Der Impulstag Ehrenamt in der Steiermark

10.12.2021, Text: Isolde Seirer-Melinz, Steirisches Volksbildungswerk/Ring ÖBW
Die Veranstaltung bot AkteurInnen im Kultur- und Bildungsehrenamt verschiedene Workshops für eine zukunftsorientierte Arbeit.
Hände in Team-Pose vor einem Tor mit dem Steirischen Panther
Miteinander und voneinander lernen: beim Impulstag Ehrenamt in der Steiermark
Montage: Alle Rechte vorbehalten, Gemini Labs/Shutterstock/Steirisches Volksbildungswerk, Ehrenamt in der Steiermark, auf erwachsenenbildung.at
Der Wettbewerb ZUKUNFTsGEMEINDE STEIERMARK hat im Jahr 2021 aufgezeigt, wie die Lebensqualität der Menschen durch Kulturangebote spürbar gestärkt und erhöht werden kann. Als Initiative des Steirischen Volksbildungswerks und dem Land Steiermark (Referat Volkskultur) wurde im November 2021 erstmals der Impulstag Ehrenamt im Bildungshaus Schloss St. Martin als begleitende Weiterbildungsveranstaltung der Zukunftsgemeinde umgesetzt. 

 

Ziel der eintägigen Veranstaltung war es, mit gezielten Weiterbildungsangeboten unterschiedlichsten Akteurinnen und Akteuren in der steirischen Kulturszene sowie in der kommunalen Bildungsarbeit Perspektiven für zukunftsorientierte ehrenamtliche Arbeit aufzuzeigen, die praxisorientiert umgesetzt werden kann.

Wie sieht das Ehrenamt der Zukunft aus?

Das Ehrenamt in der Kultur- und Bildungsarbeit ist durch vielfältige Herausforderungen aktuell im Wandel begriffen. An ehrenamtliche Vereinsfunktionärinnen und -funktionäre werden heute hohe Anforderungen gestellt: Es braucht nicht nur rechtliche oder finanzielle Kenntnisse, sondern mitunter auch Wissen um Methoden für Moderation oder Mitgliederakquise.

 

Den Verantwortlichen in den Vereinen standen im Rahmen des Impulstages je zwei parallel geführte Workshops von insgesamt vier themenbezogenen Seminaren zur Auswahl. Diese umfassten jeweils eine Basisschulung zu vereinsrelevanten Thematiken, wobei besonderer Wert auf die praxisnahe Umsetzbarkeit gelegt wurde. Die Referentinnen und Referenten kamen alle aus der Praxis und standen den Ehrenamtlichen mit Rat und Tat zur Seite. Die Weiterbildung konnte dank einer finanziellen Unterstützung durch das Land Steiermark für die Teilnehmenden kostenlos angeboten werden.

 

In Modul 1 bot die Juristin Heike Stark-Sittinger eine Vertiefung zu rechtlichen und steuerrechtlichen Aspekten für Funktionärinnen und Funktionäre in Vereinen, während der Marketingfachmann Richard Windischbacher im parallel geführten Modul 2 kostengünstige Tools für effizientes Digitalmarketing vorstellte. Changemanagement-Experte Ingo Stefan sensibilisierte in Modul 3 für Veränderungsprozesse im Verein auf Basis gesellschaftlicher Entwicklungen und führte in das strategische Projektmanagement ein. In Modul 4 wiederum vermittelte Moderationstrainerin Sonja Piro praxisorientiert Tipps und Tricks für Ehrenamtliche, die moderieren, präsentieren oder auch Sitzungen und Vorträge im Vereinsalltag halten müssen.

Ein erstes Resümee

"Innovativ, motivierend, zukunftsweisend!" So beschrieb eine Teilnehmende den Pilotversuch "Impulstag Ehrenamt" in der Steiermark. Ungefähr die Hälfte der rund 30 Teilnehmenden war unter 50 Jahre alt, wobei gerade Teilnehmende unter 25 das Präsenzformat begrüßten. Ebenso ausgeglichen war der Anteil weiblicher und männlicher Teilnehmender. Konkrete Anregungen für die Zukunft gab es etwa hinsichtlich Vereinsakademien in den steirischen Regionen oder auch der Wiederholung und zeitlichen Ausdehnung der angebotenen Workshops.

 

Corona hat, wie sich in den vergangenen Monaten gezeigt hat, die fachlichen und persönlichen Anforderungen an Ehrenamtliche enorm erhöht. Durch entsprechende Weiterbildungsformate in Präsenz können vor allem nach Ende der Pandemie (wieder) neue Räume für Menschen im Kultur- und Bildungsehrenamt geschaffen werden, die besonders durch ihren vereins- und verbandsübergreifenden Fokus Perspektiven erweitern und gleichzeitig Sicherheit im Vereinsalltag geben.

Bei der Vereinsakademie mitmachen

Im Jahr 2022 startet die regionale steirische Vereinsakademie in Kooperation mit der Stadt Gleisdorf. An sechs Abenden zwischen Jänner und Juni bekommen Menschen, die in regionalen Vereinen tätig sind und hier das gesellschaftlich-kulturelle Leben aktiv mitgestalten, Einblicke in aktuelle Themen rund um das Vereinswesen. Coronabedingt werden die ersten beiden Abende voraussichtlich in digitaler Form umgesetzt.

 

Das Team des Volksbildungswerks steht für Beratungen per Email oder telefonisch zur Verfügung.

Weitere Informationen:
Creative Commons License Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

Verwandte Artikel