Clustering: Inhalte ordnen und systematisieren

Clustering als Moderationsmethode
Um Vorwissen, Gedanken und Ideen von Lernendengruppen zu erheben und zu strukturieren, kann Clustering in Kombination mit Kartenabfragen, einer bewährten Moderationstechnik, eingesetzt werden. Dazu bedarf es Moderationskarten, Pinnwände (je nach Gruppengröße eine oder mehr), Pinnwandnadeln und Moderationsstifte. Die Lernenden erhalten jeweils 3-10 Moderationskarten und einen Stift und werden aufgefordert, in Einzel- oder Kleingruppenarbeit Stichworte zu einer Fragestellung zu notieren. Die Fragestellung kann darauf ausgelegt sein, das Vorwissen zu aktivieren oder Erwartungen zu erheben. Aber auch die Kreativität anzukurbeln und Ideen, Gedanken und Argumente zu einem Thema zu sammeln kann Zweck der Sache sein.
Alle Stichworte werden nun in beliebiger Reihenfolge aufgepinnt. Der/Die Moderatorin fasst zusammen und formuliert die Stichworte in eigenen Worten nochmals. Was an Ideen, Inhalten und Argumenten vorliegt wird neu strukturiert. Zusammenhängende Karten werden entsprechend neu angeordnet. So entstehen inhaltliche Cluster, also Gruppen. Diese übertitelt der/die Moderatorin dann, ebenfalls mit Moderationskarten - möglichst in anderer Farbe, Form, Größe usw. Lernende erhalten damit einen Überblick über das Thema sowie über Widersprüche und Zusammenhänge seiner Subthemen.
Clustering zur Ideenfindung und -strukturierung
Clustering kann aber auchh ähnlich eingesetzt werden wie Mindmapping oder Brainstorming: Ein Kernbegriff wird auf ein Blatt Papier geschrieben und mit einem Kreis umrahmt. Alles, was einem zu diesem Kernbegriff einfällt, wird ebenfalls notiert und mit Strichen an den Kernbegriff oder an ein anderes Wort gehängt. Geht es um Kreativität ist es wichtig, nicht lange nach Begriffen oder Wörtern zu suchen, sondern alles aufzuschreiben, was einem spontan einfällt.
Wenn das Cluster fertig ist, kann es noch einmal überarbeitet werden. Bei diesem Schritt sollte gut überlegt werden, welche Begriffe für die Aufgabe, das Projekt oder für die Arbeit wesentlich sind und welche nicht. Nach Bedarf können weitere Cluster angefertigt werden, welche nur mehr die zentralen Themen und Begriffe beinhalten oder Details näher ausarbeiten. Ziel ist, dass eine sinnvolle Reihenfolge der einzelnen Bausteine entsteht, die sich in einen Arbeitsplan übertragen lässt. Insofern ist Clustering auch eine geeignete Methode zur Überwindung von Schreibblockaden.
Serie "Methoden der Erwachsenenbildung"
Die Serie "Methoden der Erwachsenenbildung" ist ein Service für Studierende und EinsteigerInnen in das Berufsfeld der Erwachsenenbildung. Im Rahmen der Serie stellen Studierende und MitarbeiterInnen der Online-Redaktion einzelne Lehr-Lernmethoden sowie deren Varianten und Einsatzmöglichkeiten vor. Wir unterscheiden dabei, welche Funktion die jeweilige Methode im Lehr-Lernprozess hat, zum Beispiel Informieren, Motivieren usw. Alle Beiträge zur Serie finden Sie hier.
- Serie: Methoden der Erwachsenenbildung
- Clustering in Werner Stangls Arbeitsblättern
- Clustering als Moderationsmethode
- Leitfaden: Moderation als Arbeitstechnik (pdf)
Literaturempfehlung
- Kruse, Otto (2007): Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium. Frankfurt am Main: Campus Verlag.
- Pyerin, Brigitte (2007): Kreatives wissenschaftliches Schreiben. Tipps und Tricks gegen Schreibblockaden. Weinheim/München: Juventa Verlag.
- Wolfsberger, Judith (2009): Frei geschrieben: Mut, Freiheit und Strategie für wissenschaftliche Abschlussarbeiten. München: Luchterhand Literatenverlag.
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