Erasmus+ auch für selbstständige Trainer*innen und Lehrende

05.08.2022, Text: Verena Springer, Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb)
Um an EU-Programmen teilnehmen zu können, braucht es nicht immer eine große Organisation im Hintergrund.
Fahne der Europäischen Union
EU-Programme ermöglichen es, länderübergreifend Netzwerke aufzubauen.
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EU-Programme in der Erwachsenenbildung fördern Synergien, haben eine nachhaltig, positive Wirkung auf den transnationalen Wissenstransfer und ermöglichen länderübergreifend Netzwerke aufzubauen. Dass dies nur für Erwachsenenbildner*innen möglich sei, bei denen eine Organisation im Hintergrund steht, ist eine vorherrschende Annahme, die jedoch unpräzise ist.

Teilnahme auch für einzelne Erwachsenenbildner*innen möglich

EU-Programme richten sich an Einzelpersonen, deren Teilnahme wird jedoch meist über Organisationen organisiert. Ein Erasmus+ Projekt spricht zwei unterschiedliche Gruppen von Akteur*innen an: Die am Programm teilnehmende Einzelperson und die teilnehmende Organisation. Letztere betrifft auch informelle Gruppen und Selbstständige.

 

Besondere Beachtung findet der Umgang mit natürlichen Personen, da diese nicht berechtigt sind, direkt einen Zuschuss bei der nationalen Erasmus+ Agentur zu beantragen. Möglich ist eine Beantragung jedoch, sobald die Rechtsperson gleich der natürlichen Person ist. Das betrifft alle Einzelunternehmende, wie z.B. selbstständige Trainer*innen und öffnet das Feld wieder für Einzelpersonen in der Erwachsenenbildung.

Gemeinsam Projekte in der europäischen Erwachsenenbildung entwickeln

Kooperation und Vernetzung sind zentrale Elemente für die Arbeit in der Erwachsenenbildung. Das gelingt leichter, wenn man bereits in größere Organisationen und Netzwerke eingebunden ist, einzelne Selbstständige müssen erst Wege finden, wo sie an bestehende Netzwerke andocken können. EU-Programme bieten hierbei eine Möglichkeit, um neue Netzwerke und Fachkolleg*innen kennen zu lernen, in fremden Sprachen zu sprechen, andere Kulturen zu erkunden, unterschiedliche Herangehensweisen an Aufgabenstellungen mitzuerleben oder sich einfach eine Herausforderung zuzutrauen.

 

Projekte im Bildungsbereich können auch für Einzelne über Erasmus+ Kooperationspartnerschaften (Cooperation Partnerships), Kleinere Partnerschaften (Small Scale Partnerships) oder Projektformate im Europäischen Sozialfonds (ESF) eingereicht werden.

Workshop: An EU-Programme in der Erwachsenenbildung als Einzelperson teilnehmen

Im mehrteiligen Workshop "EU-Programme in der Erwachsenenbildung - vom Bildungsraum Europa profitieren" werden gemeinsam mit den Vortragenden Rainer Schabereiter und Georg Müllner, die beide langjährige Erfahrung in der Akquise und Durchführung EU-geförderter Programme haben, sämtliche Schritte zur Planung und Durchführung von EU-Projekten im Bildungsbereich auf eine praxisorientierte Art und Weise durchgeführt. Gleichzeitig werden Unklarheiten, Bedenken und Mythen über europäische Förderprogramme besprochen. Dabei geht es auch darum, was als Einzelperson ohne (große) Organisation im Hintergrund bei EU-Programmen zu beachten ist. Insgesamt wird den Teilnehmer*innen nicht zuletzt mittels zahlreicher Praxistipps und umfangreicher Templates zu allen Bereichen der Projektplanung und -durchführung die Mitwirkung am Bildungsraum Europa erleichtert.

 

Der Schwerpunkt des Lehrganges liegt auf der praktischen Erarbeitung einer Projektskizze samt Budget sowie dem Vermitteln von praxisorientierten Tipps zur Projektplanung und -durchführung in den Programmen Erasmus+ und ESF.

 

Die Seminarreihe besteht aus drei Modulen und startet am 10.November 2022 von 09:00 - 13:00 Uhr mit einem Online-Modul. Eine Informationsveranstaltung mit dem Projektmanager Rainer Schabereiter findet am Montag, 17.Oktober 2022, von 10:30 - 12:00 Uhr online statt. 

Weitere Informationen:
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