Validierungsstrategie veröffentlicht

23.02.2018, Text: Martina Zach, BMBWF
Die Strategie zur Validierung nicht-formalen und informellen Lernens in Österreich wurde Ende 2017 beschlossen und veröffentlicht.
Nicht-formales und informelles Lernes soll anerkennbar werden
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Die Validierungsstrategie ist das Ergebnis eines intensiven Diskussions- und Entwicklungsprozesses unter Einbindung wesentlicher AkteurInnen und EntscheidungsträgerInnen im Feld der Validierung von Kompetenzen.

 

Zur Entstehung

Im Jahr 2011 wurde die „Strategie zum lebensbegleitenden Lernen in Österreich" von den vier Ressorts Bildung, Wissenschaft, Arbeit und Wirtschaft gemeinsam beschlossen. Sie beschrieb Grundsätze und Prinzipien der LLL-Strategie ebenso wie insgesamt 10 Aktionslinien, die zu ihrer erfolgreichen Umsetzung vonnöten sind.

 

Speziell Aktionslinie 10 hatte Verfahren zur Anerkennung nicht-formal und informell erworbener Kenntnisse und Kompetenzen in allen Bildungssektoren zum Thema. Als eines von fünf Zielen wurde hier erstmals eine Validierungsstrategie genannt, um Kompetenzen sichtbar und nutzbar zu machen, die abseits des formalen Bildungssystems erworben wurden, wie etwa am Arbeitsplatz, in der Freizeit, im Ehrenamt oder im Rahmen der vielfältigen nicht-formalen Angebote der Erwachsenenbildung.

 

Empfehlung des Europäischen Rates (2012/C 398/01)

Dazu passte es folglich gut, dass der Europäische Rat im Dezember 2012 eine Empfehlung zur Validierung nicht-formalen und informellen Lernens an alle Mitgliedstaaten aussprach und sie dazu aufforderte, dementsprechende national koordinierte Ansätze und Verfahren bis 2018 zu entwickeln.

 

Im Herbst 2013 startete die Arbeitsgruppe zur Aktionslinie 10 zur Entwicklung – und in weiterer Folge zur Umsetzung – einer Validierungsstrategie. Nach einem intensiven Diskussions- und Arbeitsprozess konnte 2015 eine erste Entwurfsfassung für eine öffentliche Konsultation präsentiert werden. Jede und jeder Interessierte war dazu aufgerufen, sich zu beteiligen und eine Stellungnahme abzugeben. Und nun, zwei Jahre später, nach Diskussion und Einarbeitung der Rückmeldungen, Anregungen und Stellungnahmen, wurde die Validierungsstrategie in der vorliegenden Form beschlossen und von den Ressorts Bildung und Wissenschaft gemeinsam veröffentlicht.

 

Kontext, Ziele und Grundlagen

In eigenen Kapiteln werden der europäische Kontext, die gesellschaftlichen Herausforderungen und die strategischen Ziele beschrieben. Es werden die Unterschiede und Besonderheiten von summativer und formativer Validierung und der Zusammenhang mit dem Konzept des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) dargestellt. Begriffsdefinitionen und ein Literaturverzeichnis runden das kompakte Strategiepapier ab.

 

Weitere Schritte bis 2019

Damit ist aber das ambitionierte Ziel noch nicht erreicht. In weiteren Arbeitspaketen wird schon daran gearbeitet, auf Basis bereits bestehender Validierungsverfahren einen Katalog für Qualitätskriterien zu entwickeln. Ein zukünftiges Online-Portal soll alle Validierungs- und Begleitangebote darstellen, deren Bekanntheitsgrad erhöhen, den Zugang erleichtern und die Zielgruppen ansprechen. Aber auch am Berufsbild des Personals, das Validierungen durchführt, wird gearbeitet, und es werden Überlegungen dazu angestellt, welche Kompetenzen z.B. BeraterInnen und PrüferInnen für Validierung brauchen und ob es spezielle Qualifizierungsangebote dafür geben soll. Zudem ist ein erster Status-quo-Bericht zur Umsetzung der Ratsempfehlung an die Europäische Kommission für Ende 2018 geplant.

 

Es bleibt also spannend, worüber in weiterer Zukunft zum Thema Validierung noch hier berichtet werden kann.

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