind durch internationale Machtverhältnisse und Institutionen beeinflusst.


Blickt man also von der globalen Perspektive auf die Erwachsenenbildung, ergeben sich viele Fragen: Was bedeutet sie für die Erwachsenenbildung als System? Was kann Erwachsenenbildung in der Globalisierung bewirken? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich für EB-Einrichtungen, aber auch für die im Feld Tätigen? Wie steht die österreichische Erwachsenenbildung im internationalen Vergleich da?

Praxisfelder und Bildungsinhalte ändern sich

Die Globalisierung ist eng mit der Digitalisierung verbunden, was im Bildungsbereich zunehmend relevant wird. Es lohnt sich also zu beleuchten, welchen Einfluss internationale, digitale Bildungsangebote und -anbieter auf die konkrete EB-Praxis (Methoden, Formate, Bildungsinhalte, usw.) haben. Außerdem stellt sich die Frage, welche gesellschaftlichen Herausforderungen durch Globalisierung in der Erwachsenenbildung bearbeitet werden (sollen) und wie dies bereits umgesetzt wird. Welches Wissen oder welche Kompetenzen brauchen ErwachsenenbildnerInnen, um mit all dem umzugehen?

Förderung, Steuerung und Governance werden international

Auch auf der institutionellen und strukturellen Ebene der Erwachsenenbildung wird der internationale Einfluss auf das Feld zunehmend stärker. Beispiele hierfür sind verschiedene EU-Förderungen für Bildungsprogramme sowie die inhaltliche Steuerung der Erwachsenenbildung durch europäische bildungspolitische Diskurse. Wie wirken sich diese Förderstrukturen auf Einrichtungen der Erwachsenenbildung und das Bildungsmanagement, aber auch auf konkrete Bildungsinhalte aus? Welche Governance-Strukturen sind in Österreich wahrnehmbar, die auf globale Entwicklungen und Zusammenhänge reagieren?

Weiterbildungslandschaft weitet sich über Ländergrenzen hinweg aus

Vor allem angekurbelt durch die Digitalisierung drängen vermehrt transnationale Bildungsanbieter auf den Weiterbildungsmarkt. Welche Bedeutung hat diese Entwicklung auf die Vermarktung von Bildungsangeboten und was trägt sie zur Kommerzialisierung von Bildung im internationalen Wettkampf bei? Welche Erfahrungen und Möglichkeiten der internationalen Vermarktung von Bildungsangeboten haben österreichische Institutionen und AnbieterInnen? Welche Rolle spielen dabei internationale Kooperationen auf institutioneller Ebene?

Einreichung und redaktioneller Ablauf

Beiträge können bis 1. September 2020 in den Rubriken Thema, Praxis, Kurz vorgestellt, Porträt und Rezension der Redaktion übermittelt werden. Diese empfiehlt vor einer Einreichung Kontakt mit der Redaktion oder den Herausgebern aufzunehmen, um sich über die geplante Einreichung abzustimmen. Alle Einreichungen werden einem Review unterzogen und bei Aufnahme in die Ausgabe lektoriert. Die Veröffentlichung erfolgt im Februar 2021.

Weitere Informationen:
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