Fast jede/r Dritte nimmt an digital gestützter Bildung teil

22.12.2019, Text: Jennifer Friedl, Redaktion/CONEDU
Eine Studie untersucht das Weiterbildungsverhalten Erwachsener in Deutschland.
61 % der 18- bis 24-Jährigen nutzen digitale Bildungsangebote.
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Mit einer Studie zum Weiterbildungsverhalten in Deutschland 2018 setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) an den Erhebungen zum Adult Education Survey (AES) an und liefert aktuelle Erkenntnisse zu aktuellen Trends und Tendenzen im Weiterbildungsbereich. Eine Erhebung des AES erfolgt alle fünf Jahre. Die Studie zum Weiterbildungsverhalten sieht Abstände von zwei bis drei Jahren vor und gilt als rein nationale AES Erhebung, die zwischen den Erhebungsintervallen der EU durchgeführt wird.

Jüngere nehmen häufiger an digitaler Weiterbildung teil

Im Jahr 2018 haben 31 % der Deutschen zwischen 18 und 64 Jahren eine Bildungsaktivität, die digital unterstützt ist, wahrgenommen. Die erhobenen Daten der Studie zum Weiterbildungsverhalten richtet sich dabei sowohl auf formale als auch non-formale Bildungsaktivitäten. Die Studie zeigt, dass vor allem junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren (61 %) digitale Bildungsangebote nutzen. In der Gruppe 55- bis 64-Jähriger sind dies 19 %. Je jünger eine Person sei, desto eher nehme sie also an digitaler Bildung teil, so die StudienautorInnen. Formale Bildungsangebote sind dabei besonders häufig digital aufgebaut (84 %). Unter allen non-formalen Bildungsaktivitäten sind knapp 38 % durch digitale Medien gestützt.

Weiterbildungsteilnahme von Arbeitssuchenden nimmt zu

Der Zugang zu Weiterbildungsangeboten hänge nicht selten von der Erwerbssituation ab. So sei es laut der Studie nicht überraschend, dass vor allem erwerbstätige Personen an Weiterbildung teilnehmen (59 %). Von den Personen, die sich in einer schulischen oder beruflichen Bildungsphase befinden, nehmen 56 % an Weiterbildung teil. Ein Anstieg in der Weiterbildungsteilnahme kann im Jahr 2018 vor allem bei arbeitssuchenden Personen verbucht werden: 49 % dieser Personengruppe hat 2018 Weiterbildungsangebote wahrgenommen. Im Jahr 2016 waren es 27 %.

71 % der AkademikerInnen bilden sich weiter

In Bezug auf den Bildungshintergrund zeigt sich, dass von den Personen mit einem hohen Schulabschluss (Fachabitur oder darüber) 69 % im Jahr 2018 zumindest ein non-formales Weiterbildungsangebot in Anspruch genommen haben. Von den Personen mit maximal Hauptschulabschluss sind es 39 %. Von Personen mit mittlerem Schulabschluss sind dies 51 %. Unter den Personen mit einem akademischen Abschluss bilden sich 71 % weiter. Eine Besonderheit zeige sich laut der Studie darin, dass der Anteil der Personen, die sich weiterbilden, bei jenen mit Meisterabschluss in etwa gleich groß ist wie unter den AkademikerInnen. Er liegt bei ca. 69 %.

Beteiligung von Männern steigt an

Des Weiteren zeigt die Studie, dass sich 57 % der Männer und 52 % der Frauen an Weiterbildung beteiligen. Dies sei ein Anstieg vor allem in Bezug auf die Teilnahme von Männern im Vergleich zum Jahr 2016. Damals waren es 8 % weniger. Laut der Studie sei das Geschlecht allerdings kein entscheidender Aspekt, der die Beteiligung an Weiterbildung prägt. Vielmehr spielen berufliche, aber auch außerberufliche Kontexte, in denen sich besonders häufig Frauen bzw. besonders häufig Männer befinden, eine wichtige Rolle.

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