Anerkanntes Zertifizierungsverfahren jetzt auch für Basisbildner/innen

29.03.2022, Text: Ingrid Kemper, Johanna Weismann, Geschäftsstelle Initiative Erwachsenenbildung, Redaktion: Johanna Weismann, Geschäftsstelle Ö-Cert
Das neu entwickelte Qualifikationsprofil Basisbildner/in macht die Kompetenzen von Basisbildnern/innen sichtbar und soll zur Professionalisierung dieser Berufsgruppe innerhalb der Erwachsenenbildung beitragen.
Um formal, nicht-formal und informell erworbene Kompetenzen sichtbar zu machen und zu nutzen, wurde ein eigenes Anerkennungsverfahren für Basisbildner/innen entwickelt.
Grafik: Alle Rechte vorbehalten, IEB Logo, https://www.initiative-erwachsenenbildung.at
Die Qualität von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen wird maßgeblich von Trainer/innen sowie deren Kompetenzen und Erfahrungen geprägt, das gilt auch für die Basisbildung. Für Trainer/innen in Basisbildungsprojekten der Initiative Erwachsenenbildung (IEB) galt bisher die erfolgreiche Teilnahme an einem Lehrgang für Basisbildner/innen als Voraussetzung für die langfristige Arbeit als Basisbildner/in, auch dann, wenn bereits vielfältige Kompetenzen und Erfahrungen vorhanden waren.

Anerkennungsverfahren für Basisbildner/innen: Kompetenzen sichtbar machen

Um formal, nicht-formal und informell erworbene Kompetenzen sichtbar zu machen und zu nutzen, wurde nun ein eigenes Anerkennungsverfahren für Basisbildnerinnen und Basisbildnerinnen von der Weiterbildungsakademie Österreich (wba) entwickelt. Es basiert auf dem Qualifikationsprofil Basisbildner/in, das die Weiterbildungsakademie Österreich (wba) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) gemeinsam mit Experten/innen 2021/22 entwickelt hat. Ab 1. April 2022 können sich Interessierte bei der wba für das Zertifikat „Zertifizierte/r Basisbildner/in" anmelden.

 

Das Qualifikationsprofil Basisbildner/innen ist aber nicht nur die Grundlage für das neu entwickelte wba-Zertifikat für Basisbildner/innen, sondern dient auch als Basis für die Konzeption von Ausbildungslehrgängen für Basisbildner/innen, die von unterschiedlichen Erwachsenenbildungseinrichtungen angeboten werden können.

Nachweis der Qualifikation kann auf zwei Wegen erfolgen

Mit dem Qualifikationsprofil Basisbildner/innen liegen erstmals detaillierte, lernergebnisorientierte Beschreibungen der fachlichen und methodischen Kompetenzen zur Gestaltung und Planung von Lernprozessen in Basisbildungskursen vor.

 

Personen, die als Basisbildner/innen arbeiten wollen, können den Nachweis ihrer Qualifikation nun auf zwei Wegen erbringen:

  • Mit dem wba-Zertifikat "Zertifizierte/r Basisbildner/in": Zielgruppe sind Personen, die über Praxiserfahrung als Basisbildner/in sowie ggf. über (Teil-)Ausbildungen im Bereich Basisbildung verfügen. Personen, die bereits über ein bestehendes wba-Zertifikat „Zertifizierte/r Erwachsenenbildner/in" verfügen, können auf diesem aufbauen und durch die zusätzliche Erfüllung der basisbildungsspezifischen Anforderungen das wba-Zertifikat für Basisbildner/innen erwerben. Information und Beratung dazu bietet die wba an.
  • Mit einem Lehrgang für Basisbildner/innen, der auf Grundlage des Qualifikationsprofils für Basisbildner/innen entwickelt und von der Initiative Erwachsenenbildung akkreditiert worden ist. Zielgruppe der Lehrgänge sind Personen, die in das Berufsfeld Basisbildung einsteigen und in Kursen der IEB arbeiten möchten.
 

Bildungsanbietern, die Ausbildungslehrgänge für (angehende) Basisbildner/innen anbieten und bei der Initiative Erwachsenenbildung zur Anerkennung einreichen möchten, steht ein Leitfaden zur Verfügung, der die Anforderungen beschreibt. Siehe Initiative Erwachsenenbildung.

 

Am 8. September startet am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb) ein Ausbildungslehrgang für Basisbildner/innen. Für Interessierte wird am 07. April 2022, 17:00 Uhr, eine Online-Informationsveranstaltung angeboten. Information und Anmeldung hier. Beide Abschlüsse (Lehrgang, wba-Zertifikat für Basisbildner/innen) sind gleichwertig und werden von der IEB als Qualifikationsnachweis anerkannt.

BMBWF: Die ersten 30 abgeschlossenen Zertifikate bis Ende 2023 werden gefördert

Für alle Interessierten am wba-Zertifikat "Zertifizierte/r Basisbildner/in" hält das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) einen besonderen Anreiz bereit: Die ersten 30 Zertifikate, die bis Ende 2023 abgeschlossen werden, werden gefördert.

 

Kostenlos sind die Standortbestimmung und die Zertifikatsgebühren bei der wba sowie die Zertifizierungswerkstatt am bifeb (excl. Aufenthaltskosten). Fördervoraussetzung ist, dass die Person in einer von der IEB geförderten Maßnahme tätig ist und das wba-Zertifikat "Zertifizierte/r Basisbildner/in" bis Ende 2023 abschließt.

 

Interessierte schreiben ein E-Mail an info@wba.or.at, in dem sie ihr Interesse an der Förderung kundtun und gleichzeitig einen Nachweis beilegen, dass sie in einer IEB-geförderten Maßnahme tätig sind (z.B. formlose Bestätigung des Arbeitgebers). Gereiht wird nach Datum des Einlangens des E-Mails bei der wba. Information und Anmeldung zum Zertifikat „Zertifizierte/r Basisbildner/in" und zur Förderung sind ab 1. April 2022 bei der wba möglich und via info@wba.or.at.

 

 

Weitere Informationen:

 

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