Das war der Tag der Weiterbildung des Bildungsnetzwerks Steiermark
Wissen um die Zusammenhänge zwischen Gesundheit, Umwelt und Klima ist zentral
Martin Grassberger, Mediziner, Biologe, landwirtschaftlicher Facharbeiter und Autor des Buches "Das leise Sterben", machte in seiner Keynote auf den Kreislauf von Mensch, Ernährung, Boden und Umwelt aufmerksam. Fortschritt und Wohlstand würden Zivilisationskrankheiten und Umweltschäden begünstigen, so Grassberger. Gegensteuern sei dringlich, aber immerhin noch möglich. Das Wissen um die Zusammenhänge nennt Grassberger den Schlüssel zur Lösung dieser Probleme.
Auch Kerstin Slamanig, Geschäftsführerin des Bildungsnetzwerks Steiermark, hob die Bedeutung der Bildung für das Verständnis der Zusammenhänge zwischen Klima, Umwelt und Gesundheit und die Teilhabe am gesellschaftspolitischen Diskurs generell hervor. Denn: "Alles, was wir nicht wissen, müssen wir glauben," so Slamanig.
Arno Mayer, Landwirtschaftskammer Steiermark, brachte den Gesichtspunkt der Landwirtschaft ein und zeigte, wie gesund und ökologisch die Landwirtschaft in der Steiermark heute tatsächlich ist. Roswitha Preininger, Steiermarkbüro in Brüssel, motivierte die Bildungseinrichtungen dazu, sich zu den Themen international auszutauschen und zu vernetzen. Maßnahmen, die die Europäischen Union zur Lösung der Probleme rund um Klima und Gesundheit setzen – wie beispielsweise den Green Deal oder die Forststrategie – zeigte Simone Schmiedtbauer, Abgeordnete im Europäischen Parlament, auf.
Vom Wissen ins Tun kommen als zentrale Herausforderung
Nach den Vorträgen von und Diskussion mit den ExpertInnen bearbeiteten die Teilnehmenden in Arbeitsgruppen, was die Erwachsenenbildung im Kontext von Gesundheit und Umwelt bereits tut und wo es Handlungsbedarf gibt.
Besonders herausfordernd für die Erwachsenenbildung – so der Tenor bei der Veranstaltung – ist es "vom Wissen ins Handeln zu kommen". Zum einen werde immer klarer, dass es neue Wege braucht, um Menschen zu erreichen – Kooperation und Vernetzung der steirischen Bildungseinrichtungen könne hier ein zentraler Ansatz sein. Auch eine Vernetzung mit regionalen Strukturen und PartnerInnen außerhalb der Bildungslandschaft werde immer wichtiger. Wichtig sei ebenso, dass es um ein Erobern neuer Lernwelten geht, und darum, Menschen zusammenzubringen – in Dialog und Diskurs.
Tagungsunterlagen downloaden
Die zentralen Ergebnisse und Präsentationsunterlagen aus den Arbeitsgruppen gibt es auf der Seite des Bildungsnetzwerks zum Download.
Quelle: Tagungsbericht des Bildungsnetzwerks Steiermark. Das Bildungsnetzwerk Steiermark ist die Koordinations- und Servicestelle der steirischen Erwachsenenbildung.