Wie Erwachsenenbildung Solidarität fördert oder verhindert

21.03.2018, Text: Karin Kulmer (seit 05/2023: Karin Lamprecht), Redaktion/CONEDU
17 Beiträge zur Serie „Solidarität, Teilhabe und Ermächtigung in der Erwachsenenbildung“ sind nun gesammelt als kostenloses E-Paper verfügbar.
Eine Schleife, daneben steht "JE SUIS NOUS"
Serie #ebsoli: Jetzt als E-Paper verfügbar.
auf erwachsenenbildung.at
Miteinander in eine bessere Welt? In welcher Gesellschaft wir miteinander leben wollen und wie wir Solidarität, Teilhabe und Ermächtigung in der Erwachsenenbildung fördern können, war 2017 Thema einer Artikelserie auf erwachsenenbildung.at. Die Beiträge zur Serie #ebsoli stehen nun als kostenloses E-Paper zum Download zur Verfügung.

 

In den Maßnahmen, Formaten und Methoden der Erwachsenenbildung zeigt sich, wie diese Solidarität fördert oder verhindert. Solidarität nimmt Gestalt an in der Planung der Bildungsangebote, dem Entwurf von Räumen, der Umsetzung von Öffentlichkeitsarbeit. Die Zusammenarbeit über den Bildungsbereich hinaus eröffnet neue Fragen, Möglichkeiten und Zugänge. Auch die Verhältnisse innerhalb der Institutionen lassen sich vor dem Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklungen betrachten, etwa in der Frage nach dem Wesen des Mit- oder Gegeneinanders, der Beschäftigungsverhältnisse und der Entscheidungsstrukturen.

 

Praxisbeispiele und Reflexion

In den vorliegenden Artikeln thematisierten die Autorinnen und Autoren neue Initiativen und Projekte, aber auch grundlegende Überlegungen zu Solidarität, Teilhabe und Ermächtigung. Erwachsenenbildung ist mehr als Jobfitness und Wettbewerbsorientierung – das demonstrieren Praxisbeispiele wie jenes der Akademie für Zivilgesellschaft, die ehrenamtliche Projekte in ihrer Entstehung begleitet. Hier einige weitere Beispiele:

 

Solidarität kann Inhalt, Struktur und didaktisches Prinzip von Bildungsangeboten sein, wie das Beispiel der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung zeigt. Durch die Wahl der Methoden und Fragstellungen können ErwachsenenbildnerInnen ein solidarisches Empfinden fördern. Mit der Öffnung von Bildungsressourcen wird der Wissenszugang niederschwelliger.

 

Solidarität zu zeigen ist auch ein Kampf gegen die eigene Gemütlichkeit – so lautete eine Erkenntnis aus der Tagung „...und raus bist DU!? Solidarität in der Erwachsenenbildung" am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung. Warum wir aktiv werden, für wen wir aktiv werden und was uns dabei antreibt sind Fragen, denen wir uns stellen müssen.

 

Für eine Förderung der Diversität unter ErwachsenenbildnerInnen tritt die Soziologin und Pädagogin Elli Scambor ein. Das Fördern von Ermächtigung und Teilhabe ist demnach nicht nur als Appell nach außen zu sehen Eine Haltung der Solidarität zeigt sich auch in einer Personalpolitik der Vielfalt oder im Wahrnehmen eines gleichwürdigen Rollenverständnisses.

 

17 Artikel als Serie zum Herunterladen

Mit dem kostenlosen E-Paper zur Artikelserie „Solidarität, Teilhabe und Ermächtigung in der Erwachsenenbildung" erscheint nach „Kunst und Kultur in der Erwachsenenbildung" sowie „Erwachsenenbildung in der Migrationsgesellschaft" in den Vorjahren bereits zum dritten Mal eine Sammlung von Beiträgen einer Serie zum Herunterladen am Portal erwachsenenbildung.at.

 

Die KorrespondentInnen von erwachsenenbildung.at hatten das Thema Solidarität im Zuge einer Abstimmung im Herbst 2016 selbst ausgewählt und viele eigene Beiträge sowie Gastbeiträge zur Serie gestaltet. Auch die Online-Redaktion beteiligte sich mit zahlreichen Beiträgen an diesem Jahresschwerpunkt.

 

Wir danken den Autorinnen und Autoren und vor allem den mitwirkenden Korrespondentinnen und Korrespondenten sehr herzlich für diese gelungene Kooperation und freuen uns auf die gemeinsame Arbeit am Schwerpunkt 2018 zum Thema „Generationen in der Erwachsenenbildung"!

 

Serie: Solidarität, Teilhabe und Ermächtigung in der Erwachsenenbildung
In welcher Gesellschaft wollen wir miteinander leben? In Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche und demokratischer Erosion ist diese Frage für Erwachsenenbildung von steigender Bedeutung. Mit freiem Auge erkennen wir die gesellschaftlichen Brüche und Verwerfungen, die von einer zunehmend entsolidarisierten Gesellschaft zeugen. Wie wir leben wollen ist eine Frage, die beim Umgang mit uns selbst und unseren Nächsten anfängt, aber bei weitem nicht dort endet. In postdemokratischen Zeiten stehen die Verhältnisse, Strukturen und Exklusionsmechanismen mindestens ebenso sehr zur Verhandlung, wie humanistische Wertvorstellungen und Aufklärungsideale. Ein Blick, den uns das "Bildungsevangelium" als Erzählung vom persönlichen Erfolg durch Bildung immer wieder verstellt. Alle bisher zur Serie #ebsoli erschienen Beiträge finden Sie hier.

Weitere Informationen:

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