24h Vernetzung: Beraten an der Schnittstelle Bildung und Gesundheit

05.11.2015, Text: Magdalena Tauber, Initiative Bildungsberatung - ÖSB Studien & Beratung
Am 1. und 2. Oktober 2015 fand in St. Virgil, Salzburg zum 16. Mal das überregionale Vernetzungstreffen der Bildungsberatung Österreich statt.
Vernetzungstreffen Bildungsberatung Österreich 2015, St.Virgil Salzburg
Foto: ÖSB S&B
Das im Rahmen der Initiative Bildungsberatung Österreich stattgefunden habende und von der ÖSB S&B konzeptionierte und organisierte Vernetzungstreffen bot BildungsberaterInnen und einem Fachpublikum die Möglichkeit, sich zum Thema Schnittstelle Bildung und Gesundheit auszutauschen. Aufbauend auf einer grundlegenden Begriffsklärung von „Gesundheit“ (Input von Claudia Habl, Gesundheit Österreich GmbH) und der Klärung der Frage, ob Bildung als Chance für die Gesundheit zu werten ist (Input von Bettina Thöne-Geyer, Bildungsforscherin, Dozentin in der EB in Deutschland), wurde der Reflexion von Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen der Bildungsberatung an der Schnittstelle zu Gesundheitsfragen Raum gegeben.

 

Die Rolle der Bildungsberatung in Gesundheitsfragen


Gesundheit wird definiert als körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden (Definition der WHO), ist stark beeinflusst von wirtschaftlichen Ressourcen, sozialem Umfeld, persönlichen Risiken, geistig-seelischen Bereich und nicht zuletzt von der Versorgung durch das Gesundheitssystem (Erreichbarkeit oder Qualität der Leistung).

 

Die darauf aufbauende Frage, welche Rolle der Bildungsberatung in Gesundheitsfragen zukommt, wurde in Kleingruppen bearbeitet und folgendermaßen beantwortet: Die Aufgabe der Bildungsberatung liege nicht darin, die vorhandenen gesundheitlichen Probleme zu bearbeiten. Dennoch könne die Bildungsberatung die Betroffenen an passende Unterstützungsangebote weitervermitteln, Informationen bereitstellen, wahrnehmbare gesundheitliche Probleme thematisieren, Wege und Möglichkeiten aufzeigen, Perspektiven erarbeiten, auf vorhandenen Ressourcen verweisen und diese stärken, Bewusstsein schaffen und Zusammenhänge aufzeigen – so die Ergebnisse aus den Kleingruppen.

 

Allerdings seien dabei das Aufzeigen der Grenzen und die Klärung der Möglichkeiten von Seiten der BildungsberaterInnen gegenüber den Betroffenen zentral. Um einerseits diese Grenzziehung vornehmen zu können und andererseits die möglichen Unterstützungsangebote leisten zu können, bedürfe es auf Seiten der Bildungsberatung an Bewusstsein der eigenen Rolle und der Befassung mit dem Thema. Hierfür ist es bspw. wichtig die Angebotslandschaft zu kennen, um entsprechend weiterleiten zu können.

 

Von Anderen Lernen


Auf Grundlage der Befassung mit dem Thema Gesundheit im Zusammenhang mit Bildung und Bildungsberatung erfolgte ein Erfahrungsaustausch mit BeraterInnen und ExpertInnen aus Programmen und Projekten an der Schnittstelle Gesundheit. Der Fokus bei der Präsentation der Projekte war der Unterstützungs- und Beratungsbedarf der Zielgruppe, die Vorgangsweise und Methoden (was eignet sich besonders für die Zielgruppe?) und die besonderen Herausforderungen.

 

Dabei waren von besonderem Interesse die zur Anwendung kommenden Ansätze in der Arbeit mit gesundheitlich beeinträchtigten KlientInnen und die mögliche Ableitung von „Learnings“ für die Bildungsberatung. Bei den vorgestellten Projekten und Programmen an der Schnittstelle Gesundheit handelte es sich um folgende: Jugendcoaching Einstieg (Helga Gschwandtner, Elisabeth Holzinger), Bildungsberatung Aufstieg Kärnten (Martina Neubauer), Berufliche Rehabilitation - BBRZ OÖ (Mark Heckmann), Gesundheitsinformationszentrum SGKK Frauengesundheitszentrum Salzburg (Aline Hallhuber-Ahlmann), fit2work OÖ (Christine Wadl, Elfriede Thanecker) und die Arbeitsassistenz promente Salzburg (Berthold Kelnreiter)

Verwandte Artikel