Plattform Bildung 2030 soll globales und nachhaltiges Lernen fördern

07.09.2021, Text: Jennifer Friedl, Redaktion/CONEDU
In der Erwachsenenbildung tätige Personen finden auf der Plattform Informationen, Lehrmaterial sowie Weiterbildungsmöglichkeiten im Themenspektrum der Agenda 2030.
Die Plattform verfolgt die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030.
Grafik: Alle Rechte vorbehalten, Bildung 2030, https://bildung2030.at
Die digitale Plattform Bildung 2030 möchte Lehrende und Lernende dabei unterstützen, sich mit Themen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UNO) zu beschäftigen und auf diese Weise kritische Bildungsarbeit zu fördern. Auf der Plattform finden ErwachsenenbildnerInnen Informationen, Lehr- und Lernmaterialien sowie konkrete Angebote, die sich mit nachhaltiger und global gerechter Entwicklung beschäftigen. Die Initiatoren des Projekts sind BAOBAB, Forum Umweltbildung, KommENT, Südwind und Welthaus Graz.

Bildungsmaterial zu politischer Partizipation und nachhaltigem Lebensstil

Für in der Erwachsenenbildung und Jugendarbeit tätige Personen findet sich auf der Plattform Lehrmaterial zu unterschiedlichen Themen, wie bspw. die Methode "Politisch aktiv werden". Sie besteht aus drei Phasen: In der ersten brainstormen die Teilnehmenden und sammeln Möglichkeiten, sich an politischen Prozessen zu beteiligen. Im zweiten Schritt erhalten die Teilnehmer/innen ein Arbeitsblatt, auf welchem Partizipationsmöglichkeiten wie z.B. Poetry-Slams, Wahlen, Proteste, Blogs und Weiterbildung notiert sind. Auch eigene Ideen können hinzugefügt werden.

 

Anschließend recherchieren die Teilnehmenden Beschreibungen und Beispiele zu den erwähnten Partizipationsmöglichkeiten. In einer abschließenden Phase stellen sich die Lernenden die Begriffe gegenseitig vor. Ziel der Übung ist, Menschen zu politischem Handeln zu motivieren und die Vielfalt an demokratischen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

 

Eine weitere Methode befasst sich mit dem Klimawandel und dem Einfluss des eigenen Lebensstils darauf. In einem ersten Schritt tauschen sich die Lernenden in Paaren darüber aus, wie ihr Tagesablauf in Hinblick auf Mobilität, Energie, Ernährung und Konsum aussieht. Auf der Website eingutertag.org können sie anschließend mit einem Punkterechner ausrechnen, welche ihrer Tätigkeiten und Produkte wie viele Umwelt-Punkte kosten. Je weniger Punkte man verbraucht, desto besser ist es für das Klima. Zusätzlich haben die Teilnehmenden an der Übung die Möglichkeit, sich Hintergrundinformationen durchzulesen und Videos zur Thematik anzusehen. Ein Plenum bildet den Abschluss der Methode: Hier geht es laut den InitiatorInnen darum, nochmals gemeinsam zu reflektieren, welche individuellen Möglichkeiten es gibt, um einen nachhaltigeren Lebensstil zu pflegen.

Weiterbildungen und Fachtagungen für PädagogInnen: Globales Lernen und Citizenship Education

Für pädagogisches Personal, das sich im Kontext der Agenda 2030 weiterbilden möchte, aber auch für sonstige Interessierte, stellt die Plattform eine Sammlung an Lehrgängen, Online-Kursen, Seminaren, Tagungen und Akademien vor. Ein kostenloser Online-Kurs (MOOC) zu Global Citizenship Education befasst sich etwa in sechs Modulen mit z.B. Migration und Medienkompetenz. Zum Thema Global Citizenship Education gibt es außerdem einen eigenen Universitätslehrgang, der aktuell von der Universität Klagenfurt, KommEnt Salzburg und der Pädagogischen Hochschule Kärnten durchgeführt wird.

 

Von 5. bis 6. November 2021 findet die nächste Bundesfachtagung zu Globalem Lernen statt. Dokumentationen zu den Fachtagungen der letzten Jahre, wie z.B. "Digitaler Wandel & nachhaltige Entwicklung" aus dem Jahr 2020 können Interessierte ebenfalls nachlesen.

Workshops und Ausstellungen zur Nachhaltigkeit

Auf der Plattform finden Interessierte zudem Workshops zu unterschiedlichen Themen rund um Nachhaltigkeit. Z.B. gibt es einen Workshop zu Landwirtschaft in Zeiten der Globalisierung. Anhand des Gerichts "Hendl mit Reis", das laut Beschreibung in vielen Ländern serviert wird, besprechen die Teilnehmenden im Workshop Grundzusammenhänge der globalen Landwirtschaft und welchen Einfluss Faktoren wie z.B. die Finanzkrise, Gentechnik, aber auch ethischer Konsum haben. Gemeinsam diskutieren die Teilnehmer/innen, welche Möglichkeiten es gibt, um ein alternatives und klimafreundliches Wirtschaften zu fördern.

 

Auch Ausstellungen zum Thema sind auf der gelistet. Eine Ausstellung zu Palmöl von Südwind bspw. wirft einen kritischen Blick auf die Palmölindustrie auf Borneo. Besucher/innen der Ausstellung sehen, welche Auswirkungen die Zerstörung von Ökosystemen, die Abholzung des Regenwaldes und die Vertreibung indigener Völker auf die Erde haben.

Bewusster Umgang mit Wissen und Kooperationsfähigkeit: Das BNE-Kompetenzmodell

Das an der Plattform beteiligte Forum Umweltbildung formuliert zehn Kompetenzen, die für die Mitgestaltung einer nachhaltigen Zukunft von Bedeutung sind. Das Modell und die Kompetenz-Beschreibungen können Interessierte auf der Plattform einsehen. Zu den beschriebenen Kompetenzen gehören u.a. Reflexionsfähigkeit, Kritisches Denken, ein bewusster Umgang mit Wissen, Kooperationsfähigkeit oder die Miteinbeziehung von Emotionen.

Zur Agenda 2030: 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Die Plattform soll dabei unterstützen, die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 zu erreichen. Dabei handelt es sich um politische Ziele der Vereinten Nationen (UN), die sowohl soziale, als auch ökonomische und ökologische Aspekte zusammenführen. Dazu gehören u.a. Geschlechtergerechtigkeit, Gesundheit und Wohlergehen, Maßnahmen zum Klimaschutz und keine Armut. Die Vereinten Nationen möchten mit der Agenda betonen, dass sich globale Herausforderungen nur gemeinsam bearbeiten lassen. Bildung, so die UN, spielt dabei eine bedeutende Rolle.

Weitere Informationen:
Quelle: EPALE E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

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