Das Bundesinstitut für Erwachsenenbildung feierte sein 50-jähriges Bestehen

Das Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb) feierte am 3. Juni 2024 sein 50-jähriges Bestehen. Die Jubiläumsfeier brachte zahlreiche prominente Gäste, Netzwerk- und Kooperationspartnerinnen und -partner sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Bildung und Wissenschaft zusammen.
„Professionalisierung der Erwachsenenbildung zeigt sich in einer stetigen Ausdifferenzierung des Feldes“
Peter Schlögl, Professor für Erwachsenenbildung und berufliche Bildung an der Universität Klagenfurt, skizzierte das bifeb in seiner einführenden Keynote „Impulse setzen und Wissen verankern: Die beiden Seiten der Professionalisierungsarbeit“ als Arena des dialogischen Austausches sowie als in Österreich einzigartigen Begegnungsort, an dem die Komplexität des interdisziplinären Handlungsfelds kontinuierlich ausdifferenziert wird, unabhängig davon mit welcher Brille einer bestimmten Disziplin man dieses betrachtet. Die Professionalisierung zeige sich in einer stetigen Ausdifferenzierung des Feldes Erwachsenenbildung und bedürfe eines Gespürs, was dort jeweils gebraucht werde. In diesem Prozess nimmt das bifeb laut Schlögl die zentrale Rolle ein, da hier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Praktikerinnen und Praktikern sowie mit Personen, die in der Steuerung tätig sind, regelmäßig und strukturiert zusammenkommen.
Das bifeb als Ort der zukunftsgewandten Demokratiebildung
Nach der ersten Pause zeichnete Christian Stifter, Direktor des österreichischen Volkshochschularchivs, in seinem Vortrag mit dem Titel „Kompetenzzentrum mit Tradition und Seeblick - Historische Aspekte einer singulären Einrichtung der österreichischen Erwachsenenbildung“ die bewegte Vergangenheit des Bundesinstituts nach und unterstrich seine besondere historische „Ver-Ortung“ sowie die daraus resultierende Verantwortung als Ort der Erinnerung und der proaktiven, zukunftsgewandten Demokratiebildung.
Erinnerungen, Anekdoten, Gegenwart und künftige Herausforderungen
Den inhaltlichen Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des bifeb. Zur Sprache kamen zunächst Ernst Gattol und Margarete Wallmann, ehemaliger Direktor und ehemalige Direktorin des Bundesinstituts und zweifellos wegweisende Persönlichkeiten - nicht nur mit Blick auf das bifeb, sondern auch hinsichtlich der österreichischen Erwachsenenbildungslandschaft.
In geselliger Atmosphäre wurden Leuchtturmprojekte reflektiert, wie z.B. das Aufsetzen einer lehrgangsförmigen Supervisionsausbildung am Bundesinstitut oder die Herausgabe der eigenen Zeitschrift „bifeb aktuell“ - beide wurden sukzessive weiterentwickelt und existieren bis dato. Aber auch Anekdoten aus den immensen Erfahrungsschätzen der beiden Granden des bifeb wurden in geselliger Atmosphäre und zum großen Vergnügen des Plenums zum Besten gegeben. Der aktuelle Direktor, Dennis Walter und der stellvertretende Leiter der Abteilung Erwachsenenbildung im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), Jeremias Stadlmair, durften über die Gegenwart reflektieren und einen Blick in die Zukunft wagen.
Georg Primas, Generalsekretär des Rings Österreichischer Bildungswerke und in dieser Funktion bis Herbst 2023 Vorsitzender der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ), führte gewohnt charmant und elegant als Moderator durch das Programm. Beim Galadinner und der anschließenden Feier im festlich hergerichteten Bürglsaal bot sich die Gelegenheit zum Austausch von Erinnerungen, Erfahrungen und Zukunftsvisionen und auch das ein oder andere Glas guten Weins wurde verköstigt.
Kontinuierliche Weiterentwicklung und Professionalisierung der Erwachsenenbildung
Der Festakt „50 Jahre Bundesinstitut für Erwachsenenbildung“ war nicht nur ein gelungener Rückblick auf ein halbes Jahrhundert ausgezeichneter Bildungsarbeit, sondern auch ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen. Die Festveranstaltung unterstrich somit die Bedeutung des bifeb als eine zentrale Institution für die Erwachsenenbildung in Österreich und setzte ein wichtiges Zeichen für die kontinuierliche Weiterentwicklung und Professionalisierung in diesem essenziellen und vielseitigen Bildungsbereich.
Wir danken allen Gästen für ihre Teilnahme an unserer Veranstaltung und hoffen, dass sie einen bereichernden und inspirierenden Tag am bifeb verbracht haben.
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