Österreich: Weiterbildungsindex fällt so gering aus wie noch nie

25.10.2021, Text: Jennifer Friedl, Redaktion/CONEDU
Beruflicher Aus- und Weiterbildung kommt heuer in Unternehmen ein geringerer Stellenwert zu als in den Vorjahren.
Dokument des Weiterbildungsindex auf einem Tablet
Im Fokus des einmal im Jahr ermittelten Index steht der Stellenwert beruflicher Aus- und Weiterbildung in Unternehmen.
Grafik: Unsplash-Lizenz, Kelly Sikkema, unsplash.com/bearb. Jennifer Friedl
Für die Bestimmung des Weiterbildungsindex 2021 (WEBI) befragte das Institut Manfred Hämmerle GmbH (imh Gmbh) heuer 304 Personen, die in österreichischen Unternehmen als z.B. MitarbeiterInnen, Bereichsleitende oder Führungskräfte tätig sind. Es zeigt sich, dass das Bildungsbudget im Corona-Jahr zurückgegangen ist.

Corona-Jahr: Unternehmen investieren weniger in Weiterbildungen

Wie bereits in den vergangenen Jahren zeigt der Index zwar, dass Weiterbildung in Unternehmen als sehr wichtig eingestuft wird: Fast 90% der Befragten geben an, dass Weiterbildung "sehr wichtig" bzw. "wichtig" für sie sei. Veränderungen zeigen sich aber in Bezug auf Erwartungen zum Bildungsbudget, das auch von der Corona-Krise beeinflusst wird. Nur 9% geben an, mit einem steigenden Budget zu rechnen, während 12% ein sinkendes Budget erwarten. In den vergangenen Jahren lagen diese beiden Werte noch bei 12% bzw. 8%. Im Corona-Krisenjahr sank somit die Bereitschaft von Unternehmen, in weiterbildende Maßnahme für MitarbeiterInnen zu investieren. Je höher die Position, desto mehr Budget wird in Weiterbildungen gesteckt.

 

Damit ist der Weiterbildungsindex so niedrig wie seit Erhebungsbeginn noch nie, so imh. Der Index liegt bei 45,2 von 120 möglichen Punkten, d.h. 7,8 Punkte niedriger als im Vorjahr. Fällt ein Wert hoch aus, dann bedeutet dies, dass der beruflichen Aus- und Weiterbildung ein hoher Stellenwert in Unternehmen zukommt.

 

26% der Befragten geben an, eine weiterbildende Maßnahme besucht zu haben, die online stattfand, während 24% sogar zwei Online-Weiterbildungen besuchten. Für das Jahr 2021 sind in den meisten Unternehmen jeweils ein bis zwei Online-Weiterbildungen geplant.

80% der MitarbeiterInnen in Unternehmen kennen E-Learning aus praktischer Erfahrung

Für das Jahr 2021 geben fast 80% der Befragten an, E-Learning aus praktischer Erfahrung zu kennen. Im Jahr 2020 lag dieser Prozentsatz bei ca. 95%. Mehr als die Hälfte gibt an, Lern-Apps zu kennen, während ca. 45% mit der Funktion von interaktiven Videos vertraut sind. MOOCs und Virtual Reality/Augmented Reality gestütztes Lernen sind hingegen nur 8% bzw. 7% der Befragten bekannt.

Zum Weiterbildungsindex

Im Fokus des einmal im Jahr ermittelten Index steht der Stellenwert beruflicher Aus- und Weiterbildung in Unternehmen. Um ihn zu bestimmen, finden Befragungen von z.B. MitarbeiterInnen, Vorständen und GeschäftsführerInnen statt.

Weitere Informationen:
Quelle: EPALE E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

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