Offene Webinare sollen Digital Literacy fördern

13.10.2015, Text: Karin Kulmer (seit 05/2023: Karin Lamprecht), Redaktion/CONEDU
Eine Webinarreihe von WerdeDigital.at möchte zu eigenständigem und sicherem Umgang mit digitalen Medien ermutigen und ist für den Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung 2015 nominiert.
Initiative fördert digitale Medienkompetenz
Logo: (C) WerdeDigital.at
In einer Serie von Beiträgen stellen wir die Nominierten zum Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung 2015 vor - hier in der Kategorie "Digital Literacy", für die noch bis zum 20.10.2015 ein Publikumsvoting läuft.

 

Neue Technologien beeinflussen zunehmend unser tägliches Leben - digitale Medienkompetenz und die Fähigkeit, Informations- und Kommunikationstechnologien sicher und kritisch anzuwenden ("Digital Literacy") werden daher gerade für Erwachsene immer wichtiger. Um Digital Literacy bei erwachsenen BürgerInnen zu fördern, hat die Plattform WerdeDigital.at eine offen zugängliche Webinar-Reihe entwickelt, die sich unter anderem mit Themen wie Informationsbeschaffung im Internet, sozialen Medien oder dem mobilen Arbeitsleben beschäftigt. Um einen breiten TeilnehmerInnenkreis zu erreichen, kooperieren die VeranstalterInnen mit Erwachsenenbildungseinrichtungen, zwei TV-Sendern und einer überregionalen Tageszeitung. Als eines von drei Projekten ist die Webinar-Reihe für den Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung 2015 nominiert.

Offener Zugang steht im Vordergrund
"Das Wichtigste an unseren Webinaren ist der offene Zugang, sowohl in Bezug auf das Format als auch auf die Inhalte", sagt David Röthler, im Team von WerdeDigital.at für Qualifizierungsangebote zuständig. Ziel des Projektes sei es, möglichst vielen Menschen zu eigenständigem und sicherem Umgang mit digitalen Medien sowie zur Reflexion zu verhelfen. Seit März 2015 findet daher einmal wöchentlich ein einstündiges Webinar zu einem ausgewählten Thema statt - in Form einer von ExpertInnen moderierten Videokonferenz. Auch im Nachhinein stehen die Aufzeichnungen Interessierten kostenlos unter einer Creative-Commons-Lizenz zur Verfügung.

Beispiel: Webinar zum Thema Internetrecherche
Besonderes Augenmerk legen die OrganisatorInnen auf die interaktive Gestaltung der Webinare: so bilden etwa Umfragen den Interessens- und Wissensstand der TeilnehmerInnen ab. Bei einem Webinar zum Thema Internetrecherche wurde beispielsweise anfangs nach der beliebtesten Suchmaschine gefragt und auf das Ergebnis - wenig überraschend wurde Google am meisten verwendet - in der Diskussion eingegangen. Ebenso sollen sich die TeilnehmerInnen per Audio und Video beteiligen, um eine möglichst persönliche Atmosphäre zu schaffen.

 

Kooperation mit Medien und Erwachsenenbildungseinrichtungen
Eine weitere Besonderheit des Projekts stellt dessen Vernetzung mit Institutionen und Medien dar. Zahlreiche Erwachsenenbildungseinrichtungen weisen auf das Angebot hin und beteiligen sich inhaltlich (ReferentInnen, ergänzenden Textbeiträge) an der Webinar-Reihe. Neben einer breiteren Zielgruppe würden so auch ErwachsenenbildnerInnen mit einem neuen Format vertraut, das sie für ihre eigene Arbeit nutzen könnten, so David Röthler. Als Medienpartnerin konnte die Tageszeitung Salzburger Nachrichten gewonnen werden, die ihre Webseite für Livestreams zur Verfügung stellt. Außerdem werden die wöchentlichen Videokonferenzen in den Community-TV-Sendern dorftv in Linz und Okto TV in Wien übertragen. David Röthler: "Die Menschen können unsere Webinare nun auch im TV sehen - wir machen damit einen Schritt in Richtung Bildungsfernsehen 2.0, denn über Computer, Tablet oder Smartphone kann man sich live vom eigenen Sofa aus mit Mikro und Webcam an der Diskussion beteiligen."

Orts- und zeitunabhängig lernen
Im Gegensatz zu klassischen Bildungsangeboten können Webinare orts- und (wenn man "nur" die Aufzeichnung ohne Interaktionsmöglichkeit ansehen will) zeitunabhängig besucht werden, wodurch der Zugang für einen breiteren TeilnehmerInnenkreis geöffnet wird. Röthler formuliert es folgendermaßen: "Die TeilnehmerInnen empfinden es als sehr angenehm, dass sie zur Weiterbildung das Haus nicht verlassen müssen." So könne man auch Menschen in ländlichen Gebieten erreichen, für die es nicht ohne weiteres möglich sei, an Kursen in Ballungszentren teilzunehmen. Die Bilanz nach 16 Webinaren? "Pro Session etwa zwanzig bis dreißig TeilnehmerInnen im Online-Raum, plus die Fernseh-ZuschauerInnen und einige hundert, die sich nachträglich die Aufzeichnung ansehen", so Röthler.

Über das Projekt
Die offene Webinar-Reihe ist Teil der Initiative WerdeDigital.at, die ein österreichweites Bewusstsein für die Wichtigkeit digitaler Medienkompetenz schaffen und so einen Beitrag zur Schließung der "digitalen Kluft" leisten möchte. Initiatorin von WerdeDigital.at ist Meral Akin-Hecke, die als Digital Champion Austria beauftragt ist, die Bewusstseinsbildung im Bereich neuer Medien voranzutreiben. Gemeinsam mit David Röthler bildet sie das Kernteam von WerdeDigital.at. Im März 2015 startete die aktuelle Webinar-Reihe zur digitalen Medienkompetenz. Weitere Projekte sind bereits im Anlauf begriffen - unter dem Titel "digi4family.at" werden etwa seit 1. Oktober speziell Eltern angesprochen, sich mit digitalen Medien und deren kritischer, verantwortungsbewusster Nutzung auseinanderzusetzen.

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