IKT ist nicht wegzudenken

17.11.2016, Text: Angelika Hrubesch u. Stefanie Günes-Herzog, Redaktion: Stefanie Günes-Herzog, lernraum.wien / Netzwerk MIKA
Am 19. Oktober fand eine Fachtagung zu „Basisbildung und IKT“ in Graz statt. Die Verwendung von IKT und deren kritische Reflexion standen dabei im Zentrum.
MIKA IKT-Tagung in Graz
Foto, Stadt Graz/Fischer
 

Die Tagung wurde vom Verein Danaida (Netzwerk MIKA) organisiert.
Der Verein hat während seines 25-jährigen Bestehens dazu beigetragen, IKT basierte Lernmedien für den Alphabetisierungsunterricht nutzbar zu machen und Wissen und Erfahrungen in das Netzwerk MIKA eingebracht, das den Erwerb von IKT-Kompetenzen sowohl für Lernende als auch für Lehrende in der Basisbildung vorantreiben möchte.

 

Auf den regelmäßigen Tagungen des Netzwerks werden Einblicke in die Arbeit gewährt und erste Ergebnisse laufend einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

Wahrnehmen und Wertschätzen von IKT-Lernmedien


Nach Begrüßung durch Stadtrat Hohensinner von der Stadt Graz und Grußworten von Regina Rosc, BMB, inklusive herzlicher und wertschätzender Glückwünsche zum 25-Jahr Jubiläum für den Verein Danaida, folgte unter dem Titel „How I stopped Worrying and Love ICT. Was Sie schon immer über IKT wissen wollten.“ ein interaktiver Vortrag von Julia Schindler, die sich seit Jahren intensiv mit der Nutzung von IKT sowohl als Lernmedium, als Lernfelder übergreifendes Werkzeug, das die Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Themen unterstützt, als auch als Lerngegenstand in der Basisbildung auseinandersetzt.

 

Informations- und Kommunikationstechnologien sind fixe Bestandteile unseres Lebens und in vielen Bereichen mittlerweile Voraussetzung für Teilhabe. Die Einflechtung der Verwendung von IKT in die Lernangebote der Basisbildung sowie eine laufende kritische Reflexion der IKT-Nutzung ist eine Voraussetzung, um dem prinzipiengeleiteten Basisbildungsunterricht eine Basis zu geben.


Die dem Vortrag folgende Diskussion zeigte die unterschiedlichen Positionen bzw. Wissensstände auf dem Gebiet auf: während manche Basisbildner_innen erst überzeugt werden müssen, dass der Einsatz von IKT in ihrem Unterricht (trotz oft nicht „perfekter“ technischer Ausstattung der Einrichtungen) möglich und notwendig ist, gehört dieser für andere ganz selbstverständlich schon dazu.

 

Wichtig ist festzuhalten, dass - für eine reibungslose Implementierung von IKT in das Kursgeschehen - bereits bei der Budgetierung von Basisbildungskursen Kosten für die Wartung der Geräte und den technischen Support eingeplant werden sollten.

 

Workshops


Am Nachmittag wurde in drei Workshops die laufende Arbeit aus dem Netzwerk präsentiert bzw. mit den Tagungsteilnehmer_innen erprobt: Ursula Lummerstorfer und Martin Wurzenrainer vom Verein Projekt Integrationhaus gaben einen Einblick in Aktivitäten zu „Digital and media literacy in der Basisbildung mit Migrant_innen „von Anfang an““, Birgit Aschemann stellte eine Sammlung von „Freien Unterrichtsmaterialien für Basisbildner_innen mit Schwerpunkt DaZ“ vor und Julia Schindler und Birgit Gilg präsentierten Beispiele für das Lernen multimedial von Frauen (nicht nur im Kurs) aus den Frauenprojekten Danaida und Frauen aus allen Ländern.

 

Ok, IKT! Aber wie jetzt?


Die Tagung hat gezeigt, dass IKT einerseits Bereicherung und wichtiger Bestandteil des Basisbildungsunterrichts ist, aber andererseits immer noch viele Fragen aufwirft, wie: Welchen Mehraufwand in der Vorbereitung bedeutet das für die Trainer_innen? Wie soll und kann ein verantwortungsvoller Umgang mit persönlichen Daten in Anbetracht von Social Media und einem Meer an Apps, Clouds und Blogs vermittelt werden? Kann es, in Anbetracht ständig neuer Entwicklungen, ein bedürfnis- und bedarfsorientiertes IKT-Curriculum geben?

 

Derzeit wird im Projekt MIKA daran gearbeitet, IKT in Basisbildungsangeboten für Personen mit geringen Deutschkenntnissen von Anfang an einzusetzen und Angebote für Basisbildner_innen dafür zu entwickeln.

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