Blended Guidance - Lernen aus europäischen Erfahrungen

22.07.2020, Text: Franziska Haydn, Initiative Bildungsberatung - ÖSB Studien & Beratung
Die Bildungsberatung Österreich lud zu einem Know-how-Transfer, um sich mit Bildungsberater*innen zu europäischer bewährter Praxis in Online-Beratung und Blended Guidance auszutauschen.
Wie bunt und vielfältig die digitalen Angebote in der Bildungsberatung sind, zeigte sich im Workshop.
Foto: Alle Rechte vorbehalten, stock.adobe.com/bittedankeschön, auf erwachsenenbildung.at

Blended Guidance – Strategien zur Verschränkung von Online- und Offline-Angeboten

Die durch den Corona-Virus induzierte Digitalisierungswelle hat auch die Initiative Bildungsberatung Österreich erfasst. Neue Online-Beratungsangebote sind entstanden. Vieles wird möglich und wird auch von den Beratungskund*innen positiv aufgenommen. Der von der ÖSB S&B am 1. Juli 2020 veranstaltete Online-Workshop "Blended Guidance – Konzepte für die Bildungsberatung Österreich" ermöglichte Bilanz über die eigenen Erfahrungen mit Online-Beratung zu ziehen, aber auch über langfristige Entwicklungsperspektiven nachzudenken: Was braucht die Bildungsberatung, um ihren Kund*innen langfristig und unabhängig von Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen den passenden Mix aus Online- und Offline-Angeboten zur Verfügung zu stellen? Wie können Blended Guidance-Konzepte entwickelt werden? Wie lässt sich der Weg der Kund*innen durch die unterschiedlichen Angebote begleiten?

Online-Workshop als EU Know-how-Transfer

Der Workshop – Teil des Projekts "Österreichweite Koordination und Weiterentwicklung der Bildungsberatung für Erwachsene" – wurde als EU Know-how-Transfer zum Thema eGuidance konzipiert. Ziel der Veranstaltung war es, über die österreichischen Grenzen hinaus zu blicken und europäische Ansätze für einen Transfer in die Initiative Bildungsberatung Österreich zu diskutieren. In einem vorbereitenden Austausch mit der Bildungsberatungslandschaft wurde insbesondere die Umsetzung eines integrierten Blended Guidance-Konzepts als relevant für die Weiterentwicklung der Bildungsberatung Österreich identifiziert. Aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen mit der Online-Beratung – Mailberatung ist bereits seit längerem als Online-Bildungsberatung etabliert, die Videoberatung jedoch erst seit diesem Jahr im breiteren Einsatz – geht es in den nächsten Entwicklungsschritten darum, Wege zu finden, verschiedenen Angebote gut aufeinander abzustimmen.

 

34 Bildungsberater*innen, Koordinator*innen und Vertreter*innen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) kamen – passend zum Thema, aber bedingt durch die Corona-Einschränkungen – in einem virtuellen Workshop-Raum zusammen, um sich gemeinsam mit den europäischen Perspektiven auf Online-Beratung und Blended Guidance auseinanderzusetzen.

Digitale Ansätze quer durch Europa

Zu Beginn des Workshops ermöglichte Franziska Haydn (ÖSB S&B) einen Blick auf Erfahrungen unterschiedlicher europäischer Länder mit dem Einsatz von digitalen Ansätzen in der Bildungsberatung. Was tut sich EU-weit in der Bildungsberatung? Woran kann sich die Bildungsberatung Österreich für eine Weiterentwicklung ihres eigenen Angebots orientieren? Dies waren Fragen, die in diesem Rahmen thematisiert worden sind.

Blended Guidance – Kommunizieren statt Gespräche führen

Emily Engelhardt brachte als Expertin für Online-Beratung aus Deutschland ihre jahrelange Erfahrung in der Begleitung von digitalen Transformationsprozessen in den Workshop ein. Sie besprach drängende Fragen, die der Wandel hin zu mehr Online-Beratung mit sich bringt. Klar wurde, ohne "Online" geht es nicht mehr. Es geht nun vielmehr darum, welchen Stellenwert Einrichtungen ihrem Online-Angebot geben und welche Rahmenbedingungen es hierfür braucht. Das Credo von Emily Engelhardt für ein Blended Counseling-Angebot ist, nicht das Gespräch an sich in den Mittelpunkt der Beratung zu stellen, sondern Kommunikation. Berater*innen sollten lernen zu kommunizieren, unabhängig vom Medium. In ihrem zweiten Input setzte Emily Engelhardt den Schwerpunkt darauf, wie Blended Counseling-Konzepte umgesetzt werden können. Gemeinsam wurden die für Einrichtungen notwendigen Entwicklungsaufgaben diskutiert. Wie müssen Berater*innen für Online-Beratung ausgebildet werden? Was sind notwendige Standards hinsichtlich Technik, Infrastruktur und Sicherheit. Aber auch worauf müssen Einrichtungen bei der Organisation von Blended Counseling-Angeboten achten?

Resonanzen aus der Bildungsberatung Österreich

Barbara Oberwasserlechner, Projektleiterin der Online-Bildungsberatung Österreich, erweiterte die Perspektive aus Deutschland mit Erfahrungswerten der österreichischen Online-Bildungsberatung. Erkennbar wurde, dass auch in Österreich bereits viele Schritte gesetzt wurden, um ein professionelles Online-Angebot zur Verfügung zu stellen. Im Workshop haben die Teilnehmenden in kleineren Gruppen Ideen zu Zukunftsbildern erarbeitet. Die positiven Resonanzen der Teilnehmer*innen zum Abschluss der Veranstaltung zeigten, dass der Workshop wichtige Akzente für die Weiterentwicklung der Bildungsberatung Österreich setzen konnte.

 
Weitere Informationen:

 


Erstellung des Artikels gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung und des Europäischen Sozialfonds.

 
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