Manifest zu Erwachsenenbildung und Nachhaltigkeit

30.03.2022, Text: Michael Kienreich, Redaktionspraktikant
Was braucht es, um Erwachsenenbildung „grüner“ zu machen? Dieser Frage geht ein gemeinsames Manifest europäischer EB-Einrichtungen nach.
Erde wird weitergegeben. Im Hintergrund steht „Responsibility next exit“
Gemeinsam Verantwortung lernen für die Erde
Montage: Pixabay Lizenz, Gerd Altmann, https://pixabay.com/photos/hands-earth-next-generation-4086849/
Im Rahmen der EPALE Community Conference im Oktober 2021 hat sich ein, durch die türkische YUVA Association geleiteter Workshop mit „Grüner Erwachsenenbildung" auseinandergesetzt. Herausgekommen ist das „Manifesto on Adult Learning and Education for Sustainability".

 

Das Bewusstsein der Klimakrise ist mittlerweile in der Gesellschaft angekommen und auch andere Nachhaltigkeitsthemen schaffen es immer wieder in die Medien und Nachrichten. Um zukunftsfähige Ziele zu erreichen, bedarf es jedoch eines neuen Mindsets und kreativer Prozesse, wie beispielsweise die Verwertung dessen, was wir gemeinhin als "Müll" bezeichnen. Berücksichtigt man, dass Schulen und Universitäten lediglich einen Teil der Bevölkerung erreichen, wird es immer wichtiger, dass auch die Erwachsenenbildung verstärkt Nachhaltigkeitsthemen in ihre Arbeit integriert und damit Handlungsimpulse setzt bzw. Diskussionen anstößt, wie ein (schneller) Wandel hin zu nachhaltigen Lebensweisen gelingen kann.

 

Konkret formuliert das Manifest Forderungen in vier Bereichen.

Grüne Life-Skills in Curricula integrieren

Curricula müssen verstärkt nachhaltige, grüne Life-Skills befördern – ErwachsenenbildnerInnen brauchen dafür konkretes Wissen und neue Werkzeuge. Auf europäischem Level bedarf es dazu gemeinsamer Ausrichtungen und der Inklusion derzeit marginalisierter Gruppen.

Gemeinsame (politische) Strategien entwickeln

Fähigkeiten im Umgang mit Themen der Nachhaltigkeit sind ein Grundbedürfnis und Grundrecht der Menschen. Um diese zu vermitteln, braucht es aber auch Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren und Ministerien sowie politischen Rückhalt – unter anderem in Form von Förderungen, Tools und weiteren Ressourcen.

Synergie-Effekte von Partnerschaften nutzen

Partnerschaften ermöglichen den Austausch von BestPractice-Beispielen und Wissen – so werden ErwachsenenbildnerInnen gleichermaßen zu Lernenden und Lehrenden. Vielfalt und Gemeinschaft fördern Innovation, Fortschritt und persönliche Motivation.

Ausbau von Ressourcen und Haltungen

ErwachsenenbildnerInnen sind Vorbilder. Nachhaltigkeit muss aber gelernt, verstanden und in das eigene Wertesystem integriert werden. Nur persönliche Weiterentwicklung gepaart mit institutionellen Rahmenbedingungen, schaffen die notwendigen Kapazitäten und Ressourcen für ökologisch nachhaltige Erwachsenenbildung.

Ein weiterführender Artikel zum Manifest und das Manifest selbst sind hier zu finden. Letzteres bedarf zum Lesen allerdings eines Logins.

Weitere Informationen:
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