Wie man offene Bildungsressourcen nutzt – in vier Schritten

06.03.2019, Text: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Weil‘s manchmal schnell gehen soll: das Wichtigste zum Suchen, Erkennen und Nutzen von Open Educational Resources (OER).
Grafik: Pixabay Lizenz, Pettycon, open-icon-sign-symbol-white-2389230, https://pixabay.com/
Die Open Education Week erinnert an die zahlreichen Entwicklungen und Produkte im Bereich der offenen Bildungsressourcen. Viele Menschen haben bereits frei lizenzierte Materialien erstellt, ExpertInnen haben über Entwicklungen und Überlegungen diskutiert. Im Arbeitsalltag bleibt aber oft wenig Zeit, tief einzutauchen. Wer OER trotzdem nutzen will, findet hier das Wichtigste zusammengefasst.

Schritt 1: OER suchen

Mit Hilfe von Filtern kann man über Suchmaschinen nach offenen Bildungsressourcen suchen. Auch auf YouTube kann man mittels Filter frei lizenzierte Inhalte finden. Offen lizenzierte Bilder findet man in speziellen Bild-Datenbanken, wie z.B. auf der Webseite pickupimage.com.

Außerdem gibt es schon einige Handlungsanleitungen zu möglichen Fundorten von OER. So findet man im Leitfaden „Wo und wie finde ich Open Educational Resources?"  Anlaufstellen und Suchstrategien für OER in der Erwachsenenbildung.

Schritt 2: OER erkennen

Ein sicherer Indikator, dass es sich bei einem Material um OER handelt, ist die Lizenzangabe. Oft sind sogenannte Creative Commons (CC) Lizenzen angegeben. Davon gibt es unterschiedlich „freie" Formen. Die Lizenz „CC BY" erlaubt es zum Beispiel, das Produkt unter bestimmten Bedingungen zu kopieren, zu teilen und zu verändern. Man muss lediglich die UrheberInnen nennen, den Link zur Lizenz angeben und kennzeichnen, wenn man etwas verändert hat. Welche Bedingungen mit einer Lizenz verbunden sind, kann man auf der Website von Creative Commons nachlesen oder z.B auch im Video aus dem EBmooc 18 anschauen. Hinter der Lizenz-Angabe (wie z.B. „CC BY") steht häufig auch eine Zahl, die beschreibt, um welche Version der jeweiligen Lizenz es sich handelt. Oft findet man danach auch ein Länderkürzel wie z.B. „CC BY 3.0 AT". Das bedeutet, dass es sich um eine Creative Commons Lizenz handelt, die der Gesetzgebung des jeweiligen Landes angepasst wurde.

 

Einige Bild-Datenbanken haben auch eigene Lizenzen entwickelt, die ähnlich offen sind wie die verbreiteten Creative Commons (CC) Lizenzen. Sie unterscheiden sich oft nur darin, dass es verboten ist einen konkurrierenden Dienst mit den offen lizenzierten Bildern aufzubauen. Beispiele für solche Datenbanken sind pixabay.com oder unsplash.com.

Schritt 3: Frei lizenzierte Materialien nutzen und anpassen

Hat man nun passende Materialien unter freier Lizenz gefunden, kann man sie entsprechend der Lizenz nutzen. Zum Beispiel kann man ein Arbeitsblatt, das unter einer CC BY Lizenz steht, beliebig kopieren oder je nach eigenem Anwendungsgebiet anpassen. Gleiches gilt für andere offen lizenzierte Medien, wie zum Beispiel für Bilder. Sind diese beispielsweise unter CC0 lizenziert, kann man das Foto bedenkenlos für die eigene Website verwenden oder z.B. auch zuschneiden, wenn das Format nicht passt. Dass man OER auch einfach für eigene Lernangebote nutzen kann, zeigte der Online-Kurs „Erweiterte Lenwelten", der neben eigenem Material auch offen lizenzierte Videos aus dem EBmooc verwendet hat.

Schritt 4: Lizenzangabe nicht vergessen

Wo genau man die Lizenz am verwendeten Material zu platzieren hat, ist nicht festgelegt. Wichtig ist, dass sie gut sichtbar ist und die notwendigen Angaben vorhanden sind: So ist ein Titel anzugeben, sofern es einen gibt. Dies gilt allerdings nur bis zu der Creative Commons Lizenzversion 3.0, ab Version 4.0 ist das nicht mehr Pflicht. Der Urheber/die Urheberin ist zu nennen – das kann auch ein Firmenname, ein Gruppen- oder Vereinsname sein. Hier sollte man darauf achten, dass man den Namen so angibt, wie auch der/die UrheberIn ihn selbst genannt hat. Bei der Lizenzangabe selbst ist wichtig, dass sie vollständig angegeben wird (inklusive Versionsnummer und Länderkürzel).
Zusätzlich braucht es einen Link zur Lizenz, damit jede/r nachlesen kann, welche Pflichten und Möglichkeiten es bei der Verwendung des Materials gibt. Außerdem ist ein Link zum Fundort des genutzten Materials anzugeben, damit UserInnen die ursprüngliche Quelle finden können. Wenn ein Material verändert wurde, muss man auch das im Zuge der Lizenzangabe anführen.

Sie wollen es noch genauer wissen?

Dann gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten, sich genauer zu informieren. Zum Beispiel gibt es Erklärvideos zu OER aus dem EBmooc 2018, oder ein Buch rund um offene Bildungsressourcen, das auch selbst offen lizenziert ist. Alle, die noch tiefer eintauchen wollen, können auch an eigenen Online-Kursen zu OER teilnehmen, wie z.B. am kostenlosen MOOC zu Open Educational Resources, der im April 2019 auf imoox startet.

Weitere Informationen:
Quelle: EPALE E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

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