WIFI hat Erwerbstätige und Unternehmen zu Weiterbildung befragt

10.10.2022, Text: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Unternehmer*innen sehen Fachkräftemangel als Herausforderung und für Erwerbstätige ist Lebenslanges Lernen wichtig.
Lupe über einer Illustration verschiedener Personen
Ansichten über Weiterbildung unter der Lupe
Montage: Pixabay Lizenz, Gerd Altmann, https://pixabay.com/de/users/geralt-9301/
Das Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich (WIFI) hat Erwerbstätige und Unternehmer*innen mit mehr als zehn Mitarbeitenden gefragt, welche Ansichten sie zur Weiterbildung haben. Dabei erhielten die Befragten teils gleiche und teils unterschiedliche Fragen. Es zeigt sich: Unternehmer*innen sehen Fachkräftemangel als Herausforderung, Erwerbstätige finden Lebenslanges Lernen wichtig, berufliche Weiterbildung passiert häufig über eine Anordnung "von oben" und digitale Bildungsangebote kommen gut an. Weiterbildung in Präsenz wird dennoch gern gesehen.

Mehr Fachkräfte gewünscht

Welche Herausforderungen sehen Unternehmer*innen bei der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen in den nächsten drei bis fünf Jahren? Als Antwort auf die Frage nannten die Befragten Fachkräfte- und Personalmangel am häufigsten als Herausforderung.

 

Auf die Frage, wie wichtig den Unternehmer*innen Weiterbildung für ihre Mitarbeitenden ist, sagten neun von zehn, dass sie es für sehr oder einigermaßen wichtig halten, dass sich ihre Mitarbeitenden weiterbilden.

Erwerbstätige finden Lebenslanges Lernen wichtig

Dem Lebenslangem Lernen schreiben die meisten befragten Erwerbstätigen eine hohe Bedeutung zu: 87% finden Lebenslanges Lernen sehr oder zumindest einigermaßen wichtig. Wie gut es gelingt, Lebenslanges Lernen selbst umzusetzen, bewerten die Befragten aber nicht ganz so hoch: 82% sind es insgesamt, denen die Umsetzung gelingt, wobei die Mehrheit davon sagt, dass es "einigermaßen" (52%) gelingt, 30% gelingt es "sehr gut".

 

Als Hinderungsgründe für Lebenslanges Lernen nennen die Befragten am häufigsten, dass sie zu wenig Zeit haben und ungern lernen bzw. nicht so gut lernen können.

Anordnung aus der Chefetage führt zu beruflicher Weiterbildung

Gefragt nach den Motiven für berufliche Weiterbildung, sagen die Erwerbstätigen am häufigsten, dass eine Vorgabe bzw. Anordnung der Geschäftsführung zur beruflichen Weiterbildung führen würde. An zweiter Stelle folgt persönliches Interesse und Wissensdurst als Motiv, um sich im Beruf weiterzubilden.

 

Als Grund, der gegen eine berufliche Weiterbildung spricht, nennen diejenigen, die keine Weiterbildung besucht haben, dass es bislang nicht notwendig war, sich weiterzubilden, da sie sich als ausreichend qualifiziert sehen (47%). 41% sind außerdem der Meinung, dass eine Weiterbildung für ihre Karriere nicht nützlich sei.

Digitale Angebote werden genutzt, Präsenz-Angebote sind dennoch gern gesehen

Mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen wie auch der Unternehmer*innen geben an, dass sie bereit sind, digitale Bildungsangebote zu nutzen. Erwerbstätige sehen in Präsenz-Angeboten das geeignetste Format, gefolgt von einer Mischform aus online und Präsenz (ob damit hybride Veranstaltung oder Blended Learning gemeint ist, bleibt offen). Reine Online-Angebote erhalten von Unternehmer*innen mehr Zuspruch (34%) als von den Erwerbstätigen (13%). 

 

Von reinen Online-Angeboten herrschen zudem bestimmte Bilder vor: Rund 30% der Erwerbstätigen wie auch der Unternehmer*innen sagen z.B., dass Online-Angebote günstiger sein müssten als Angebote in Präsenz.

Weitere Informationen:
Quelle: EPALE E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

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