Sprache durch sinnliche Wahrnehmungen fördern
Vokabel zum Ansehen und Anfassen
Während der Führung lernen die TeilnehmerInnen neue Vokabeln, wiederholen diese während des Betrachtens der Ausstellungsobjekte immer wieder und sprechen über die Objekte. "Durch das Ansehen und Angreifen unterschiedlichster Materialien merken sich die TeilnehmerInnen viel besser die dazugehörigen Vokabeln", so Katharina Richter-Kovarik, die Leiterin des Vermittlungsprogrammes. Besonders jenen Lerntypen, die Neues gut über Sehen, Bewegung und Fühlen lernen, würde dies nützen.
Rundgänge für verschiedene Sprachniveaus
Personen, die Deutsch als Zweitsprache lernen, können derzeit an vier Rundgängen durch die Ausstellung auf drei verschiedenen Sprachniveaus und zu unterschiedlichen Themen teilnehmen. Für AnfängerInnen gibt es beispielsweise einen Rundgang zu den Themenschwerpunkten Wohnen und Arbeiten. Für jedes Alter passend ist der Rundgang mit anschließendem Workshop zum Thema Butterstampfen.
Wie Frau Richter-Kovarik schildert, beginnt jeder Rundgang mit einer Vorstellrunde, um die Teilnehmenden zum Sprechen zu animieren. Anschließend besprechen die VermittlerInnen des Programms die wichtigsten Materialen und Objekte, die die TeilnehmerInnen während dees Rundgangs sehen werden. Der Rundgang durch die einzelnen Räume wird von sogenannten Aktivblättern begleitet. Diese beinhalten Fragen zu den Ausstellungsstücken, die am Ende gemeinsam besprochen werden.
Materialien für TrainerInnen
Für TrainerInnen für Deutsch als Zweitsprache stellt das Museum auf ihrere Website Arbeitsblätter und Unterrichtsunterlagen zur Verfügung. Die Arbeitsblätter sind in zwei Schwierigkeitsstufen vorhanden und beinhalten Fragen, Lückentexte und kleine Aufgaben. Fragen wie "Wo verwenden Sie Töpfe?" oder "Welche Produkte von Tieren kennen Sie?" stellen eine Verbindung zur persönlichen Lebenswelt der Teilnehmenden her.
Das Volkskundemuesum Wien
Das Volkskundemuseum Wien ist ein kulturwissenschaftliches Museum und beherbergt Sammlungen zur Volkskunst Österreichs, wie auch zu den historischen Alltagskulturen Europas und deren gegenwärtige Erscheinungsformen. Als eines der ersten Museen Österreichs konzipierte das Museum 2008 ein spezielles Programm für Menschen, die Deutsch als Zweitsprache lernen, das 2008 für den Staatspreis für Erwachsenenbildung nominiert war. Die Entwicklung des Konzeptes wurde von Kulturkontakt Austria gefördert.