Jung und Alt im Dialog
Wichtig: Professionelle Vorbereitung und Begleitung
Besonderes Augenmerk wird auf die optimale Vorbereitung gelegt. Im Rahmen mehrtägiger Schulungen mit Fachleuten aus der Praxis erfahren die Jugendlichen mehr über das Alter aus medizinischer Sicht – beispielsweise, was es heißt, mit körperlichen Beeinträchtigungen zu leben. Außerdem erhalten sie praktische Tipps im Umgang mit Demenz, mit Tod und Trauer. Ebenfalls ganz wichtig: Ein wesentlicher Teil der Ausbildung wird der Kreativität und der Lebensfreude sowie der Vermittlung von Wertschätzung gewidmet. Coaching sowie Supervisionen während des Projektes schließen sich an. „Die gute Ausbildung und die konstante Begleitung sind die Voraussetzung dafür, dass die Jugendlichen auch bei auftretenden Problemen motiviert bleiben", ist Anita Moser überzeugt.
Motive für Beteiligung sind unterschiedlich
Die etwas andere Freizeitgestaltung wird von den jungen Menschen frei gewählt. Ihre Motive, sich am Projekt zu beteiligen, sind unterschiedlich: „Einige Jugendliche gewinnen wir über die emotionale Ebene, andere, weil sie sich Vorteile für ihren Lebenslauf wie zum Beispiel den Erwerb von sozialen und kommunikativen Kompetenzen versprechen", informiert Anita Moser. „Die persönliche Verantwortung entsteht dann während der Besuchsdienste, unabhängig von der ursprünglichen Motivation."
Die Schülerinnen und Schüler haben mittlerweile „ihre" Seniorinnen und Senioren in 20 Senioreneinrichtungen im gesamten Pongau und in der Stadt Salzburg gefunden und, wie die ersten Rückmeldungen zeigen, interessante Erfahrungen gemacht. Auf sehr positive Resonanz stößt das Projekt nicht nur bei den teilnehmenden Senioreneinrichtungen, sondern auch bei den Eltern der Jugendlichen. „Die Eltern sind durchwegs begeistert, sehen es als wertvollen Beitrag für die Entwicklung ihrer Kinder und als Gewinn für beide Generationen", erzählt Anita Moser abschließend.
Zum Abschluss des Projektes bekommen die Jugendlichen für ihr ehrenamtliches Engagement einen Sozialzeitausweis, welcher die erworbene soziale Kompetenz dokumentiert.
J.A! – Jung trifft Alt
2010 startete die Gemeindeentwicklung Salzburg das Projekt „J.A! – Jung trifft Alt" mit dem Ziel, das Verständnis zwischen den Generationen zu fördern und die beiden Lebenswelten einander näher zu bringen. Das Interesse am Projekt und an dieser etwas anderen Form der Freizeitgestaltung ist – auch bei seiner 9. Auflage – enorm. J.A! ist eine weitere Initiative der sozialen Gemeindeentwicklung in Salzburg – nach dem Generationendorf, den „Bonusmodellen für freiwilliges soziales Engagement" und dem Projekt „Altern in guter Gesellschaft" – und wurde gemeinsam mit Praktikerinnen und Praktikern aus der Arbeit mit Seniorinnen und Senioren entwickelt.
Über 250 Jugendliche haben in den vergangenen Jahren im Rahmen von „J.A! Jung trifft Alt" die Lebenswelt(en) der älteren Generation kennengelernt. Die nächsten Staffeln starten im Schuljahr 2019/20.
