BFI-Mitarbeiterin ist Berufsbildungsbotschafterin

03.12.2016, Text: Michaela Schneider, BFI Österreich
Die Nationalagentur Erasmus+ Bildung zeichnete dieser Tage Marlies Auer vom BFI Oberösterreich als Botschafterin für Berufsbildung aus.
Berufsbildungsbotschafterin Marlies Auer freut sich über die Ehrung
Foto: OeAD-GmbH/APA-Fotoservice/Hörmandinger
Verdienste um das europäische Bildungsprogramm


Den Erasmus-plus-Award vergibt die österreichische Nationalagentur des europäischen Bildungsprogramms Erasmus+ an besonders engagierte Personen in der Berufs-, Erwachsenen-, Schul- und Hochschulbildung. Neben diesen BotschafterInnen prämiert die Agentur auch herausragende Mobilitätsprojekte. Der Award soll die Bedeutung von Projektqualität, Nachhaltigkeit von Projektergebnissen und persönlichem Einsatz einer breiteren Öffentlichkeit sichtbar machen.

 

Feierliche Preisverleihung


Die diesjährige Award-Gala fand am 29. November im Großen Festsaal der Universität Wien statt. Besonders erfreulich aus BFI-Sicht: Eine der vier ProgrammbotschafterInnen kommt aus dem Berufsförderungsinstitut Oberösterreich. Marlies Auer, die frischgebackene Botschafterin im Bereich Berufsbildung, arbeitet seit gut sieben Jahren am BFI in Linz. Zahlreiche EU-Projekte hat sie in dieser Zeit in verschiedenen Programmschienen durchgeführt. Auf ihre Auszeichnung angesprochen meint sie: "Ich habe persönlich und beruflich viel durch Erasmus und Erasmus+ gelernt, als Studentin in London und als Projektentwicklerin und Projektleiterin am BFI Oberösterreich. Es ist mir ein Anliegen, auch weiterhin innovative Kooperationsprojekte zur Verbesserung der Chancen benachteiligter Gruppen auf dem Arbeitsmarkt zu initiieren und den europäischen Austausch zu pflegen."

 

Unterstützer aus Überzeugung


Das BFI Österreich sponsert den Erasmus-plus-Award mit Bildungsgutscheinen. Die BotschafterInnen erhalten nämlich zusätzlich zur Auszeichnung durch die Nationalagentur Sachpreise. Das hat Tradition und war schon im Vorgängerprogramm, dem EU-Programm für lebenslanges Lernen (2007-2013), so. Für Michael Sturm, Geschäftsführer am BFI-Dachverband, ist diese materielle Anerkennung eine Selbstverständlichkeit, ebenso wie das klare Bekenntnis zum europäischen Gedanken: "Gerade in Hinblick auf die wachsende Mobilität der Menschen in der EU ist es wichtig, sowohl die Aus- als auch die Weiterbildung zu internationalisieren. Unseren Beitrag sehen wir darin, das Voneinanderlernen zu unterstützen, gemeinsame Standards zu entwickeln und die Qualität unseres Bildungssystems weiter zu verbessern." In diesem Sinne hat sich das BFI Österreich selbst schon an zehn EU-Projekten beteiligt.

 

Die EU-Projekttätigkeit der BFIs


Mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union im Jahr 1995 begannen die Berufsförderungsinstitute, sich an europäischen Projekten, Austauschprogrammen und Studienbesuchen zu beteiligen. Diese transnationalen Kooperationen stehen seit mehr als zwei Jahrzehnten für Erfahrungsaustausch, neue Impulse, Innovationstransfer und nachhaltige Vernetzung. Einen Überblick über die EU-Projekte der BFIs bietet ein eigenes Kompendium.

 

Nicht schwach: Die Projektdokumentation der BFIs


Das Projektkompendium der Berufsförderungsinstitute gibt es auf Deutsch und auf Englisch. Die einzelnen Teile stehen als Download auf der Website des BFI Österreich. Im Zeitraum von 1995 bis einschließlich 2015 beteiligten sich die BFIs an insgesamt 384 EU-Projekten in 36 Programmen. Allein 2015 kamen 26 neue Projekte dazu. Davon entfielen fast die Hälfte, nämlich zwölf Projekte, auf Erasmus+ (46,15 %), zehn auf den Europäischen Sozialfonds ESF (38,46 %) und vier auf den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds AMIF (15,38 %). Bei knapp der Hälfte aller bisherigen Projekte (45,31 %) waren die BFIs selbst Projektträger.

 

Spitzenreiter BFI Oberösterreich und BFI Steiermark


Über die Jahre betrachtet ist das BFI Oberösterreich am emsigsten bei der Durchführung von EU-Projekten: An 115 der 384 Projekte war es beteiligt – das ist ein Anteil von 29,95 %. Ähnlich fleißig war das BFI Steiermark, das bei 97 Projekten hält (25,26 %). Angesichts dieses Know-hows erstaunt es nicht, dass es Auszeichnungen gibt – wie die Ernennung von Marlies Auer zur Programmbotschafterin oder die Kür durch die EU-Kommission von "Culture Pilots" zum Good-Practice-Projekt und zur "Success Story". Nicht zufällig betreute die heurige Berufsbildungsbotschafterin dieses interkulturelle Vorzeigeprojekt, das Migrantinnen zu Kulturlotsinnen ausbildet. Auch das BFI Steiermark fand für die hohe Qualität seiner Projekte bereits offiziell Anerkennung: 2011 konnte es für das von ihm koordinierte Grundtvig-Projekt "IANUS – European Guidelines on Later Learning in Intergenerational, Intercultural and ICT-based Settings" den Lifelong-Learning-Award für Erwachsenenbildung entgegennehmen. Das Projekt befasste sich mit Gelingensbedingungen für ein erfolgreiches lebenslanges Lernen und der Entwicklung entsprechender Richtlinien, Qualitätsstandards und Lehrmethoden.

Weitere Informationen:

Verwandte Artikel