Persönlichkeitsentwicklung ist wichtigstes Bildungsthema in Unternehmen

14.10.2020, Text: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
So lauten die Ergebnisse einer Weiterbildungsstudie. Zudem meinen Unternehmen, dass MitarbeiterInnen genügend digitale Kompetenzen für die Arbeit im Home-Office haben.
Symbolbild: Gezeichnetes Diagramm.
Die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung führt jährlich eine Studie zu Trends und Entwicklungen in der beruflichen Weiterbildung von Unternehmen durch.
Montage: Pixabay Lizenz, Tumisu, https://pixabay.com
Seit 2009 führt die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung jährlich gemeinam mit dem Marktforschungsinstitut MAKAM Research GmbH die Studie zur Weiterbildung durch. Dazu führen sie telefonische Interviews mit 500 HR- bzw. Personalverantwortlichen und GeschäftsführerInnen in österreichischen Unternehmen ab 20 MitarbeiterInnen und fragen sie nach Trends, Entwicklungen und Herausforderungen der beruflichen Weiterbildung. Dieses Jahr erfolgte die Befragung unter Berücksichtigung der Corona-Krise: 250 der Interviews fanden vor der Corona-Krise in Österreich Anfang März statt, 250 währenddessen im Sommer.

4 von 10 Unternehmen halten Persönlichkeitsentwicklung für wichtigstes Weiterbildungsthema

Das Marktforschungsinstitut fragte danach, ob die Bedeutung von Weiterbildung in Unternehmen in den kommenden Jahren zunehmen oder abnehmen wird. 49% der Befragten sind der Meinung, dass sie gleich bleiben wird, 38% meinen, dass die Bedeutung zunehmen wird. 12% schätzen sogar, dass sie stark zunehmen wird.

 

Auf die Frage, welche Weiterbildungsthemen am wichtigsten sind, um sich von MitbewerberInnen abzuheben, nennen 41% der Befragten Weiterbildungen zur Persönlichkeitsentwicklung. Es folgen die Themen Technik und Produktion (38%), sowie Verkaufstraining und Marketing (36%).

72% der Unternehmen planen gleich viel Budget für Weiterbildung wie im Vorjahr

21% der Unternehmen haben für heuer mehr Weiterbildungsbudget eingeplant als im Vorjahr. 72% planen gleich viel Budget ein, 2% weniger als 2019. Aufgrund der Corona-Krise sehen die Unternehmen geringere Erhöhungen des Budgets vor: Vor der Corona-Krise gaben noch 26% der Befragten an, das Budget zu erhöhen. Im Befragungszeitraum während der Krise führten nur mehr 16% an, mehr Geld für Weiterbildung auszugeben als im Vorjahr. Der Anteil derjenigen, die weniger als bisher investieren möchten, bleibt gering.

Unternehmen fordern steuerliche Förderung für Personen über 50 Jahren

Im Rahmen der Studie fragte das Forschungsinstitut die Unternehmen auch danach, welche Forderungen sie an die Regierung stellen. Sie sollten aus vorgegebenen Antworten wählen. Es zeigt sich folgendes Bild: 80% der Unternehmen stimmen der Forderung zu, dass die Regierung eine steuerliche Förderung für über 50-Jährige einführen soll. 76% fordern ein Mehr an Investitionen zur Stärkung von Basisqualifikationen. Drei Viertel der Befragten fordern außerdem neue Anreizstrukturen zur Förderung einer kontinuierlichen beruflichen Weiterbildung.

 

Weiters zeigt sich, dass die Zustimmung zu den Forderungen vor Corona etwas höher war als im Befragungszeitraum während der Krise. Z.B. stimmten vor der Krise 83% der Forderung nach steuerlicher Förderung für ältere Personen zu, bei der Befragung während der Krise sagten dies nur 76%.

Inhaltliche Spezialisierung ist wichtigstes Auswahl-Kriterium bei Bildungsanbietern

Dass ein Bildungsanbieter im jeweiligen Gebiet spezialisiert ist, halten 94% der Unternehmen für sehr oder eher wichtig. Für 88% ist es sehr oder eher wichtig, dass der Anbieter eigene Erfahrungen vorweisen kann. Dass ein Bildungsanbieter auch digitale Lernformen bereitstellt, halten 60% für sehr oder eher wichtig.

Unternehmen halten MitarbeiterInnen für ausreichend digital kompetent fürs Home-Office

Die meisten Unternehmen sind der Meinung, dass ihre MitarbeiterInnen ausreichende digitale Grundkompetenzen haben, um disloziert - also z.B. im Home-Office – arbeiten zu können. 43% schätzen die Kompetenzen hierbei als hoch ein, 26% sogar als sehr hoch.

 

Dennoch geben 42% der Unternehmen an, aufgrund von Corona mehr in digitale Kompetenzen der Belegschaft zu investieren. Auch digitale Lernformen sind für Unternehmen relevant: Sechs von zehn Unternehmen geben an, dass die Corona-Krise rein digitale Lernformen für sie bedeutender macht, vier von zehn finden das hingegen nicht.

 
Weitere Informationen:
 
Quelle: EPALE E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

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