Deutschkurse für ukrainische Geflüchtete: ÖIF und BABE bauen Angebot aus
Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) stellt gemeinsam mit der Berufsvereinigung der ArbeitgeberInnen privater Bildungseinrichtungen (BABE) Deutschkurse für 35.000 Personen, die aus der Ukraine flüchten mussten, zur Verfügung. Neben kompakten Kursformaten und zusätzlichen TrainerInnen wird das Kinderbetreuungsangebot ausgebaut. Das Angebot ergänzt die rund 43.000 Kursplätze, die bereits vorher für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte im Jahr 2022 vorgesehen waren. Franz Wolf, der Direktor des ÖIF, führt an, mit der Maßnahme wolle man die Betroffenen in Österreich unterstützen und rasche und tragfähige Angebote zur Verfügung stellen.
TrainerInnen, die neu hinzukommen, erhalten ergänzende Supervisions- und Betreuungsangebote. Für zusätzliche Kursräume werden Hotels oder Veranstaltungsräume in den Regionen in Anspruch genommen. Das gesamte Onlinekurs- und Deutschlern-Angebot ist auf dem Sprachportal zu finden.
So gelangen Personen aus der Ukraine zum Deutschkurs
Sobald aus der Ukraine Geflüchtete eine Aufenthaltskarte („blaue Karte") besitzen, können sie einen Termin in einem der neun Integrationszentren des ÖIF in den Landeshauptstädten vereinbaren. Die Kurse sind in Sprachniveaus von A1-C1 verfügbar und kostenlos. Teilnehmende schließen den Kurs ab einem Niveau von A2 mit einem staatlich anerkannten Zertifikat ab. Personen, die aus der Ukraine flüchten mussten, können zudem eine von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 18 Uhr erreichbare Hotline unter +43 1 715 10 51-120 in Anspruch nehmen.
Kostenlose Online-Deutschkurse ergänzen bestehendes Kursangebot
Der Österreichische Integrationsfonds bietet zusätzlich kostenlose Online-Deutschkurse (ohne abschließendes Zertifikat) an. Diese finden täglich von Montag bis Freitag auf den Sprachniveaus A1, A2 und B1 statt. Interessierte können ortsunabhängig per Handy, Tablet oder Computer teilnehmen und die zugehörigen Arbeitsmaterialien ausfüllen. Spezielle Deutschkurse gibt es von der Wirtschaftskammer Wien für die Sparten Lebensmittelhandel, Gastronomie und Hotellerie.
„Treffpunkt Ukraine": Ehrenamtliche unterstützen UkrainerInnen in allen Bundesländern
In allen Bundesländern finden Treffen für vertriebene Personen aus der Ukraine statt. Dabei können sie sich mit Freiwilligen aus der Community austauschen und Bedürfnisse äußern. Ehrenamtliche, Vereine oder Gemeinden, die UkrainerInnen in der Zeit ihrer Ankunft unterstützen, können vom ÖIF gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt eine Fördermöglichkeit (Förderung ausgelaufen) von bis zu 2.500 Euro pro Initiative erhalten.
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