UNESCO veröffentlicht Weltbildungsbericht

28.03.2022, Text: Jennifer Friedl, Redaktion/CONEDU
Bildungsurlaub ermöglicht es vor allem Frauen, mehr Zeit in weiterbildende Maßnahmen zu investieren.
Statistik
Der Bericht fasst unterschiedliche Studienergebnisse zusammen.
Grafik: Pixabay Lizenz, Kreatikar, http://pixabay.com
Nicht-staatliche Akteure der Bildung stehen im Zentrum des Global Monitoring Report der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO). Der Bericht richtet sich vor allem an Regierungen, um einen Überblick über z.B. relevante nicht-staatliche Akteure der Erwachsenenbildung und Information zu Finanzierungsstrategien zu geben. Dafür trugen die AutorInnen die Ergebnisse verschiedener Studien von z.B. der OECD, Eurostat, GEM oder anderen UNESCO-Studien zusammen.

Bildungsurlaub motiviert zu lebenslangem Lernen

Die zwei größten Hindernisse für Erwachsene, um an Weiterbildung teilzunehmen, sind laut UNESCO nach wie vor zu hohe Kosten und mangelnde Zeit. Frauen geben zudem familiäre Verpflichtungen als Hauptgrund an, nicht an Weiterbildungen teilnehmen zu können.

 

Der Bildungsurlaub ist eine beliebte Möglichkeit für ArbeitnehmerInnen, um mehr Zeit in weiterbildende Maßnahmen zu investieren, ohne den Job zu verlieren. In Österreich nahmen im Jahr 2019 21.147 Personen Bildungsurlaub in Anspruch, 60% davon sind Frauen.

 

Dennoch erreichen diese Maßnahmen nur einen zu geringen Anteil von ArbeiterInnen, so UNESCO. Diese Maßnahme sollten ArbeitgeberInnen unterstützen, um die Sustainable Development Ziele der Agenda 30, darunter auch SDG4 zu lebenslangem Lernen, zu fördern.

Skandinavische Länder bei IKT-Skills weit vorne

Der Bericht vergleicht die IKT-Kompetenzen in verschiedenen Ländern. Bereits vor der Pandemie, aber verschärft durch die Lockdowns, gilt digitale Literalität laut UNESCO als eine der wichtigsten Kompetenzen für Erwachsene. In Österreich verfügen ca. 75% über vier von neun IKT-Skills. In skandinavischen Ländern wie z.B. Dänemark oder Norwegen sind es ca. 75%, die sechs von neun IKT-Skills beherrschen.

Vor allem nicht-staatliche Akteure bieten berufliche Weiterbildung an

In Österreich bieten, gemessen am ausgegebenen Budget, vor allem ArbeitgeberInnen selbst, aber auch non-formale und formale Bildungseinrichtungen berufliche Weiterbildungen an. Weitere wichtige Akteure der beruflichen Erwachsenenbildung sind Einzelpersonen, die Weiterbildungen anbieten, Non-Profit-Organisationen, nicht kommerzielle Institutionen wie z.B. Büchereien und Museen oder Gewerkschaften.

Finanzielle Maßnahmen an Bedürfnissen von Arbeitssuchenden und MigrantInnen ausrichten

Die Statistik zeigt: In allen Ländern, die im Bericht Beachtung finden, sind die meistbesuchten Weiterbildungen jene, die vom Arbeitgeber bzw. der Arbeitgeberin bezahlt werden. In Österreich, das die meisten TeilnehmerInnen an formalen sowie non-formalen Weiterbildungen nach der Schweiz, den Niederlanden, Norwegen und Schweden an fünfter Stelle hat, wird ca. die Hälfte aller berufsrelevanten Weiterbildungen vom Arbeitgeber bzw. der Arbeitgeberin bezahlt. In der Schweiz bezahlen ArbeitgeberInnen 60% der beruflichen Weiterbildungen.

 

Der Bericht zeigt zudem, dass je höher das durchschnittliche Einkommen in einem Land ist, desto höher ist die Teilnahme an Weiterbildungen. Die UNESCO betont allerdings auch die Rolle öffentlicher Finanzierung, wenn es um Weiterbildungen für Personen geht, die aktuell nicht erwerbstätig sind. Die Organisation plädiert dafür, auch finanzielle Maßnahmen im Bildungsbereich stärker an den Bedürfnissen von z.B. arbeitssuchenden Menschen oder Menschen mit Migrationshintergrund auszurichten, um niemanden außen vor zu lassen.

 

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