Mehr als Bücher: Bibliotheken als Kulturvermittler

28.08.2015, Text: Simone Kremsberger, Büchereiverband Österreichs
Öffentliche Bibliotheken haben mehr als Bücher zu bieten. Mit Medien, Programmen und Vermittlungsangeboten machen sie Lust auf Kultur. (Serie: Kunst und Kultur)
Bibliotheken fördern Lesen
Foto: BVÖ/Lukas Beck
In Büchern ist die Welt zu Hause. Wer diese erkunden möchte, braucht nur eine Bibliothek aufzusuchen - eine der 1470 Öffentlichen Bibliotheken in Österreich, die freien Zugang zu Medien, Informationen und kulturellen Aktivitäten für alle garantieren.


Öffentliche Bibliotheken bieten nicht nur Bücher an. Sie leisten wertvolle Arbeit in der Leseanimation und Literaturvermittlung und bilden in ihrer Gesamtheit die größte außerschulische Leseförderungsinstitution in Österreich.

 

Aktionen des Büchereiverbandes
Der Büchereiverband Österreichs (BVÖ), der Dachverband der Öffentlichen Bibliotheken, organisiert in diesem Bereich zentrale Aktionen. "Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek", eine Imagekampagne für das Lesen und Österreichs größtes Literaturfestival in den Bibliotheken, wird in diesem Jahr zum 10. Mal durchgeführt. Eine Woche lang locken Tausende Veranstaltungen, von der Autorenlesung über die Literaturwanderung bis zum Bilderbuchkino, in die Bibliotheken. Das Programm hat sich dabei stets weiterentwickelt, so bringen zum Beispiel Poetry Slams neues Leben in das Format Lesung.


Unter der Marke "Wir lesen!" werden alle weiteren Aktivitäten des BVÖ zur Leseförderung gebündelt: etwa die Aktion "LESERstimmen - Der Preis der jungen LeserInnen", die AutorInnen und IllustratorInnen von Kinder- und Jugendbüchern mit ihrem Publikum zusammenbringt und 2015 zum vierten Mal durchgeführt wurde. Die Videoreihe "Leselounge" präsentiert prominente Persönlichkeiten aus Literatur, Kunst und Kultur im Gespräch.


BibliothekarInnen haben in der "Leseakademie" und weiteren Fortbildungsangeboten auch regelmäßig Gelegenheit, sich auf den neuesten Stand in Sachen Leseförderung zu bringen.

 

Veranstaltungen von Bibliotheken
Öffentliche Bibliotheken beteiligen sich einerseits an den Aktionen des BVÖ, die durch das Bundeskanzleramt gefördert werden, und führen andererseits eigene Veranstaltungen und Projekte im Literaturbereich durch. So kommt ein dichtes Programm zusammen: 2014 haben die österreichischen BibliothekarInnen in haupt- und ehrenamtlichem Einsatz ganze 41.421 Veranstaltungen durchgeführt. 


Eine zentrale Zielgruppe sind Kinder: Sommerleseclubs und ähnliche Aktionen sorgen für sinnvolle Unterhaltung in den Ferien. Gelegenheiten wie das Lesofantenfest der Büchereien Wien oder die Lesefestwochen Dornbirn machen Lust auf Literatur. Und Kinderprogramme wie LABUKA in der Stadtbücherei Graz oder Vorlesestunden wie KiBuLeLa in der Stadtbibliothek Linz binden LeserInnen von klein auf an die Bibliothek.

 

Fixplatz in der Kulturlandschaft
Bibliotheken haben einen festen Platz in der Kulturlandschaft. Dabei bemühen sie sich stets, auf neue Zielgruppen einzugehen: SeniorInnen werden in den Treffpunkt Bibliothek geladen oder mit mobilen Diensten versorgt, Menschen aus verschiedensten Sprach- und Kulturkreisen mit maßgeschneiderten Angeboten gewonnen. Aktuell werden zunehmend Angebote für Flüchtlinge entwickelt, um zu einer Willkommenskultur in unserer Gesellschaft beizutragen. Bibliotheken sind in der Welt zu Hause. Und ihr Bildungs- und Kulturauftrag ist aktueller denn je.

 

Serie "Kunst und Kultur in der Erwachsenenbildung"
In einer Serie von Berichten, Interviews, Essays und programmatischen Beiträgen berichten Korrespondentinnen und Korrespondenten aus Verbänden, Netzwerken und Einrichtungen 2015 über die künstlerischen und kulturellen Aspekte von Erwachsenenbildung. In dieser Gemeinschaftsinitiative soll sichtbar werden, wie wichtig kreative Zugänge zur Welt und deren Aneignung sind. Bildung fungiert hier ebenso sehr als Kulturträger wie auch Innovator. Sie eröffnet Freiräume im Denken und Handeln, schafft Verständigung zwischen den Menschen und Kulturen und hilft uns Identität im Wandel zu begreifen und immer neu zu entwickeln. Alle Beiträge zur Serie finden Sie hier.

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