Toolbox: Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe von älteren Menschen

Konkret stehen interessierten Personen 18 verschiedene Methoden zur Auswahl, die sie in unterschiedlichen Kontexten einsetzen können.
Vorurteile und persönliche Bilder des Alterns reflektieren
Eine Methode, die ermutigt über persönliche Bilder des Alter(n)s nachzudenken, besteht etwa aus der Reflexion von Mythen und Vorurteilen über ältere Menschen. Dafür sind in der Toolbox zehn Mythen angeführt, wie etwa: "ältere Menschen sind nicht lernfähig, in ihrem Verhalten festgelegt und nicht in der Lage sich zu ändern." Die Teilnehmenden diskutieren diese Mythen und ihre eigenen Vorstellungen und Ansichten über Prozesse des Alterns in der Gruppe. Als zusätzliche Anregung können Beispiele dienen, welche diese Mythen widerlegen. Abschließend tauschen die Teilnehmenden Ideen aus, welche Möglichkeiten es gibt, negativen Altersbildern entgegenzuwirken.
Nachdenken über Interessen und Talente unterstützen
Die Methode "Talente-Baum" etwa regt Teilnehmende an, über eigene Stärken und Interessen nachzudenken und über möglicherweise versteckte Talente zu sprechen. Zuerst tauschen sich Teilnehmende in Zweiergruppen zu verschiedenen Fragen aus, z.B.: "Welche Talente habe ich?" oder "Wobei kann ich anderen helfen?" Dadurch sammeln sie Stärken, die sie in ihre Gemeinschaft einbringen können und machen diese in Form von Blättern auf ihrem persönlichen "Talente-Baum" sichtbar. Auch andere TeilnehmerInnen dürfen Talente ergänzen.
Mit der Traumfabrik bei der Verwirklichung von Träumen helfen
Weiters stellt invisible talents in der Toolbox den, im Projekt entwickelten, Ansatz "Traumfabrik – Menschen und ihre Wünsche" und in diesem Prozess einsetzbare Methoden vor. Dabei trifft sich eine Gruppe von acht bis zehn älteren Menschen regelmäßig. Gemeinsam entdecken sie ihre Wünsche und unterstützen sich gegenseitig bei deren Erfüllung. Alle Teilnehmenden können ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Netzwerke einbringen. ModeratorInnen und freiwilligen Personen unterstützen den Prozess, indem sie die Gruppe betreuen, zur Diskussion beitragen und Tipps geben.
Invisible talents möchte Organisationen unterstützen und Erfahrungen sichtbar machen
Invisible talents hat sich zum Ziel gesetzt, "die Beteiligung älterer – insbesondere hochbetagter – Männer und Frauen zu fördern und ihre Talente, Erfahrungen und Beiträge sichtbar zu machen", so in der Beschreibung des Erasmus+ Projekts zu lesen. PartnerInnen aus fünf EU-Ländern (Österreich, Deutschland, Italien, Litauen, Niederlande) haben mit diesem Projekt zwischen 2018 und 2020 Erfahrungen von älteren Menschen und Organisationen gesammelt und sichtbar gemacht sowie Instrumente entwickelt, mit welchen Organisationen arbeiten können. Damit wenden sie sich an Sozial- und Gesundheitsorganisationen, SeniorInneneinrichtungen, Vereine und Initiativen sowie dort tätige haupt- und ehrenamtliche Personen.

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