24h Vernetzung: Beraten an der Schnittstelle Bildung und Gesundheit
Die Rolle der Bildungsberatung in Gesundheitsfragen
Gesundheit wird definiert als körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden (Definition der WHO), ist stark beeinflusst von wirtschaftlichen Ressourcen, sozialem Umfeld, persönlichen Risiken, geistig-seelischen Bereich und nicht zuletzt von der Versorgung durch das Gesundheitssystem (Erreichbarkeit oder Qualität der Leistung).
Die darauf aufbauende Frage, welche Rolle der Bildungsberatung in Gesundheitsfragen zukommt, wurde in Kleingruppen bearbeitet und folgendermaßen beantwortet: Die Aufgabe der Bildungsberatung liege nicht darin, die vorhandenen gesundheitlichen Probleme zu bearbeiten. Dennoch könne die Bildungsberatung die Betroffenen an passende Unterstützungsangebote weitervermitteln, Informationen bereitstellen, wahrnehmbare gesundheitliche Probleme thematisieren, Wege und Möglichkeiten aufzeigen, Perspektiven erarbeiten, auf vorhandenen Ressourcen verweisen und diese stärken, Bewusstsein schaffen und Zusammenhänge aufzeigen – so die Ergebnisse aus den Kleingruppen.
Allerdings seien dabei das Aufzeigen der Grenzen und die Klärung der Möglichkeiten von Seiten der BildungsberaterInnen gegenüber den Betroffenen zentral. Um einerseits diese Grenzziehung vornehmen zu können und andererseits die möglichen Unterstützungsangebote leisten zu können, bedürfe es auf Seiten der Bildungsberatung an Bewusstsein der eigenen Rolle und der Befassung mit dem Thema. Hierfür ist es bspw. wichtig die Angebotslandschaft zu kennen, um entsprechend weiterleiten zu können.
Von Anderen Lernen
Auf Grundlage der Befassung mit dem Thema Gesundheit im Zusammenhang mit Bildung und Bildungsberatung erfolgte ein Erfahrungsaustausch mit BeraterInnen und ExpertInnen aus Programmen und Projekten an der Schnittstelle Gesundheit. Der Fokus bei der Präsentation der Projekte war der Unterstützungs- und Beratungsbedarf der Zielgruppe, die Vorgangsweise und Methoden (was eignet sich besonders für die Zielgruppe?) und die besonderen Herausforderungen.
Dabei waren von besonderem Interesse die zur Anwendung kommenden Ansätze in der Arbeit mit gesundheitlich beeinträchtigten KlientInnen und die mögliche Ableitung von „Learnings“ für die Bildungsberatung. Bei den vorgestellten Projekten und Programmen an der Schnittstelle Gesundheit handelte es sich um folgende: Jugendcoaching Einstieg (Helga Gschwandtner, Elisabeth Holzinger), Bildungsberatung Aufstieg Kärnten (Martina Neubauer), Berufliche Rehabilitation - BBRZ OÖ (Mark Heckmann), Gesundheitsinformationszentrum SGKK Frauengesundheitszentrum Salzburg (Aline Hallhuber-Ahlmann), fit2work OÖ (Christine Wadl, Elfriede Thanecker) und die Arbeitsassistenz promente Salzburg (Berthold Kelnreiter)