Neues Dossier zur Erwachsenenbildung in der EU jetzt online
Hier das Ergebnis eines Streifzugs durch die umfangreiche Ausarbeitung, die es demnächst auch als E-Book und E-Paper zum Download geben wird.
Starke wirtschaftspolitische Einflüsse schon historisch
Die Gründung der Europäischen Gemeinschaft mit einem wirtschaftlichen Fokus begünstigte über viele Jahre hinweg die so genannte Berufsbildungspolitik: die Qualifikationen sollten den Bedürfnissen der Wirtschaft angepasst und auf ein vergleichbares Niveau gebracht werden. Bis heute bleiben die Aushandlungsprozesse zwichen Erwachsenenbildung und Berufsbildung ein aktuelles Thema am europäischen Parkett.
Steuerung durch die und mit der EU
Grundsätzlich sind die EU-Mitgliedsstaaten selbst dafür verantwortlich, wie sie ihre Bildungssysteme und ihre Bildungspolitiken gestalten. Entsprechend dem Subsidiaritätsprinzip darf die Europäische Union lediglich fördernd, unterstützend oder ergänzend eingreifen. Zur Steuerung stehen ihr Instrumente wie etwa Benchmarks, Indikatoren und vergleichende Forschungen zur Verfügung. Ein Beispiel hierfür ist der Strukturindikator zue Weiterbildungsbeteiligung Erwachsener, der bis 2020 europaweit auf 15% steigen soll.
Im Fall der Erwachsenenbildung wirken die große Vielfalt innerhalb der Länder und deren Heterogenität untereinander erschwerend für eine harmonisierende Arbeit. In der Praxis hat sich ein "Soft Law" etabliert - etwa in Form von Empfehlungen, Schlussfolgerungen oder Mitteilungen des Europäischen Rates bzw. der Kommission.
Europäische Strategien geben Richtung vor
Die Europäische Union richtet ihre Aktivitäten entlang strategischer Pläne aus. Der aktuelle Planungshorizont umfasst den Zeitraum bis 2020. Im Rahmen der Strategie "ET 2020" (Allgemeine und berufliche Bildung 2020) arbeiten derzeit sechs Arbeitsgruppen an der Umsetzung der strategischen Pläne. Eine der Gruppen beschäftigt sich mit der Erwachsenenbildung und hier mit dem Schwerpunktthema "Lernen im Kontext der Erwerbsarbeit" (wir berichteten).
Wie das Dossier aufgebaut ist
Das Dossier "Erwachsenenbildung in der EU" gliedert sich in sechs Kapitel. Die ersten beiden zur Geschichte und den rechtlichen Grundlagen stecken die Rahmenbedingungen der europäischen Erwachsenenbildung ab. Im dritten Kapitel werden die Instrumente der EU-Bildungspolitik - etwa die Offene Methode der Koordinierung (OMK) oder die derzeit amtierenden EU-Arbeitsgruppen - vorgestellt.
Das Kapitel zu den Strategien beleuchtet die aktuellen Rahmenstrategien ET 2020 und Europa 2020, deren Vorgänger und bildungspolitische Hintergründe. Kapitel 5 widmet sich europäischen Förderprogrammen, und Kapitel 6 informiert unter dem Titel "Vernetzung und Links" unter anderem über europäische Verbände, Portale und Datenbanken.
Vorversion in Kürze als E-Paper verfügbar
Aufmerksamen LeserInnen dürfte nicht entgangen sein, dass es ein Dossier zu diesem Thema schon seit rund 10 Jahren auf erwachsenenbildung.at gab. Es war damals von Sylvia Amann erstellt und 2010 auch aktualisiert worden. Dieses Dossier wird in Kürze in unserem Archiv als E-Paper zu finden sein.
Ausblick: Weitere Dossiers in Arbeit
Interne und externe ExpertInnen von erwachsenenbildung.at arbeiten derzeit auch an der Erstellung zweier weiterer Themendossiers, die im Laufe des Jahres 2016 online gehen werden. Darin sollen der Zweite Bildungsweg sowie die Erwachsenenbildungsforschung aufgerollt werden.
Zudem stellen wir unseren LeserInnen in Zukunft weitere Themendossiers ebenfalls als E-Paper und E-Book zur Verfügung. Wer den Newsletter von erwachsenenbildung.at oder einen der Social Media-Kanäle abonniert hat, wird über Neuerscheinungen umgehend informiert.
- Zum Dossier "Erwachsenenbildung in der EU"
- Neue Think Tanks für Europas Bildungsfragen: ET 2020 Arbeitsgruppen nehmen die Arbeit auf
Artikel vom 01.03.2016 - Aschemann Birgit: "Adult Learning" und Europäische Koordination: Wohin geht die Reise? Schlussfolgerungen aus einer aktuellen ET 2020-Arbeitsgruppe
Magazin erwachsenenbildung.at, Ausgabe 25, Juni 2015
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