Das EU Jahr der Kompetenzen ist zu Ende
Im Mai 2024 ging das Europäische Jahr der Kompetenzen zu Ende. Unter dem Titel „Förderung von Kompetenzen durch Mobilität“ lud das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) am 27. Mai zur Abschlusskonferenz ein. Vor dem Hintergrund des europaweiten Fachkräftemangels resümierten Verantwortliche aus Politik und Praxis die Ergebnisse und Entwicklungen des Kompetenzjahres für Österreich.
Best-Practice-Projekt zur Ausbildung von Green Skills
Brigitte Gottschall, Geschäftsführerin von Jugend am Werk Bildungs:Raum,im Rahmen der Konferenz das Projekt ÖKO-Booster vor. Dieses Projekt richtet sich an Jugendliche zwischen 18 und 24 Jahren, die beim AMS vorgemerkt sind – insbesondere an Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte, die in Österreich über keinen formalen Bildungsabschluss verfügen. Für diese Zielgruppen bietet das Projekt Ausbildungen in Elektrotechnik und in Installations- und Gebäudetechnik. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Vermittlung von Green Skills, also Kompetenzen, die für den ökologischen Wandel notwendig sind. Es wurde mit dem Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung 2024 ausgezeichnet.
Bessere Analyse von Mangelberufen und neues „Kompetenzmatching“ beim AMS
„Wir haben das Europäische Jahr der Kompetenzen genutzt, um vor dem Hintergrund eines europaweiten Arbeits- und Fachkräftebedarfs die vielfältigen Möglichkeiten und Chancen sowohl für die Menschen als auch für die Unternehmen sichtbar zu machen …“, so Arbeitsminister Martin Kocher. Im Rahmen des EU-Jahres habe das BMAW gemeinsam mit Sozialpartnern und Unternehmen an der Verbesserung bestehender und der Entwicklung neuer Maßnahmen gearbeitet. Kocher stellte die Maßnahmen und Entwicklungen des letzten Jahres vor: So hat das BMAW das Fachkräftebarometer zur Bestandsaufnahme von Mangelberufen (z.B. Pflege- und Gesundheitsberufe) weiter optimiert, sodass die Beobachtung und Analyse von Engpassberufen noch besser funktioniert. Darüber hinaus hat das Arbeitsmarktservice ein Instrument zur Vermittlung von Fachkräften entwickelt: Das „Kompetenzmatching“ vergleicht die Kompetenzen von Arbeitssuchenden mit den Anforderungen offener Stellen.
Lernen durch Mobilität
Ernst Gesslbauer, Erasmus+ Direktor der Agentur für Bildung und Internationalisierung, betonte bei der Konferenz auch die Relevanz von Auslandsaufenthalten: Menschen, die von einem Erasmus+ Aufenthalt zurückkehren, bringen ein größeres Verständnis für Demokratie und die Europäische Union mit, so Ernst Gesslbauer. Menschen erwerben während eines Auslandsaufenthaltes nicht nur neue Kompetenzen und bringen diese nach Österreich zurück, sondern entwickeln sich auch persönlich weiter: Austausch und Erfahrungen in einem neuen kulturellen Kontext schaffen einen individuellen und kollektiven Mehrwert. Dieser stärke den Wirtschaftsstandort Europäische Union, betont Gesslbauer.
Hintergrund und Ziele des EU-Jahres der Kompetenzen
Vor dem Hintergrund des europaweiten Fachkräftemangels hat das Europäische Parlament beschlossen, das Jahr von Mai 2023 bis Mai 2024 zum „European Year of Skills“ zu ernennen. Im Laufe des letzten Jahres fanden in der gesamten EU Veranstaltungen und Initiativen zur Kompetenzentwicklung und Ausbildung von Fachkräften in Mangelberufen statt. Die umgesetzten Maßnahmen sollen langfristig den Fachkräftemangel beheben sowie die arbeitsmarktorientierte Aus- und Weiterbildung sichern. Das Jahr der Kompetenzen berücksichtigte auch Klimakrise und digitalen Wandel: Initiativen sollten diese Faktoren berücksichtigen. Einblicke in Maßnahmen und Hintergründe des EU-Jahres bietet die Nachrichtenserie „Erwachsenenbildung im Europäischen Jahr der Kompetenzen“ auf erwachsenenbildung.at.
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