BFI freut sich über Benya-Preise
Ein besseres Image für die Facharbeit
Der 1972 geschaffene Anton-Benya-Stiftungsfonds zeichnet alle zwei Jahre Personen und Projekte aus, die sich in der Förderung der Facharbeit besonders hervortun und so das Ansehen der Facharbeit in der öffentlichen Wahrnehmung stärken. Gerade in Zeiten eines vielfach beklagten Fachkräftemangels ist es wichtig, die Bedeutung der Facharbeit hervorzuheben. Heuer nahm die Vizepräsidentin des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), Korinna Schumann, die Preisverleihung am 24. Oktober im Festsaal des Wiener Rathauses vor. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft wohnten der Feier bei.
Innovative Aus- und Weiterbildungsinitiativen
Für ihre richtungsweisenden Ansätze bekamen zwei BFI-Projekte bzw. -Einrichtungen einen Einzelpreis. Der eine würdigt die energieautarke Elektrotankstelle des Berufsausbildungszentrums (BAZ) des BFI Wien, der andere das Handwerkliche Ausbildungszentrum Gloggnitz des BFI Niederösterreich.
Tower of Power
Die österreichweit erste energieautarke E-Tankstelle für Elektroautos und -fahrräder nahm im September 2016 ihren Betrieb auf. Die Innovation liegt in der Energieautarkie und der Versorgung durch erneuerbare Energieformen. Hunderte SchulungsteilnehmerInnen des BAZ haben im Zuge ihrer FacharbeiterInnen-Intensivausbildung die Baupläne für die Tankstelle gezeichnet, Modelle entworfen, Fundamente gegossen, Kabel verlegt und über 4.000 Einzelteile angefertigt. Neben der Lademöglichkeit an klassischen Stromzapfsäulen ist mit der berührungslosen Energieübertragung per Induktion auch Zukunftstechnologie verbaut. Der Tower of Power ist nicht nur in technologischer Hinsicht gelungen: Jüngst zeichneten ihn The Chicago Athenaeum und das European Centre for Architecture Art Design and Urban Studies mit dem International Architecture Award 2018 aus.
Prämierte Lehrlinge, ausgezeichneter Lehrbetrieb
Das Handwerkliche Ausbildungszentrum Gloggnitz bildet seit 2009 im Rahmen der überbetrieblichen Lehrausbildung Jugendliche, davon 20 % Frauen, auf die Lehrabschlussprüfung in den Berufen Tischlerei sowie SpenglerIn vor. Bemerkenswert ist das herausragende Niveau der Ausbildungen. Die Erfolgsquote der Prüfungen beträgt 95 %. Sowohl bei Lehrlingsmeisterschaften als auch bei Lehrbetriebswettbewerben schneidet das Ausbildungszentrum sehr gut ab. In den letzten beiden Jahren gab es nur Platzierungen unter den besten drei.
Anerkannte Ausbildungen und neue Perspektiven
Ebenfalls einen Einzelpreis erhielt Eveline Weinhofer vom BFI Burgenland für ihr beispielhaftes Engagement in der Qualifizierung von Fachkräften, namentlich des Gesundheits- und Sozialbereichs. Seit über 25 Jahren setzt sie sich dafür ein, dass in strukturschwachen Regionen auch Frauen – viele davon Wiedereinsteigerinnen – mit staatlich anerkannten Ausbildungen neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten. Schon bald nach ihrem Eintritt ins BFI Anfang 1993 setzte sie als Servicecenterleiterin in Oberwart die erste FacharbeiterInnen-Intensivausbildung im Burgenland um.
Umfangreiches Qualifizierungsangebot
Das breite Spektrum der Ausbildungen, für die Kollegin Weinhofer in unterschiedlichen Führungsfunktionen verantwortlich war bzw. ist, hat sie großteils mit entwickelt. Es umfasst unter anderem medizinische Massage, Heilmassage, Physiotherapie, Heimhilfe, Pflegehilfe/Pflegeassistenz, Ordinationshilfe/Ordinationsassistenz, Tagesmütter, KindergartenhelferInnen, Lebens- und Sozialberatung, Kosmetik und Fußpflege. Allein im Pflegebereich absolvierten unter ihrer Leitung über 1.200 Personen eine Ausbildung. Zahlreiche Fort- und Weiterbildungen für verschiedene Berufsgruppen runden das Angebot ab.
Lehrlingsausbilder vor den Vorhang
Förderpreise konnten zwei verdiente BFI-Lehrlingsausbilder entgegennehmen: Wilfried Weiss und Sead Bijeljinac vom Berufsausbildungszentrum (BAZ) des BFI Wien. Beide sind langjährige BAZ-Mitarbeiter – Kollege Weiss sogar seit mehr als 30 Jahren – und unterstützen in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte Jugendliche und Erwachsene auf dem Weg zum Lehrabschluss in der Metalltechnik, Elektrotechnik, Holztechnik und Bautechnik.
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