Vernetzungstreffen von Level Up am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung

Auf Einladung von Bund und Ländern organisierte die Geschäftsstelle Level Up Anfang des Jahres ein Vernetzungstreffen für Projektträger am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb) in Strobl am Wolfgangsee. Damit kam sie dem Wunsch der Bildungseinrichtungen nach einem überregionalen Austausch nach. Der Großteil der Veranstaltung wurde als BarCamp durchgeführt. Das Themenspektrum der Sessions reichte vom praktischen Erfahrungsaustausch zum Kursgeschehen bis zu Perspektiven und Entwicklungen in der Bildungslandschaft. Eine Fragestellung war beispielsweise die Förderung des selbstständigen Lernens in Pflichtschulabschlusskursen. Ein anderer Workshop beschäftigte sich mit dem Berufsbild Basisbildung und welche Weichen in der Ausbildung und für die Anerkennung von Trainerinnen und Trainern in der Erwachsenenbildung gestellt werden können. Dabei gab es auch viele konkrete Anregungen für das kostenfreie Weiterbildungsangebot, das die Level Up-Geschäftsstelle gemeinsam mit dem bifeb organisiert. Gerahmt wurde das BarCamp von zwei Vorträgen.
Evaluation bestätigt Bedeutung des Programms
Maria Köpping vom Institut für Höhere Studien (IHS) präsentierte die Ergebnisse der Evaluation der vergangenen Programmperiode von Level Up (2018 – 2023). Sie bestätigen eine gute Zielgruppenerreichung und positive Wirkung auf die Teilnehmenden und zeigen den Bedarf am Ausbau des Programms auf (Details dazu finden Sie im Nachrichtenbeitrag vom 31.01.2025 und im ausführlichen Bericht). Die Studie wurde vom IHS unter Mitwirkung der Projektträger und Kursteilnehmenden durchgeführt und nur wenige Tage zuvor veröffentlicht.
PIAAC-Ergebnisse zeigen erhöhten Bedarf
Jeremias Stadlmair (Abteilung Erwachsenenbildung, BMBWF) präsentierte die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der PIAAC-Erhebung (Programme for the International Assessment of Adult Competencies). Zwar liegt Österreich im Bereich der alltagsmathematischen Kompetenzen über dem OECD-Durchschnitt, hat sich aber bei den Lesekompetenzen im Vergleich zur letzten Erhebung 2011 verschlechtert. Der Bericht der Statistik Austria zeigt außerdem auf, dass die Lesekompetenz stark von soziodemografischen Merkmalen abhängig ist. Im Anschluss zeigte sich in der größten BarCamp-Session der hohe Diskussionsbedarf. Dabei wurden die Bedeutung der Erwachsenenbildung und das Potenzial von Level Up für Menschen auf einem niedrigen Kompetenzlevel betont.
Ein bereichernder Austausch über alle Ebenen
Personen aus allen Ebenen des Level Up-Programms nahmen am Vernetzungstreffen teil: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Projektträger aus den Bereichen Training, Beratung, Projektleitung und Geschäftsführung, Vertreterinnen und Vertreter der Länder und des Bundes, der Level Up-Akkreditierungsgruppe, der Geschäftsstelle sowie Bildungsexpertinnen und -experten. Das offene Format des BarCamps und die Einblicke in die jeweiligen Arbeitsbereiche wurden als bereichernd empfunden, da die Themen aus vielen Blickwinkeln betrachtet werden konnten. Beim abendlichen „Get together“ standen Doris Wyskitensky, Leiterin der Abteilung Erwachsenenbildung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, und ihr Stellvertreter Jeremias Stadlmair für Fragen und Anregungen zur Verfügung und berichteten über die vielfältigen Tätigkeitsbereiche der Abteilung.
Veranstaltung soll wiederholt werden
Mit über 90 Teilnehmenden war das Vernetzungstreffen bis auf den letzten Platz ausgebucht. Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen den Bedarf an einem Austausch. Die Programmverantwortlichen haben interessante Impulse für die Weiterentwicklung erhalten und werden den Wunsch nach einer Fortsetzung des Austauschs gerne aufgreifen. Da nur ein Teil der rund 850 in Level Up-Projekten tätigen Trainerinnen und Trainer und etwa 250 Beraterinnen und Berater vor Ort sein konnte, wird die Vernetzung auch über andere (Online-)Formate angeregt. Ein weiteres Vernetzungstreffen am bifeb ist für 2027 geplant.
Über Level Up – Erwachsenenbildung
Level Up - Erwachsenenbildung (vormals Initiative Erwachsenenbildung) ist ein seit 2012 bestehendes Förderprogramm der Länder und des Bundes. Seit Beginn wurden über 8.000 Kurse in der Basisbildung und über 1.000 Kurse zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses umgesetzt. 55.000 Teilnehmende nutzten das für sie kostenfreie Angebot. Derzeit umfasst das Programm über 50 Projektträger im gesamten Bundesgebiet.

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