Wie die Erwachsenenbildung krisenfest werden soll

08.12.2020, Text: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Die UNESCO gibt Empfehlungen für politische Entscheidungsträger in der Erwachsenenbildung, um aktuellen Herausforderungen zu begegnen.
Den Herausforderungen in Krisen begegnen: Die UNESCO gibt Empfehlungen für die Erwachsenenbildung.
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Im Kontext der Covid-19 Krise gibt die UNESCO in einem aktuellen Papier praktische Tipps für politische Entscheidungsträger im Bereich der Erwachsenenbildung. Die Empfehlungen sollen als Leitfaden für politische Maßnahmen dienen, damit die Erwachsenenbildung aktuellen Herausforderungen wie der Corona-Krise begegnen kann.

Starke Partnerschaften aufbauen

Für eine nachhaltige Zukunft der Erwachsenenbildung brauche es Partnerschaften zwischen verschiedenen Akteuren, so die UNESCO. Lokale und internationale Akteure sollten in der Lage sein, Bildungsanbietern die erforderlichen Ressourcen bereitzustellen, damit diese ihr Personal auf die Bewältigung von Krisensituationen vorbereiten können. Darüber hinaus sollten Organisationen, die mit bildungsbenachteiligten Personen arbeiten, gestärkt und mit Bildungsanbietern vernetzt werden. Es gibt viele lokale Initiativen, die ein starkes gemeinschaftliches Engagement zeigen und auf die aktuelle Krise reagieren, so im Papier zu lesen. Partnerschaften würden dieses Engagement stärken, und die bestehenden Good Practices könnten für andere Rahmenbedingungen angepasst werden.

Community Learning Centers unterstützen

Unter Community Learning Centers (CLCs) versteht die UNESCO Bildungseinrichtungen, die in der Regel von lokalen Gemeinschaften eingerichtet und verwaltet werden, um mit Unterstützung z.B. von Regierung, NGOs und privaten Akteuren verschiedene Lernmöglichkeiten zu bieten (UNESCO 2015). Basisbildung und Lehr-/Lernsettings für das Erwerben von Lebenskompetenzen gehören laut UNESCO zu typischen Angeboten von CLCs. Die Entwicklung und Unterstützung von CLCs müssen Teil umfassenderer Strategien für lebenslanges Lernen sein, so die UNESCO im Papier. Um die Qualität der Angebote sicherzustellen, sollten Entscheidungsträger zudem besonderes Augenmerk auf die Aus- und Weiterbildung sowie Unterstützung von ErwachsenenbildnerInnen legen.

Digitale Infrastruktur und Kompetenzen aufbauen

Ein großer Teil der Erwachsenen wurde heuer vom Online- und Distance-Learning ausgeschlossen, weil sie keinen Zugang zum Internet haben oder nicht über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, um digitale Technologie zu nutzen, schreibt die UNESCO. Daher brauche es Initiativen, um den bildungsbenachteiligten Gruppen einen freien Zugang zum Internet sowie zu Geräten und Software zu ermöglichen. Es gehe darum, die digitale Kluft zu minimieren und sicherzustellen, dass zuverlässige Informationen alle Personen erreichen können. Dies könnte durch Investitionen in die digitale Infrastruktur und den Aufbau der Kompetenzen des Personals erreicht werden, so die UNESCO. Darüber hinaus könnten Good-Practices weiterverbreitet und für andere lokale Rahmenbedingungen angepasst werden. Stakeholder sollten zudem Medien wie Radio oder Fernsehen verwenden, um mehr Menschen mit Bildungsinhalten zu erreichen.

 

Außerdem sollten Bildungsprogramme im Idealfall für verschiedene Kontexte anwendbar und an unterschiedliche Rahmenbedingungen anpassbar sein, empfiehlt die UNESCO im Papier.

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