Neuer Call zu "Erwachsenenbildung und Zeit" veröffentlicht

03.12.2019, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Mit der Ausgabe 41 fragt das "Magazin erwachsenenbildung.at", wie Zeitwahrnehmung und veränderte Zeitstrukturen mit Erwachsenenbildung zusammenhängen. Bis 1. Juni können Artikel eingereicht werden.
Zeit ist eine zentrale Kategorie in der Erwachsenenbildung
Grafik: Pixabay Lizenz, Mysticartdesign, https://pixabay.com/de/illustrations/uhr-buch-zeit-licht-alt-papier-637853/
Elke Gruber von der Karl-Franzens Universität Graz und Christine Zeuner von der Helmut Schmidt Universität Hamburg sind Herausgeberinnen der 41. Ausgabe des "Magazin erwachsenenbildung.at". Sie rufen auf, Beiträge einzureichen, die die Auswirkungen veränderter Zeitstrukturen auf die Erwachsenen- und Weiterbildung aus theoretischer und aus praktischer Perspektive beleuchten. Der Redaktionsschluss wurde von 15. Mai auf 1. Juni 2020 velrängert.

Zeit als individuelle Erfahrung und gesellschaftliche Struktur

Zeit haben, Zeit nehmen, Zeit stehlen - das sind alltägliche Erfahrungen der Menschen. Neben diesen individuellen Zeiterfahrungen gibt es aber auch gesellschaftliche Zeitstrukturen, die sich aktuell stark verändern. Durch Beschleunigung und Digitalisierung fließen Arbeits- und Lernzeit, Familien- und Freizeit zunehmend ineinander und durchdringen sich gegenseitig.

 

Was bedeuten nun diese neuen Zeitstrukturen und die veränderten Zeitwahrnehmungen für die Erwachsenenbildung? Galten nicht Muße und Reflexion als wichtige Voraussetzungen für Lernen und Bildung? Was passiert, wenn an deren Stelle Beschleunigung und zeitliche Verdichtung die menschliche Bildung dominieren?

Veränderte Didaktik durch veränderte Zeitstrukturen

Die neuen Zeitstrukturen verändern auch die didaktische Gestaltung von Lehr-/Lernprozessen in der Erwachsenenbildung: Starre und fixe Lernformate aus der Gründungsphase institutioneller Erwachsenenbildung wie Vortragsreihen werden von vielfältigen, flexiblen und veränderungsfähigen Lernarrangement abgelöst oder erweitert. Wie ändert sich dadurch das Lernen bzw. der Aneignungsmodus des/der Einzelnen? Ist hier noch Platz für eine Bildung, die nicht vordergründig effizient sein will?

Zeit in der Erwachsenenbildungswissenschaft

Auch die Wissenschaft ist gefordert, sich mit der Bedeutung, die Zeit für Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung haben, auseinanderzusetzen. Wie können Selbst- und Fremdbestimmung von Zeit reflektiert werden? Wie lässt sich Zeit als Maßeinheit, als subjektives Zeitempfinden, in einer historischen Dimension und als Rahmung von Lern- und Bildungsprozessen bestimmen?

Konkrete Themen der Ausgabe

Folgende Themen können aufgegriffen werden:

  • individuelle Zeit(-erfahrung)
  • kollektive Zeit(-erfahrung)
  • Zeitformen (in) der Erwachsenen- und Weiterbildung
  • Lernformate und -arrangements und deren Temporalität
  • Ökonomisierung der Zeit
  • Zeit für politische Erwachsenenbildung
  • Lernen und Bildung über die Lebenszeit
  • Verfügbarkeit von Zeit für Lernen und Bildung (Bildungszeit, Bildungsfreistellung...)
  • Lernen und Bildung in unterschiedlichen Lebenszeiten und -phasen
  • Bildung und Muße
  • strukturelle und biographische Zeit
  • Zeit als Inhalt der Erwachsenen- und Weiterbildung

Einreichung und redaktioneller Ablauf

Beiträge können bis 1. Juni 2020 in den Rubriken Thema, Praxis, Kurz vorgestellt, Porträt und Rezension der Online-Redaktion übermittelt werden. Die Veröffentlichung erfolgt im Oktober 2020. Die Redaktion empfiehlt vor einer Einreichung Kontakt mit der Online-Redaktion oder den Herausgeberinnen aufzunehmen, um sich über die geplante Einreichung abzustimmen. Alle Einreichungen werden einem Review unterzogen und bei Aufnahme in die Ausgabe lektoriert.

Weitere Informationen:
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