Wie Flipped Learning in der Erwachsenenbildung umgesetzt werden kann
Flipped Classroom – das umgedrehte Klassenzimmer
Flipped Learning bezeichnet die Idee, Bildungsveranstaltungen „umzudrehen". Die TeilnehmerInnen erhalten Lernmaterialien wie Podcasts, kuratierte Videos, Leseaufgaben oder Videoübertragungen vor dem Kurs. Die Unterrichtsmaterialien können selbständig zu Hause erarbeitet werden. So bleibt mehr Zeit für Fragen und Diskussionen im Präsenzunterricht und das Wissen kann optimal vertieft werden. Dies fördert das kollaborative Lernen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich Lehrende auf diese Art intensiver den schwächeren TeilnehmerInnen widmen konnten. So wurde aus der einfachen Idee, den Unterricht umzudrehen, ein vollständiger Bildungsrahmen entwickelt.
Flipped Learning – wie alles begann
Die Idee des Flipped Classroom entstand ursprünglich aus der Not: Unterrichtseinheiten wurden für abwesende SchülerInnen aufgezeichnet und kommentiert. Diese Aufzeichnungen nutzten schließlich auch jene SchülerInnen, die am Unterricht teilgenommen hatten, und zwar zum Vertiefen und Wiederholen der Lerninhalte.
Mittlerweile wurde Flipped Learning zu einer globalen Bewegung und es hat sich eine internationale Gemeinschaft etabliert, in der Lehrende ihre Erfahrungen austauschen können.
Lernvideos erstellen - Technik pro und kontra
Die gängigste Methode, die TeilnehmerInnen auf eine Präsenzeinheit vorzubereiten sind Videos. Dabei gelten bestimmte Richtlinien: Das Video sollte möglichst kurz, ansprechend, gut strukturiert und aussagekräftig sein. Im besten Fall enthält ein Video zwei oder drei Kernaussagen.
Technologie spielt in diesem Kontext eine tragende Rolle. Es können multimediale und interaktive Inhalte einfach bereitgestellt werden, Lernende können sich untereinander verbinden und der Austausch zwischen Lernenden und Lehrenden ist gewährleitet. Synchrone und asynchrone Kommunikation wird ermöglicht und Lernende können ihr eigenes Lerntempo wählen. Problematisch wird es dann, wenn die Technik ausfällt.
Der Leitfaden zur Durchführung von Trainings in der Erwachsenenbildung basierend auf dem Flipped Learning 3.0 Framework liefert Richtlinien, allgemeine Standards, Best-Practice-Beispiele sowie einen Qualitätsrahmen für die Implementierung von Flipped Learning 3.0. Ziel ist es, Organisationen und ErwachsenenbilderInnen bei der Erstellung von Kursen im Flipped Learning Format anzuleiten.
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