EU-Konsultationen zur Erwachsenenbildung: Bis Mitte Juli mitmachen

10.06.2021, Text: Jennifer Friedl, Redaktion/CONEDU
Inwiefern individuelle Lernkonten den Zugang zu Weiterbildung begünstigen können und welche Standards es für Zertifikate geben soll, die kurze Lernerfahrungen bescheinigen, ist Gegenstand zweier Online-Befragungen.
Bis Mitte Juli ist es möglich, sich an den Konsultationen zu beteiligen.
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Die Europäische Kommission ruft dazu auf, sich an zwei aktuellen öffentlichen Konsultationen via Online-Umfragen zu beteiligen. Bei der einen Konsultation geht es darum zu prüfen, inwiefern der Vorschlag individueller Lernkonten dabei helfen kann, den Zugang zu Aus- und Weiterbildungen zu erleichtern. In der zweiten Konsultation stehen sogenannte Microcredentials im Fokus, die als Zertifikate für kürzere Lernerfahrungen dienen. Mit Hilfe der Konsultation sollen europäische Standards dafür entwickelt werden.

Individuelle Lernkonten, um Erwachsene mit arbeitsmarktrelevanten Kompetenzen auszustatten

Bis 16. Juli ist die Konsultation "Kompetenzen Erwachsener – individuelle Lernkonten: ein Instrument zur Verbesserung des Zugangs zur Ausbildung" offen. Individuelle Lernkonten sind persönliche Konten, die Weiterbildungsansprüche zusammentragen und für Fortbildungen verwendet werden können. Das Ziel dahinter ist, Erwachsene mit für den Arbeitsalltag relevanten Kompetenzen auszustatten und sie auf einen sich ständig wandelnden Arbeitsmarkt in Europa vorzubereiten.

 

Die Lernkonten sollen als Möglichkeit dienen, Weiterbildungsansprüche für beschäftigte Personen bei z.B. Behörden oder Sozialpartnern zu gewähren. Ähnliche Konzepte sind das Weiterbildungsgutscheinsystem und das individuelle Lernguthaben. Die Lernkonten richten ihren Fokus auf individuelle Weiterbildungsbedarfe, sollen Personen bei Weiterbildungen im Rahmen beruflicher Wechsel unterstützen und den Bedarf an Ausbildungen von ArbeitnehmerInnen, die z.B. in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis stehen, abdecken.

 

Mit der Konsultation möchte die Europäische Kommission prüfen, inwiefern der Vorschlag individueller Lernkonten dabei helfen kann, den Zugang zu Aus- und Weiterbildungen zu erleichtern sowie Personen im erwerbsfähigen Alter dabei zu unterstützen, berufliche Übergangsphasen zu meistern. Zusätzlich sind auch Meinungen zu den Inhalten und langfristigen Auswirkungen gefragt.

 

Die Konsultation richtet sich an die breite Öffentlichkeit, aber auch an z.B. Bildungsanbieter, nationale Behörden, Unternehmen, Sozialpartner und Nichtregierungsorganisationen.

"Microcredentials" sollen kurze Lernerfahrungen bescheinigen

Die Konsultation "Microcredentials – Erweiterung der Lernmöglichkeiten zur Förderung von lebenslangem Lernen und Beschäftigungsfähigkeit" ist bis 13. Juli für die Öffentlichkeit zugänglich. Bei sogenannten "Microcredentials" handelt es sich um Zertifikate, die die Ergebnisse kurzer Lernerfahrungen (wie z.B. in Kurzlehrgängen) bescheinigen.

 

Durch die Digitalisierung, den Umstieg auf eine nachhaltigere und grünere Wirtschaft, aber auch die Bedingungen der Covid-19 Krise, ist es laut EU-Kommission von Bedeutung, Menschen auf eine sich rasch wandelnde Gesellschaft und einen ebenso sich stetig verändernden Arbeitsmarkt vorzubereiten und vorhandene Kompetenzen anzuerkennen sowie den Erwerb von neuen Fertigkeiten zu ermöglichen. Microcredentials ermöglichen laut Kommission demnach den gezielten nachweisbaren Erwerb von Kompetenzen, die in einer sich schnell wandelnden Gesellschaft benötigt werden.

 

Übergeordnetes Ziel dieser Initiative ist, eine einheitliche Definition sowie allgemeine europäische Standards in Bezug auf z.B. Qualität, Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit herzustellen. Dabei soll vor allem bei bereits bestehenden Instrumenten und Methoden angesetzt werden.

 

Die Online-Umfrage richtet sich an BürgerInnen, Regierungs- und auch Nichtregierungsorganisationen und Interessensträger in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung.

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